Rhizophoragewächse (Rhizophoraceae)

Die Rhizophoragewächse sind in den Tropen und Subtropen der Erde beheimatet. Es gibt fünf Gattungen und etwa 120 bis 140 Arten. Bei den Spezies aus vier der fünf Gattungen handelt es sich um Mangrovenbäume. Sie sind in Costa Rica entlang beider Küsten, also am Atlantik und am Pazifik zu finden. Darüber hinaus besiedeln diese Pflanzen die Mündungszonen einiger Flüsse.

Rote Mangrove (Red Mangrove, Rhizophora mangle)

Mangroven sind Pflanzen mit sehr speziellen Fähigkeiten. Man bezeichnet sie in der Fachsprache als Halophyten. Sie sind an Salzwasser sowie an stark schwankende Wasserpegelstände angepasst, weil sie über verzweigte Luftwurzeln verfügen und überschüssiges Salz ausscheiden können. Ihre teils recht langen Stelzwurzeln verankern die Pflanzen sicher im Boden, so dass sie durch die mit dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels verbundenen Strömungen nicht fortgespült werden. An Küsten und in der Nähe von Flussmündungen bilden Rote Mangroven dichte Bestände, wobei die Pflanzen bis zu 20 Meter hoch werden können. Im Dickicht der Wurzeln verstecken sich viele Tier- und Vogelarten, unter Wasser finden zahlreiche Jungfische Schutz zwischen den Roten Mangroven.


Rötegewächse (Coffee family, Rubiaceae)

Die Familie der Rötegewächse ist sehr artenreich, es gibt je nach wissenschaftlicher Sichtweise zwischen 626 und 660 Gattungen beziehungsweise 11.150 bis 13.150 Arten. Weitere Namen dieser Pflanzenfamilie lauten Kaffeegewächse und Krappgewächse. Auf allen Kontinenten sind Vertreter dieser Pflanzenfamilie zu finden, das gilt sogar für die Antarktis. Es verwundert somit nicht, dass man in Costa Rica verschiedene Pflanzenspezies aus dieser Familie antreffen kann – sowohl in der Natur als auch auf Plantagen.

Kaffeestrauch (Arabian Coffee, Coffea arabica)

Die eigentliche Heimat des Kaffeestrauchs ist Äthiopien. In dem afrikanischen Land gedeiht er in grünen, feuchten Tropenwäldern. Seinen Siegeszug als Kulturpflanze der Tropen hat der Kaffee den geschmacklichen und anregenden Eigenschaften des aus seinen verarbeiteten Früchten gewonnenen Getränks zu verdanken. Meist sind Kaffeesträucher maximal drei Meter hoch, sie können aber bis zu etwa fünf Meter groß werden. Ihre Laubblätter sind gegenständig angeordnet und sie haben einen circa zehn Millimeter langen Stiel. Zwischen fünf Zentimeter und 20 Zentimeter sind die dunkelgrün gefärbten Blätter lang. An den Sträuchern wachsen die sogenannten Kaffeekirschen. Dabei handelt es sich um Steinfrüchte, deren Samen – die Kaffeebohnen – von rotem Fruchtfleisch umgeben sind. Unmittelbar nach der Ernte wird das Fruchtfleisch entfernt. Nur die beiden Kaffeebohnen, die sich jeweils in einer Kirsche befinden, werden verwendet. In Costa Rica gibt es große Kaffeeplantagen.

Kussmaul (Sore-mouth Bush, Psychotria poeppigiana)

In Costa Rica kann man hauptsächlich in Parkanlagen und Gärten sowie mancherorts in Wäldern das Kussmaul antreffen. Diese Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu zwei Meter. Erkennbar sind die Sträucher an ihren Blüten, von denen die äußeren Teile aussehen wie zu einem Kussmund gespitzte Lippen. In der Mitte bilden sich die eigentlichen weiß gefärbten, aufrecht stehenden Blüten. Elliptisch sind die Laubblätter geformt. Sie sind gegenständig angeordnet und dunkelgrün. Auf ihrer Ober- und Unterseite sind sie mit sehr feinen, hell schimmernden Härchen bedeckt.


Sauergrasgewächse (Sedges, Cyperaceae)

Fast auf der ganzen Welt finden sich Arten aus der großen Familie der Sauergrasgewächse; sie umfasst circa 5.500 Spezies. Einige davon kommen in Costa Rica vor.

