Von Geckos über Eidechsen bis hin zu Schlangen reicht die Palette der in Costa Rica beheimateten Reptilien. Typisch für Reptilien ist, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren, sondern auf Sonnenwärme angewiesen sind. Mit ein wenig Glück lassen sich etliche Reptilienarten deshalb beim Sonnenbad beobachten. Einige der Reptilien Costa Ricas können für uns Menschen gefährlich sein, dazu gehören die Krokodile und einige Schlangen. Diese Tiere sollten deshalb nur aus sicherer Entfernung betrachtet werden. Von Geckos, kleinen Eidechsen und Schildkröten geht dagegen normalerweise keine Gefahr aus.

Auf dieser Seite zeige ich die von mir beobachteten und fotografierten Reptilienarten. Ganz unten gibt es außerdem eine Übersicht der bisher noch nicht bestimmten Reptilienarten. Falls Sie beim Identifizieren helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.

Geckoartige (Geckos, Gekkota)

Asiatischer Hausgecko (House Gecko, Hemidactylus frenatus)

Diese zur Familie der Gekkonidae gehörenden Reptilien sind nachtaktiv, tagsüber sitzen sie meist in Verstecken. Sie können eine maximale Körperlänge von bis zu 15 Zentimeter erreichen. Ihre Körperfärbung ist je nach Individuum oft ein wenig unterschiedlich. Auf der Oberseite können die Tiere hellbraun bis beige gefärbt sein. Ihr Fleckenmuster ist jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt und kann sogar weitestgehend fehlen. Jugendliche Tiere haben ein helles, feines Streifenmuster. Die Unterseite des Körpers ist weißlich oder cremefarben bis beige. Kleine Insekten wie Mücken oder Käfer stehen auf dem Speisezettel der Asiatischen Hausgeckos. Wie es der Name bereits vermuten lässt, liegt die eigentliche Heimat dieser Tiere in Asien – genau genommen in Südostasien. Der Mensch hat diese Reptilien beispielsweise mit Frachtschiffen in aller Welt verbreitet. So sind sie auch nach Costa Rica gelangt, wo sie sich sehr gut etabliert haben.

Jungferngecko (Common smooth-scaled Gecko, Lepidodactylus lugubris)

Während der Dämmerung und in der Nacht ist der Jungferngecko aktiv, tagsüber hält er sich in Verstecken auf. Ursprünglich stammt diese zur Familie der Gekkonidae gehörende Art aus Ländern im Indopazifik. Durch den Menschen wurden die Tiere in andere tropische Regionen der Erde gebracht, unter anderem nach Zentralamerika. Das Besondere an dieser Geckoart ist, dass es nur Weibchen gibt. Per Jungfernzeugung – daraus leitet sich der Name Jungferngecko ab – bringen sie ihre Nachkommen hervor. Bis zu acht Zentimeter können diese bräunlich gefärbten Reptilien groß werden. Auf der Oberseite des Körpers haben sie ein feines Muster. Je nach Individuum kann es hell- bis dunkelbraun sein. Kleine Insekten bilden die Nahrung dieser flinken Jäger.

Kleiner Gelbkopfgecko (Yellow-headed Dwarfgecko, Gonatodes albogularis)

Etwa neun bis zehn Zentimeter beträgt die Körperlänge des Kleinen Gelbkopfgeckos, der zur Familie der Sphaerodactylidae gehört. Diese Tiere sind tagaktiv, vor allem die Männchen lassen sich aufgrund ihrer auffälligen Färbung leicht in der Natur entdecken. Weibchen sind hingegen sehr gut getarnt und man kann sie auf so manchem Baumstamm kaum erkennen, wenn sie sich ruhig verhalten. Ihr Körper ist in unterschiedlichen Grau- und Brauntönen gefärbt. Bei den Männchen fällt der leuchtend orange bis gelb gefärbte Kopf auf, die Kehle ist weißlich und die Mundwinkel sind himmelblau. Ihr Körper ist auf der Oberseite variabel gefärbt, er kann dunkelgrau bis blaugrau oder violett sein. Der Schwanz hat eine kleine weiße Spitze. Auf der Unterseite ist der Körper beider Geschlechter bei den erwachsenen Individuen hellbraun oder hellgrau. Jungtiere haben eine hellbraune bis hellgraue Grundfärbung, auf der sich ein dunkles Fleckenmuster befindet. Sowohl in feuchten Lebensräumen wie Regenwäldern als auch in halbtrockenen Arealen ist der Kleine Gelbkopfgecko anzutreffen. Insekten und andere kleine Gliederfüßer bilden die Nahrung dieser Reptilien. In manchen Literaturquellen wird die Spezies alternativ als Zwerg-Krallen-Gecko bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet der Art ist sehr groß. Es erstreckt sich über ganz Mittelamerika und über etliche Inseln in der Karibik, darunter Hispaniola, Jamaika und Trinidad. Ferner kommen die Tiere in Venezuela und im Norden Kolumbiens vor. In Florida sind sie von Menschen eingeführt worden.


