Im Südosten Bochums befindet sich die Ruhr-Universität, deren Architektur von vielen Menschen als hässlich empfunden wird. Ich habe sie jedoch sehr zu schätzen gelernt, denn sie hat in meinem Leben sechs Jahre lang eine zentrale Rolle gespielt: Von 1991 bis 1997 habe ich in Bochum Physik studiert und als Abwechslung zu den anstrengenden Stunden im Hörsaal bin ich gern in den Botanischen Garten gegangen. Er ist für mich immer eine Oase der Ruhe sowie ein Ort gewesen, an dem ich mich wieder auf das Wesentliche besinnen konnte, wenn die Quantenmechanik oder die Relativitätstheorie mal wieder zu abgehoben gewesen sind. Doch auch heute, lange Zeit nach dem Studium, halte ich mich nach wie vor sehr gern auf, weil es neben den schönen Pflanzen aus aller Welt sehr viele Wildtiere zu sehen gibt. Zu jeder Tages- und Jahreszeit hat der Garten etwas zu bieten – man muss nur genau hinschauen.

In den Teichen und Tümpeln leben allerlei Amphibien. Mit ein wenig Glück kann man Ringelnattern (Natrix natrix) dabei beobachten, wie sie in Gewässernähe ein Sonnenbad nehmen. eine weitere Besonderheit sind die wärmeliebenden Mauereidechsen (Podarcis muralis), die sonst nur weiter südlich in Deutschland vorkommen. Sie haben unter anderem in den Mauerritzen des Alpinums einen passenden Lebensraum gefunden. In den Abendstunden des Sommerhalbjahrs kann man im Wald und an den Teichen unmittelbar außerhalb des Botanischen Gartens außerdem sehr gut Fledermäuse beobachten. Während meines Studiums habe ich dort beispielsweise Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) sowie Kleine Abendsegler (Nyctalus leisleri) gesehen. Darüber hinaus kommen im Botanischen Garten sehr viele Vogel- und Insektenarten vor; allein schon die Libellenvielfalt ist beeindruckend.

Innerhalb des Gartens gibt es darüber hinaus einige besondere Sehenswürdigkeiten. Zu ihnen gehören das Tropen-, das Wüsten- und das Savannenhaus. In diesen großen Gewächshäusern werden faszinierende Pflanzenarten aus fernen Erdteilen kultiviert. Außerdem leben darin einige Vögel, die kleine Insekten fressen und somit die Pflanzen auf natürlichem Wege vor Schädlingen schützen. Schön anzusehen ist auch der Chinesische Garten (Qian Yuan). Diese Anlage ist im südchinesischen Stil erbaut und bietet einige hübsche schattige Plätze zum Entspannen, während im Hintergrund das Wasser der Springbrunnen und des kleinen Wasserfalls rauscht. Sowohl der Botanische Garten und die Gewächshäuser als auch der Chinesische Garten können kostenlos besichtigt werden, die Öffnungszeiten sind auf der offiziellen Internet-Seite des Gartens vermerkt.

Anzahl der seit dem Sommer 2013 in dem Gebiet von mir beobachteten Arten:

48 Käferarten
42 Vogelarten
35 Falterarten
17 Hautflüglerarten
16 Wanzenarten
13 Schwebfliegenarten
12 Libellenarten

Im Folgenden finden Sie Fotos aus dem Botanischen Garten der RUB, die Ihnen einen Eindruck davon verschaffen sollen, wie es in der Anlage aussieht. Weiter unten auf dieser Seite gibt es zudem Links zu weiteren Fotosammlungen, die Bilder von Tieren und Pflanzen zeigen. Außerdem finden sich ganz unten einige Linktipps.

Impressionen aus dem Botanischen Garten

Weitere Fotosammlungen aus dem Botanischen Garten

Vögel im Botanischen Garten
Libellen im Botanischen Garten
Reptilien und Amphibien im Botanischen Garten
Schmetterlinge im Botanischen Garten
Pflanzen im Botanischen Garten (wild und kultiviert)


Linktipps

Offizielle Seite des Botanischen Gartens
Chinesischer Garten Bochum
Ruhr-Universität Bochum

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