Cyperus luzulae

Zwischen 20 Zentimeter und 50 Zentimeter beträgt die Wuchshöhe von Cyperus luzulae. Kennzeichnend für diese Pflanzenart sind die schlanken, langen und recht harten Blätter sowie die sehr dicht stehenden Blütenstände. Sie sind weißlich. Zumeist wachsen die einzelnen Pflanzen dicht beieinander. Sie benötigen viel Feuchtigkeit und finden sich deshalb vor allem an schlammigen Gewässerufern, in Sümpfen oder ähnlichen feuchten Lebensräumen. Von Mexiko bis nach Peru und Brasilien in Südamerika reicht das Verbreitungsgebiet dieser Spezies.

Cyperus odoratus (Fragrant flatsedge)

In weiten Teilen Nord-, Zentral- und Südamerikas sowie in einigen Ländern Asiens und in Australien kommt die Pflanzenart Cyperus odoratus vor. Sie wird etwa 20 Zentimeter bis 30 Zentimeter groß, zumindest habe ich es so beobachten können. Ob sie durch uns Menschen derart weit verteilt wurde oder es aus eigener Kraft hat, viele tropische Gegenden zu besiedeln, ist mir nicht bekannt. Auch nicht, ob sie gegebenenfalls irgendwo eine enger begrenzte natürliche Heimat hat(te). Zu erkennen ist diese Pflanzenart an ihren schlanken, recht stabilen grünen Blättern und den charakteristisch geformten Blütenständen. An feuchten Stellen wie matschigen Gewässerufern oder in Sümpfen findet sie ihr Auskommen.


Schmetterlingsblütler (Legume family, Fabaceae)

Nahezu 20.000 Pflanzenarten gehören laut derzeitigem Kenntnisstand zur Familie der Schmetterlingsblütler, die auch als Hülsenfrüchtler bezeichnet wird. Mehrere Spezies sind in Costa Rica beheimatet oder werden dort kultiviert. Einige von ihnen konnte ich auf meinen bisherigen Reisen beobachten und fotografieren.

Erdnuss (Peanut, Arachis hypogaea)

Südamerika ist die eigentliche Heimat der Urform der Erdnuss, in Zentralamerika ist sie ebenfalls weit verbreitet. Weil sie ebenso schmackhafte wie nahrhafte Samen hervorbringt, wurde diese Pflanze schon vor langer Zeit von Menschen erstmals kultiviert und in viele verschiedene Teile der Erde gebracht. So gelangte sie unter andere nach Asien. In ihrer eigentlichen Heimat ist sie heute selbstverständlich nach wie vor vielerorts anzutreffen. Es handelt sich bei der Erdnuss um eine einjährige, krautige Pflanze. Ihre Stängel sind meist etwa 30 Zentimeter lang, sie können mitunter aber bis zu 80 Zentimeter Länge aufweisen. Sie wachsen kriechend bis aufrecht. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet und gestielt; die Blattspreite ist paarig gefiedert. Leuchtend gelb sind die Blüten gefärbt.

Flammenbaum (Flamboyant, Delonix regia)

Ursprünglich stammt der Flammenbaum aus Madagaskar. Weil diese Pflanzen jedoch wegen ihrer auffälligen Blüten als sehr attraktiv empfunden wurden (und werden), wurden sie schon vor längerer Zeit als Ziergehölz in tropischen Regionen rund um den Globus gebracht. In Costa Rica findet man den Flammenbaum hauptsächlich in Parkanlagen und Gärten sowie mitunter entlang von Straßen. Die zwölf Meter bis 17 Meter hohen Bäume werfen im Winter ihr Laub ab. Ihre Blätter sind wechselständig und doppelt gefiedert. Sie können bis zu 60 Zentimeter lang sein und elf bis 18 Fiedern zweiter Ordnung haben, die mit jeweils 20 bis 30 Fiederblättchen ausgestattet sind. Dadurch wirken die Blätter dieser Bäume sehr filigran. Die einzelnen Fiederblättchen sind zwischen 7,5 Millimeter und zehn Millimeter lang, ihre maximale Breite beträgt vier Millimeter. Leuchtend rot sind die Blüten gefärbt, sie stehen in traubigen Blütenständen zusammen. Bis zu zehn Zentimeter können die einzelnen Blüten im Durchmesser groß sein.