Krokodile (Crocodiles, Crocodilia)

Nördlicher Brillenkaiman (Spectacled Caiman, Caiman crocodilus)

Zwischen 1,5 und 2,5 Meter werden die meisten Nördliche Brillenkaimane lang, sie können jedoch eine Maximallänge von drei Metern erreichen. Sie gehören zur Familie der Alligatoren und Kaimane, wissenschaftlich Alligatoridae genannt. Bei all diesen Tieren liegen die Zähne des Unterkiefers bei geschlossenem Maul in Gruben des Oberkiefers, weshalb sie von außen nicht zu sehen sind. Zwischen den Augen der Nördlichen Brillenkaimane verläuft ein Steg, der an das verbindende Bauteil einer Brille erinnert. Größtenteils sind diese Reptilien graubraun gefärbt. Charakteristisch für sie ist ihr abwechselnd hell und dunkel gebänderter Schwanz. Junge Krokodilkaimane fressen Schnecken und Insekten, erwachsene Individuen ernähren sich von Fischen und Krebstieren. Das Verbreitungsgebiet dieser Tierart umfasst das südliche Mexiko, Mittelamerika sowie weite Teile des nördlichen Südamerikas. Im deutschen Sprachraum wird diese Spezies auch als Krokodilkaiman bezeichnet.

Spitzkrokodil (American Crocodile, Crocodylus acutus)

Die meisten Spitzkrokodile sind zwischen 2,3 und 2,8 Meter lang, extrem große Tiere können eine Körperlänge von höchstens sieben Meter erreichen. Aber in Costa Rica hat man bisher nur Tiere mit einer maximalen Körperlänge von 2,5 Meter beobachtet. Heimisch sind diese Reptilien an großen Flüssen. In Costa Rica trifft man sie garantiert immer in der Nähe der Brücke an, die den Río Tárcoles nicht weit entfernt vom Haupteingang des Carara-Nationalparks überspannt. Wenn ein Krokodil sein Maul geschlossen hält, sind seine Zähne trotzdem zu sehen, was ein Erkennungsmerkmal dieser Tierfamilie ist; sie wird wissenschaftlich als Crocodylidae bezeichnet. Die Iris der Spitzkrokodile ist gelb, der Körper der Alttiere ist oliv- bis graubraun gefärbt. Vor den Augen haben Spitzkrokodile eine Erhebung und auf ihrem Rücken verlaufen vertikale Reihen bestehend aus kleinen Höckern. Jungtiere sind grau bis gelblichbraun und sie haben dunkle Querbänder. Tierische Kost wie Fische, Schildkröten, Schlangen und Säugetiere bilden die Nahrung der Spitzkrokodile. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko und vom Süden Floridas über Mittelamerika und die Karibik bis ins nördliche und nordwestliche Südamerika.


Lacertoidea

Regenbogen-Ameive (Rainbow Ameiva, Ameiva undulata)

Inklusive ihres Schwanzes ist die Regenbogen-Ameive bis zu 35 Zentimeter lang. Die Tiere sind tagaktiv und leben in Regen- und Trockenwäldern. Gern halten sie sich in Bereichen auf, die sonnig sind. Variabel ist die Färbung dieser Reptilien, die zur Familie der Schienenechsen (Teiidae) gehören. Meist ist die Oberseite des Körpers braun und sie trägt ein Muster aus hellen und dunklen vertikalen Streifen sowie einige Flecken. Die Flanken sind bei den Männchen entweder weißlich oder bläulich und braun gefleckt, das Kinn und die Kehle sind rötlich. Auf der Unterseite ist der Körper der Männchen blau. Weibchen sind meist etwas schlichter gefärbt, dasselbe gilt für Jungtiere. Insekten und Spinnentiere bilden die Nahrung dieser Reptilien. Alternativ wird diese Art im Deutschen auch als Blaue Ameive bezeichnet, ein weiterer wissenschaftlicher Name lautet Holcosus undulatus. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko bis Panama.

