In der Natur spricht man oft von hoher Biodiversität, wenn in einer Region oder in einem Land besonders viele verschiedene Arten vorkommen. Costa Rica liegt in einer Region der Erde, die als extrem artenreich gilt. Zentralamerika und das nördliche Südamerika beherbergen einen enormen Reichtum an Pflanzen, Tieren und Pilzen. Viele Arten sind der Wissenschaft wahrscheinlich noch gar nicht bekannt. Es wird vermutet, dass es in Costa Rica allein an die 2.500 Baumarten gibt. Angesichts der relativ geringen Abmessungen des Landes ist das eine überwältigend große Zahl!
Nach aktuellen Schätzungen leben in Costa Rica etwa eine halbe Million Tierarten. Nahezu 950 Vogelarten wurden bereits im Land nachgewiesen, dazu kommen rund 225 Reptilienarten und ähnlich viele Amphibienarten. Geradezu überwältigend ist die geschätzte Anzahl der im Land vorkommenden Insektenarten: von etwa 300.000 Spezies gehen Forschende aus. Allein circa 850 tagaktive Schmetterlingsarten soll es geben, hinzu kommen Tausende nachtaktive Arten. Daneben gibt es Insekten aus diversen anderen Ordnungen, zum Beispiel Libellen.
Wo es viele Pflanzen gibt, gibt es auch viele Pilze und Flechten. In Costa Rica kann man sie an vielen Stellen beobachten. Die Fruchtkörper mancher Pilze leuchten im Dunkeln grünlich. Auf den Pilzen leben wiederum viele Wirbellose wie Insektenlarven und Spinnen, die diese jagen.
Auch in den Gewässern des Landes, sowohl in den Süßwasserseen und Flüssen als auch im Meer, herrscht eine große Vielfalt. Vor allem beim Schnorcheln lassen sich in der Karibik und im Pazifik spannende Arten beobachten, von Fischen unterschiedlicher Größe über Korallen bis hin zu Krebsen und Weichtieren wie Meeresschnecken.
Bei meinen beiden Reisen nach Costa Rica stand für mich die Naturbeobachtung im Vordergrund. Viele der beobachteten Arten konnte ich fotografieren. Diese Arten stelle ich in den folgenden Beiträgen vor. Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich eine Sortierung nach Organismengruppen vorgenommen. In einigen Fällen gibt es weitere Unterteilungen, da die Vielzahl der vorgestellten Arten sonst den Rahmen einer einzelnen Beiträge sprengen würde.