Indischer Hanf (Indian Hemp, Crotalaria juncea)

Ursprünglich stammt diese Pflanzenart wahrscheinlich aus Indien. Sie ist heute im tropischen Asien weit verbreitet und wurde vom Menschen außerdem in andere Erdteile gebracht, so auch nach Zentralamerika. Indischer Hanf ist einjährig und erreicht erreicht eine Wuchshöhe von bis zu vier Metern. Auffällig sind die großen gelben Blüten. Auf eine Länge von rund 10,5 Zentimetern und eine Breite von circa 2 Zentimetern bringen es die länglichen Blätter. Wegen ihrer feinen Behaarung wirken sie seidig. In Costa Rica trifft man den Indischen Hanf vor allem im Siedlungsraum an.

Korallenbaum (Hot Poker Tree, Erythrina poeppigiana)

Meist erreichen Korallenbäume eine Wuchshöhe von maximal 20 Metern, manche Exemplare können jedoch sogar bis zu 25 Meter hoch werden. Diese Bäume werfen während der Trockenzeit Costa Ricas ihr Laub vollständig ab. Besonders dann, wenn sie nicht mehr belaubt sind, fallen die leuchtend orangerot gefärbten Blüten auf. In Costa Rica werden junge Blüten des Korallenbaumes als Gemüse verzehrt. Ihr Geschmack erinnert stark an denjenigen grüner Bohnen, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Es ist ein seltsames Gefühl, in eine orange gefärbte Blüte zu beißen und den Geschmack von Bohnen auf der Zunge zu haben. Befruchtet werden die Blüten des Korallenbaums hauptsächlich durch Kolibris.

Mimosa pigra (Giant Sensitive Tree)

Mit einer Wuchshöhe von bis zu sechs Metern ist die Pflanzenart Mimosa pigra sehr auffällig. Die hellgrünen Laubblätter sind gefiedert. Verwaschen hellviolett gefärbt und filigran gebaut sind die kugelförmigen Blütenstände. Nach der Befruchtung bilden sich mehrere Zentimeter lange Samenkapseln, die dicht beieinander stehen und farblich von zunächst grün bis zu bräunlich variieren; sie sind zudem behaart. Charakteristisch sind außerdem die langen und spitzen Dornen an den Zweigen. Das tropische Amerika ist die ursprüngliche Heimat dieser Pflanzenart, die in anderen Teilen der Welt – teils unbeabsichtigt – durch den Menschen eingeführt wurde und dort vielerorts als invasive Art gilt.

Oxalis frutescens

Vom Süden der USA über Mexiko und die weiteren Länder Zentralamarikas bis nach Argentinien reicht das Verbreitungsgebiet der Sauerkleeart Oxalis frutescens. Erkennen lassen sich diese niedrigen Pflanzen anhand ihrer gelben Blüten und der charakteristisch geformten Blätter. Zu finden ist Oxalis frutescens beispielsweise entlang von Straßen und Wegen, auf Wiesen und an Waldrändern. Auf sandigen Flächen gedeihen diese Pflanzen vielerorts ebenfalls.

Pfauenstrauch (Pride of Barbados, Caesalpinia pulcherrima)

Ursprünglich stammt der Pfauenstrauch aus der Karibik, heute ist er jedoch in vielen Teilen der Welt als Zierpflanze zu finden. In Costa Rica begegnet man dieser Pflanzenart hauptsächlich in Gärten und Parkanlagen, vereinzelt ist er in freier Natur zu finden. Die Wuchshöhe dieser Pflanzen beträgt bis sechs Meter, ihre Krone ist relativ locker und lichtdurchlässig. Pfauensträucher tragen ihr Laub nicht das gesamte Jahr über. Bis zu 30 Zentimeter sind die paarig und wechselständig angeordneten Blätter lang. Die Blüten sind orange, rot oder gelb gefärbt und sie befinden sich in 30 Zentimeter bis 40 Zentimeter langen Blütenständen. Nach der Befruchtung entstehen Fruchtschoten, die anfangs grün sind und später braun werden. Ihre Länge kann bis zu zwölf Zentimeter betragen. Mancherorts nutzt der Mensch diese Schoten zur Gewinnung von Gerbsäuren, aus denen wiederum Farben und Tinten hergestellt werden.