Holcosus leptophrys

Über Holcosus leptophrys, auch Ameiva leptophrys genannt, sind in der Literatur kaum Angaben zu finden. Diese zur Familie der Schienenechsen (Teiidae) gehörenden Reptilien sind überwiegend bräunlich gefärbt und tragen an den Flanken ein Muster aus schwarzen Flecken. Die Gesamtlänge der von mir beobachteten Individuen schätze ich auf 12 Zentimeter. Das Verbreitungsgebiet dieser Reptilienart reicht von Costa Rica bis nach Kolumbien.

Vierstreifenameive (Four-lined Ameiva, Ameiva quadrilineata)

Die Vierstreifenameive gehört zur Familie der Schienenechsen (Teiidae). Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei den Männchen bis zu 8,8 Zentimeter, bei den Weibchen beläuft sich diese auf maximal 8,2 Zentimeter. Inklusive ihres Schwanzes können die Tiere rund 28 Zentimeter lang sein. Sie sind insgesamt sehr schlank. Die Grundfarbe des Rückens ist Hellbraun, an den Flanken sind die Tiere dunkelbraun bis schwarz. Je zwei gelbe Streifen zieren die Seiten dieser Reptilien, mitunter sind diese Streifen nur gestrichelte Linien und somit nicht durchgängig. Bei erwachsenen Individuen ist der Schwanz braun, bei jungen Vierstreifenameiven ist er himmelblau. Kleine Insekten und Spinnentiere bilden die Nahrung dieser Reptilien. Sie leben von der Küste bis in Höhenlagen von etwa 1050 Meter über dem Meeresspiegel und sie halten sich meist auf dem Boden auf. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies liegt in Südostnicaragua, Costa Rica und im westlichen Panama.

Zentralamerikanische Ameive (Central American Whiptail, Ameiva festiva)

Zwischen elf und 13 Zentimeter Körperlänge erreicht die Zentralamerikanische Ameive. Diese Tiere haben einen schlanken Körperbau und sie sind anhand ihrer Färbung leicht zu erkennen. Ihre Grundfarbe ist braun. Bei den erwachsenen Individuen verläuft ein breites, gelbliches bis gelblichgrünes Band auf der Oberseite des Körpers vom Kopf bis zum Schwanz. Es ist bei den Weibchen meist ein wenig deutlicher ausgebildet als bei den Männchen. An den Flanken tragen die Tiere schwarze Längsstreichen, die teils gelb gesäumt sind. Dieser Saum ist nicht immer durchgängig, sondern häufig gestrichelt. Unterhalb des schwarzen Bereichs liegen Abschnitte, die mit einem unregelmäßigen Fleckenmuster bedeckt sind. Auf der Oberseite ist der Kopf bräunlich bis olivgrün gefärbt. Der Nacken und die Brust sind bei vielen Individuen rötlich, die Kehle und der Bauch sind blau. Bei jungen Zentralamerikanischen Ameiven geht die Färbung des auf dem Rücken gelben Streifens am Schwanz in einen Blauton über. Diese Reptilien sind tagaktiv. Sie leben sowohl in dichten feuchten Wäldern als auch in offenen Landschaften des Tieflandes Costa Ricas. Tierische Kost steht auf ihrem Speiseplan, sie fressen vor allem Gliederfüßer. Das Verbreitungsgebiet der Spezies, die zur Familie der Schienenechsen (Teiidae) gehört, reicht von Mexiko bis nach Kolumbien. In manchen Literaturquellen werden diese Tiere alternativ als Peitschenschwanz-Ameiven bezeichnet.


Leguanartigen (Iguania)

Braune Saumfingerechse (Many-scaled Anole, Anolis polylepis)

Die Gesamtlänge der Braunen Saumfingerechse beträgt maximal etwa 18 Zentimeter. Ein Großteil dieser Länge entfällt auf den Schwanz. Auf der Oberseite ist der Körper braun, die Intensität kann variieren. Es kommen sowohl hellbraune als auch dunkelbraune Individuen vor. Cremefarben ist die Unterseite des Körpers gefärbt, dies gilt ebenso für die Kehlregion. Männchen haben eine leuchtend orangegelbe Kehlfahne, die sie zum Imponieren und Drohen aufstellen. An den Flanken verläuft bei vielen Individuen je eine helle Längslinie. Insekten wie Heuschrecken oder Insektenlarven wie zum Beispiel Raupen bilden die Nahrung dieser zierlichen Echsen. Sie ist lediglich in Teilen Costa Ricas und Panamas heimisch und dort somit endemisch. Das bedeutet, sie kommen ansonsten nirgendwo in freier Natur vor. Diese Reptilien leben in Wäldern von der Küste bis in Höhenlagen von circa 1300 Meter über dem Meeresspiegel. Sie gehören zur Familie der Buntleguane (Polychrotidae).

Gemeiner Schwarzleguan (Black Spiny-tailed Iguana, Ctenosaura similis)

Der Gemeine Schwarzleguan gehört zur Familie der Leguane (Iguanidae). Diese Reptilien werden bis zu 1,2 Meter lang – zumindest die Männchen. Weibliche Individuen sind normalerweise ein wenig kleiner. Hinsichtlich ihrer Färbung sind Gemeine Schwarzleguane durchaus variabel. Von hellbraun oder beige bis graublau reicht die Palette der möglichen Färbungen. Leicht zu erkennen sind diese Tiere normalerweise an den dunklen Bändern, die über Rumpf und Schwanz verlaufen. Beide Geschlechter tragen einen Rückenkamm, bei den Männchen ragt dieser höher empor als bei den Weibchen. Bei jugendlichen Tieren ist der Rückenkamm noch nicht so stark ausgeprägt wie bei den erwachsenen Artgenossen. Gemeine Schwarzleguane nehmen überwiegend vegetarische Kost zu sich, verschmähen zuweilen aber auch Kleinsäuger wie Mäuse sowie Insekten, kleine Vögel und Krebse nicht. Typische Lebensräume, in denen man diese Echsen antreffen kann, sind Wälder, offene Landschaften mit Gestrüpp und mit Vegetation bewachsene Felshänge. Das Verbreitungsgebiet dieser Reptilienart reicht von Mexiko bis Panama, darüber hinaus kommt der Gemeine Schwarzleguan auf den zu Kolumbien gehörenden Karibikinseln San Andrés und Providencia sowie punktuell auf dem kolumbianischen Festland vor. Ferner leben sie in Florida. Vielerorts werden diese Reptilien in Costa Rica vom Menschen gefüttert und verlieren sämtliche Scheu. Sie laufen auf Straßen umher und nähern sich arglos den Fahrzeugen – leider oft mit tödlichen Folgen. Deshalb ist es für die Tiere sinnvoller, wenn sie nicht gefüttert werden, zumal ihnen die Natur Costa Ricas genügend Nahrung bietet.

Gewöhnlicher Schlankanolis (Common Slender Anole, Anolis limifrons)

Die Kopf-Rumpf-Länge der Männchen dieser Reptilienart beträgt circa 43 Millimeter, Weibchen sind etwa 38 Millimeter lang. Hinzu kommt der Schwanz, der häufig ein wenig länger ist als die Kopf-Rumpf-Länge. Männchen sind sehr territorial, sie verteidigen ihr Revier gegen Eindringlinge. Um anzuzeigen, dass ein Territorium ihnen gehört, stülpen sie ihren Kehllappen aus. Dieser ist wie die Körperunterseite weiß und in der Mitte gelb. Auf der Oberseite sind diese Echsen braun bis grünlichbraun; es verlaufen einige helle vertikale Linien vom Kopf bis zum Ende des Rumpfes. Manche Individuen sind sehr dunkel. Bei ihnen befindet sich auf der Oberseite des Körpers ein feines, netzartiges helles Muster. Der Schwanz ist bei den meisten Exemplaren hell und er trägt dunkle Querstreifen. Außerdem haben die Männchen ein Hautsegel im Nacken, das sie aufstellen können. Diese Reptilien leben hauptsächlich in den Randzonen von Regenwäldern und sie halten sich für gewöhnlich in niedrigen Bereichen auf. Kleine Insekten und Spinnentiere stehen auf ihrem Speisezettel. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies reicht vom südlichen Mexiko und Belize bis nach Kolumbien. Des Weiteren wurde die Art auch bereits auf Martinique beobachtet. Sie gehört zur Familie der Buntleguane (Polychrotidae).