Puderquastenstrauch (Pink Powderpuff, Calliandra brevipes)

Diese acht Meter bis zehn Meter hohen Pflanzen gedeihen in tropisch-warme Gegenden, in denen sie meist schattige Standorte bevorzugen. Dass der Puderquastenstrauch ein Mimosengewächs ist, lässt sich unter anderem an der Anordnung der Fiederblätter erkennen. Die Sträucher sind immergrün und stark verzweigt. Etwa sechs Zentimeter lang sind die einzelnen filigranen Bestandteile der rosa-weißen Blüten. Die ursprüngliche Heimat des Puderquastenstrauchs liegt im südöstlichen Brasilien, in Uruguay und im Norden Argentiniens.

Regenbaum (Rain Tree, Albizia saman)

Frei stehende Regenbaum-Exemplare können 17 Meter bis 24 Meter hoch werden, der Stamm kann dabei einen Durchmesser von 40 Zentimeter bis 120 Zentimeter aufweisen. Die Krone wird für gewöhnlich sehr breit, ihr Durchmesser beläuft sich auf bis zu 30 Meter. Wachsen die Bäume dicht beieinander, werden ihre Kronen weniger breit, dafür erreichen die Pflanzen aber eine Wuchshöhe von bis zu 40 Metern. In tropischen Regenwäldern ist diese Spezies immergrün. Stehen die Pflanzen hingegen in Trockenwäldern, werfen sie während der Trockenzeit ihr Laub ab. Die 25 Zentimeter bis 40 Zentimeter langen Blätter sind wechselständig und doppelt gefiedert; sie bilden drei bis sieben Fiedern erster Ordnung. Hauptsächlich im Mai und Juni blühen die Regenbäume in Costa Rica. Ihre Blüten sind quastenförmig und meist weiß sowie rosa gefärbt. Daneben kommen gelb blühende Exemplare vor. Nach der Befruchtung bilden sich grüne Schoten, die die Samen enthalten. Regenbäume sind in tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas verbreitet; dort liegt ihr ursprüngliches Vorkommen. Durch den Menschen sind sie nach Afrika und Asien gebracht worden.

Stierhorn-Akazie (Bullhorn Acacia, Acacia cornigera)

Damit sie nicht von Schädlingen befallen oder von Säugetieren gefressen wird, hat die Stierhorn-Akazie eine interessante Abwehrstrategie entwickelt: Diese Pflanzenart lebt in Symbiose mit der Ameisenart Pseudomyrmex ferruginea. Die kleinen, wehrhaften Tiere wohnen in hohlen Pflanzenteilen und verteidigen die Stierhorn-Akazie vehement, wenn diese angegriffen wird. Umgehend stürmen die Ameisen herbei und fügen dem Angreifer schmerzhafte Bisse zu. Stierhorn-Akazien werden bis zu zehn Meter groß. Ihre Blätter sind gefiedert und gegenständig angeordnet. Kugelförmig sind die gelben Blüten, aus denen sich nach der Befruchtung Früchte in kleinen Hülsen bilden. Mittelamerika und Mexiko sind die eigentliche Heimat dieser Pflanzenart. Sie wurde in Florida (USA) und auf den Westindischen Inseln eingeführt.

Süße Akazie (Needle Bush, Acacia farnesiana)

Etwa zwei Meter bis drei Meter wird die Süße Akazie hoch. Diese Büsche sind stark verzweigt. Ihre Laubblätter sind recht klein und doppelt gefiedert. Es gibt Blätter mit zwei bis sechs Fiederpaaren erster Ordnung und sie setzen sich wiederum aus 10 bis 25 Paar Fiederblättchen zweiter Ordnung zusammen. Gelb sind die Blüten gefärbt, sie sind im Durchmesser etwa einen Zentimeter groß. Sie duften süß, woher der deutsche Name dieser Pflanzenart rührt. Das tropische Amerika ist das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Spezies. Vom Menschen ist sie auch in andere tropische Gegenden der Erde gebracht worden, darunter Zentralamerika. Man begegnet der Süßen Akazie in Costa Rica hauptsächlich im Siedlungsraum.

Weiche Schmetterlingserbse (Soft Butterfly Pea, Centrosema molle)

Von Mexiko bis nach Kolumbien reicht das Gebiet, in dem die Weiche Schmetterlingserbse heimisch ist. Außerdem kommt diese Pflanzenart in weiten Teilen Südostasiens, in Australien sowie auf Madagaskar vor. Außerhalb Mittel- und Südamerikas wurde sie vom Menschen als Zierpflanze angesiedelt. Sie hat rosafarbene bis hellviolett gefärbte Blüten.