Großer Honduras-Anolis (Neotropical Green Anole, Anolis biporcatus)

Bis zu 33 Zentimeter können diese Reptilien, die zur Familie der Buntleguane (Polychrotidae) gehören, lang werden. Dabei macht die Kopf-Rumpf-Länge nur etwa 25 bis 30 Prozent der Gesamtlänge aus, der Schwanz dieser Tiere ist verglichen mit dem restlichen Körper sehr lang. Auf der Oberseite ist der Körper grün bis gelbgrün gefärbt, darauf befinden sich zumeist bläuliche Flecken. Sind hingegen braune Flecken zu erkennen, ist dies ein Zeichen dafür, dass das jeweilige Tier gestresst ist und sich zum Beispiel durch einen Fressfeind oder durch Menschen bedroht fühlt. Hell cremefarben ist die Unterseite des Körpers gefärbt. Männchen haben eine blaue Kehlfahne, sie ist rot umrandet. Bei den Weibchen ist die Kehlfahne ebenfalls blau, aber sie hat keinen roten Rand. Von der Küste bis in Höhenlagen von circa 1200 Meter über dem Meeresspiegel sind diese Tiere in Costa Rica anzutreffen. Sie leben unter anderem in Wäldern. Insekten wie Heuschrecken oder Käfer bilden ihre Nahrung. Von Mexiko über Mittelamerika bis nach Kolumbien und Ecuador reicht das Verbreitungsgebiet dieser Tierart, die innerhalb dieses Areals in mehreren Unterarten vorkommt.

Grüner Leguan (Green Iguana, Iguana iguana)

Grüne Leguane können eine Kopf-Rumpf-Länge von 45 Zentimeter erreichen. Da der Schwanz sehr lang ist, können die Tiere insgesamt maximal zwei Meter lang werden. Die meisten Exemplare sind jedoch deutlich kleiner. Diese Reptilien sind tagaktiv und sie bewohnen Bäume. Ihr bevorzugter Lebensraum liegt in Tieflandregenwäldern in der Nähe von Flüssen und Gewässern, die Tiere sind gute Schwimmer. Anhand ihres Aussehens lassen sich die beiden Geschlechter erkennen. Bei den Weibchen ist der Körper grünlichgrau, auf der Oberseite verläuft ein Kamm bestehend aus relativ kleinen Zacken. Ihren Artgenossen gegenüber verhalten sich die weiblichen Individuen nur wenig aggressiv, oft bilden sie untereinander kleine Gruppen. Orange bis grauorange sind die Männchen gefärbt. Sie tragen einen leuchtend orange gefärbten Kehllappen und auf der Oberseite des Körpers einen Zackenkamm in derselben Farbe. Bis zu acht Zentimeter können die einzelnen Zacken lang sein. Die grauen Streifen am Schwanz werden mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern immer dunkler. Anderen männlichen Artgenossen gegenüber verhalten sich Männchen zuweilen sehr aggressiv. Immer wieder sieht man sie mit dem Kopf nicken, wobei der Kehllappen schwankt. Mit dieser Geste signalisieren sie ihre Revieransprüche. Reagiert der adressierte Eindringling nicht, schlagen die Männchen mit ihrem Schwanz nach ihm. Auf dem Speisezettel der Grünen Leguane steht pflanzliche Kost, die Tiere fressen beispielsweise Blätter und Blüten. Von Mexiko bis in den zentralen Bereich Südamerikas reicht das Verbreitungsgebiet der Spezies. Daneben sind diese Reptilien in der Karibik heimisch. An vielen Stellen der USA leben sie ebenfalls. Dort wurden sie von Menschen eingeschleppt und gelten beispielsweise in Florida als Plage. Diese Reptilienart gehört zur Familie der Leguane (Iguanidae).

Helmbasilisk (Common Basilisk, Basiliscus basiliscus)

Diese Reptilienart gehört zur Familie der Corytophanidae, die keinen deutschen Namen hat. Aufgrund ihrer meist olivbraunen oder gelegentlich grünen Grundfärbung sind diese Tiere recht gut getarnt, wenn sie reglos auf Baumstümpfen oder ähnlichen Untergründen ruhen. Eine helle, leicht gelbliche Streifenzeichnung sowie einige kleine dunkle Flecken an den Flanken ziert diese Reptilien. Sie haben eine Körpergröße von bis zu 80 Zentimeter, wovon circa 50 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Männchen haben einen aufstellbaren Hautlappen am Rücken, den „Helm“, und einen Rückenkamm, der bis zum Schwanz reicht. Weibchen haben beides nicht, sie wirken insgesamt deutlich schlichter und zierlicher. Jungtiere sehen den Weibchen ähnlich. Helmbasiliske sind in Costa Rica in Wäldern sowie in halb offenem Gelände vergleichsweise häufig anzutreffen. Dort leben sie auf Bäumen in der Nähe stehender und fließender Gewässer. Ihre langen Hinterbeine mit den langen, dünnen Zehen ermöglichen es den Tieren, einige Sekunden lang über Wasser zu rennen. Aus dieser Fähigkeit leitet sich ein weiterer englischer Name der Reptilienart ab: Jesus Christ Lizard, zu Deutsch Jesus-Christus-Eidechse. Insekten stehen auf dem Speiseplan der Helmbasiliske. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko bis nach  Kolumbien und Venezuela.

Malachitgrüner Stachelleguan (Green Spiny Lizard, Sceloporus malachiticus)

Bis zu 22 Zentimeter können männliche Malachitgrüne Stachelleguane lang werden, die Weibchen sind meist etwas kleiner. Leicht lassen sich die beiden Geschlechter anhand ihres Äußeren unterscheiden. Weibliche Tiere sind braun, schwarz, grau und weißlich gemustert, der Schwanz ist in diesen Farben gestreift. Bei den Männchen ist der Kopf grünlichblau, der Rumpf ist ebenso wie die Beine grün gefärbt und der Schwanz ist blau. Auf der Unterseite des Körpers sind beide Geschlechter hell, einige Weibchen haben eine schwarze Kehle, bei den Männchen ist sie blau. Alle Tiere haben die für die Art typischen groben Schuppen. Malachitgrüne Stachelleguane sind Baumbewohner. Sie sind tagaktiv und ernähren sich von Insekten. Anzutreffen sind sie in Costa Rica in Nebel- und Hochlandwäldern. Das Verbreitungsgebiet dieser Reptilienart, die zur Familie der Stachelleguane und Krötenechsen (Phrynosomatidae) gehört, reicht von Mexiko über Belize und Guatemala bis nach Costa Rica und Panama.

Stirnlappenbasilisk (Plumed Basilisc, Basiliscus plumifrons)

In der Nähe von Wasserläufen oder stehenden Gewässern sowie in feuchten Wäldern leben die Stirnlappenbasiliske. Sie gehören zur Familie der Corytophanidae. Ausgewachsen sind die Tiere insgesamt 75 bis 80 Zentimeter lang, wobei der Schwanz 50 bis 55 Zentimeter misst. Ihre Beine und der Körper sind leuchtend grün. Zahlreiche weiße bis hellbläuliche Flecken bedecken die Flanken der Männchen. Sie haben einen Rückenkamm, der neben vielen weißen bis hellbläulichen Flecken auch schwarze Streifen aufweist. Charakteristisch für männliche Individuen ist ein weißlich gefleckter, grüner Hautlappen am Kopf – der „Helm“. Bei den Weibchen fehlt der Rückenkamm, der Helm ist nur schwach ausgebildet. Ihre Flanken tragen außerdem nur wenige weißliche Flecken und einige schwarze Bereiche. Gelb ist die Iris und die Pupillen sind rund. Jungtiere sehen den Weibchen ähnlich. Stirnlappenbasiliske sind tagaktiv und ruhen sich gern auf Holzstücken oder Felsen im Sonnenschein aus. Im deutschen Sprachraum trägt diese Art den alternativen Namen Federbuschbasilisk. Insekten, Frösche, kleine Echsen, Schnecken und Fische stehen auf dem Speiseplan dieser Reptilien. Früchte und Blüten ergänzen die tierische Kost. Das Verbreitungsgebiet des Stirnlappenbasilisks erstreckt sich über Honduras, Teile El Salvadors, Nicaragua, Costa Rica und Panama.


Schildkröten (Tortoises and Turtles, Testudines)

Gewöhnliche Schnappschildkröte (Common Snapping Turtle, Chelydra serpentina)

Der Rückenpanzer ausgewachsener Gewöhnlicher Schnappschildkröten kann eine maximale Länge von 45 Zentimetern erreichen. Er ist graubraun gefärbt, dabei recht dunkel und er weist drei Längskiele auf. Bei älteren Tieren können diese stark abgenutzt sein. Relativ zierlich ist der Bauch- bzw. Brustpanzer. Braun ist die Haut des Körpers gefärbt, der Kopf ist vergleichsweise groß. Die Iris ist braun mit hellen und dunklen Flecken. Männchen sind in aller Regel ein wenig stattlicher als die Weibchen. Heimisch sind diese Tiere an schlammigen Tümpeln und Seen sowie langsam fließenden Gewässern. Wichtig ist für sie ein dichter Pflanzenbewuchs. In diesem oder im Schlamm liegen die Tiere ruhend und warten auf Beute, die sie blitzschnell mit ihren kräftigen Kiefern packen. Sie fressen Fische, Amphibien, andere Reptilien und Vögel. Nachts gehen Gewöhnliche Schnappschildkröten mitunter an Land, um dort kleine Säugetiere zu jagen. Aas ergänzt ihren Speiseplan. Das Verbreitungsgebiet dieser Schildkrötenart reicht von Kanada über die USA und Mittelamerika bis nach Kolumbien und Ecuador sowie den Nordwesten von Peru. Gewöhnliche Schnappschildkröten gehören zur Familie der Alligatorschildkröten (Chelydridae).

Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta)

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte ist wahrscheinlich vielen Costa-Rica-Urlaubern aus Deutschland bekannt, wo man die Tiere an vielen Teichen findet. Bei uns in Europa sind sie ursprünglich nicht heimisch gewesen, es handelt sich um ausgesetzte Haustiere. Das eigentliche Verbreitungsgebiet dieser Schildkrötenart reicht von den mittleren und östlichen USA über Mittelamerika bis nach Argentinien und Uruguay. Es kommen verschiedene Unterarten vor, in Costa Rica leben Trachemys scripta grayi und Trachemys scripta ornata. An zahlreichen Gewässern lassen sich diese Tiere dort beobachten. Bis zu 30 Zentimeter können diese Rotwangen-Schmuckschildkröten lang werden. Ihr Rückenpanzer, wissenschaftlich als Carapax bezeichnet, ist recht flach und er hat eine dunkelgrüne Grundfärbung. Darauf befinden sich gelbliche und orange gefärbte Flecken und Streifen. Der Bauchpanzer (Plastron) ist gelb. An Kinn, Kehle und Hals verlaufen gelbe Streifen, die Schläfendecken sind gelb bis orangerot gefärbt. Männchen sind daran zu erkennen, dass ihr Schwanz etwas länger und dicker ist als der der Weibchen. Außerdem ist der Bauchpanzer bei den Männchen nach innen gewölbt, während er bei den Weibchen flach ist. Die Iris ist gelblich bis bräunlich, die Pupille ist waagerecht. Rotwangen-Schmuckschildkröten sind Allesfresser. Sie ernähren sich unter anderem von Fischen, Krebsen, Schnecken, Kaulquappen und Aas. Ferner stehen Wasserpflanzen auf ihrem Speiseplan. Diese Reptilien gehören zur Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae).


Schlangen (Snakes, Serpentes)

Greifschwanz-Lanzenotter (Eyelash Viper, Bothriechis schlegelii)

Zur Familie der Vipern (Viperidae) und damit zu den Giftschlangen gehört die Greifschwanz-Lanzenotter. Diese Tiere erreichen eine Körperlänge von etwa 60 Zentimeter, mitunter sollen sie sogar 80 Zentimeter lang werden. Weibchen sind in aller Regel größer als Männchen. Sehr variabel ist die Färbung der Körperoberseite dieser Schlangen, sie kann von grün über blau, braun, gelbbraun und gelb bis beige variieren. Auf der Unterseite ist der Körper gelblich oder grün. Auf dem Rücken der grünen oder grünbraun gefärbten Individuen verläuft häufig ein dunkles Zickzackband oder es befindet sich dort ein braunes beziehungsweise rotbraunes Netzmuster. Dreieckig ist der Kopf geformt, über den Augen tragen die Tiere zwei oder drei große, emporragende Schuppen. Die Pupille der Greifschwanz-Lanzenotter ist senkrecht. Kleinsäuger wie Mäuse, Vögel sowie andere Reptilien und Amphibien bilden die Nahrung dieser Schlangen. Auf Plantagen und in feuchten Regenwäldern im Tiefland und in den Bergen Costa Ricas sind sie beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko bis Panama. Darüber hinaus kommen sie in Teilen Ecuadors, Venezuelas und Kolumbiens vor. Wer eine Greifschwanz-Lanzenotter findet, sollte sich ihr nicht weiter als bis auf etwa einen Meter nähern, ein noch größerer Sicherheitsabstand ist besser. Zwar warnen die Tiere vor einem Angriff. Doch da sie ausgesprochen schnell zuschnappen und sich dafür sehr lang machen können, sollte man ihnen sicherheitshalber nicht zu nahe kommen. Die Bisse der Greifschwanz-Lanzenotter sind sehr schmerzhaft und sie können tödlich sein.

Königsboa (Red-tailed Boa, Boa constrictor)

Bei den meisten Menschen lösen Königsboas große Furcht aus, die wenigsten halten diese Tiere für interessant. Aber man sollte sich stets vor Augen halten: Eine Boa constrictor, die man entdeckt hat und im Blick behält, stellt nur noch mit geringer Wahrscheinlichkeit eine Gefahr dar – noch dazu, wenn sie auf dem Boden liegt. Diese Schlangen sind eher nicht dafür bekannt, dass sie Menschen anspringen. Königsboas, auch Abgottschlangen genannt, erreichen eine Körperlänge von etwa 0,9 bis 3,9 Meter, wobei die Männchen meist etwa 30 bis 40 Zentimeter kleiner sind als die Weibchen. Das Aussehen dieser Schlangen ist sehr variabel, da es von der jeweiligen Unterart abhängt, der die einzelnen Individuen angehören. In Costa Rica sind die Tiere in aller Regel relativ dunkel und sie tragen große braune Flecken auf der Oberseite ihres Körpers und an den Flanken; dort sind die Flecken oft hell gesäumt. Außerdem sind die einzelnen Individuen abhängig von der jeweiligen Umgebungstemperatur ein wenig heller oder dunkler. Verschiedene Tiere wie zum Beispiel Kleinsäuger oder Vögel stehen auf dem Speisezettel dieser Reptilien. Bevorzugte Lebensräume der Königsboas sind Küsten, Halbwüsten und sumpfige Regenwälder bis in Höhenlagen von etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Das Verbreitungsgebiet der Spezies reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Argentinien. Sie gehört zur Familie der Riesenschlangen (Boidae).


Skinke (Skinks, Scincoidea)

Sphenomorphus cherriei (Striped Litter Skink)

Diese Tiere haben einen schlanken, langen Körperbau und aufgrund ihrer zarten Schuppen, die eng anliegen, glänzt ihr Körper. Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt bis zu 6,5 Zentimeter, der Schwanz ist circa fünf Zentimeter lang, mitunter etwas länger. Auf der Oberseite ist der Körper braun. An den Flanken erstreckt sich je ein dunkler Streifen, der vom Rücken durch einen feinen hellen Saum abgegrenzt wird. Unter dem dunklen Streifen befinden sich vor allem im Gesicht und an der Kehle sowie bis etwa zur Mitte des Rumpfes gelbe Flecken. Die Unterseite des Körpers ist hell. Kleine Insekten und Spinnentiere stellen die Nahrung dieser Skinke dar, sie leben in feuchten Wäldern. Das Verbreitungsgebiet dieser Reptilienart erstreckt sich von Mexiko bis nach Panama, die Tiere kommen von der Küste bis in Höhenlagen von circa 1860 Meter über dem Meeresspiegel vor. Ein alternativer englischer Name lautet Brown Forest Skink.


Bisher unbestimmte Reptilienarten