Weiß-Klee (White Clover, Trifolium repens)

Zu den invasiven Pflanzen, die in Costa Rica vom Menschen – teils versehentlich – eingeführt worden sind und die große Flächen für sich erobert haben, gehört der Weiß-Klee. Er gedeiht vor allem in kühleren Höhenlagen und ist dort ein Bodendecker. Zwischen fünf Zentimeter und 20 Zentimeter beträgt die Wuchshöhe des Weiß-Klees. Seine Blätter sind lang gestielt und dreizählig gefingert. Die einzelnen Blattteile (Fiedern) sind breit elliptisch bis verkehrt-eiförmig. Ihre Länge beträgt ein bis 2,5 Zentimeter, in manchen Fällen können sie bis zu vier Zentimeter lang werden. Am Rand sind die Blätter fein gezähnt. Typisch für die Art ist eine helle Querbinde auf den Blättern, die jedoch nicht immer vorhanden ist. Auf aufrecht stehenden Stängeln bilden sich die Blütenköpfchen. Sie bestehen aus 40 bis 80 kleinen Einzelblüten, die weiß gefärbt sind. Ihre Anordnung ist kugelig, die Blütenköpfchen sind zwischen 1,5 Zentimeter und 2,4 Zentimeter breit. Die ursprüngliche Heimat des Weiß-Klees ist Europa.

Wilder Tamarindenbaum (Coral Snake Tree, Cojoba arborea)

Zentralamerika, die Karibik und nördliche Bereiche Südamerikas (unter anderem Kolumbien und Ecuador) sind die natürliche Heimat des Wilden Tamarindenbaumes. Seine Wuchshöhe beläuft sich auf 15 Meter bis 18 Meter. Im Durchmesser kann der Stamm einen halben Meter mächtig sein. Gefiedert sind die hellgrünen Laubblätter. Auffälligstes Merkmal dieser Baumart sind die leuchtend rot gefärbten, in sich gedrehten Samenkapseln. In ihnen befinden sich die dunkelbraunen bis schwarzen und glänzenden Samen.


Strelitziengewächse (Strelitziaceae)

Lediglich sieben Arten umfasst die Familie der Strelitziengewächse. Das natürliche Vorkommen der Arten aus dieser Familie liegt im tropischen Südamerika, im östlichen Teil Südafrikas, auf Madeira sowie auf Madagaskar. Weil die Strelitziengewächse sehr imposant aussehen, werden sie als Zierpflanzen geschätzt und sie wurden vom Menschen in viele Länder gebracht, in denen sie nicht ursprünglich heimisch waren. In Costa Rica lassen sich Strelitziengewächse hauptsächlich im Siedlungsraum beobachten.

Baum der Reisenden (Voyager’s Tree, Ravenala madagascariensis)

Der Baum der Reisenden hat seine ursprüngliche Heimat in Madagaskar. Weil er als Zierpflanze sehr beliebt ist, findet man ihn heute weltweit in den Tropen. Diese Pflanzenart ist krautig und mehrjährig, ihre Wuchshöhe kann zehn Meter bis 15 Meter betragen. Ravenala madagascariensis bildet Laubblätter, die eine Länge von bis zu drei Metern haben können. Auffällig lang sind die Blattstiele, die aufrecht stehen. Ihren Namen hat diese Pflanzenart erhalten, weil sie im Blattgrund Wasser auffängt. Nach ergiebigen Regenfällen können sich dort bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit befinden. Wer Wasser sucht, wird somit in der Pflanze häufig fündig. Man muss einfach nur die Blätter anstechen, dann tritt das Wasser hervor. Jedoch kann das Wasser mit verrottendem Pflanzenmaterial, toten Insekten und Insektenlarven verunreinigt sein, weshalb es lieber nicht getrunken werden sollte – auch nicht von durstigen Reisenden. In Costa Rica lassen sich diese auffälligen Pflanzen vor allem in Parkanlagen und Gärten beobachten.


Süßgräser (Grasses, Poaceae)

Die Familie der Süßgräser ist sehr groß, sie umfasst etwa 780 Gattungen mit circa 12.000 Arten und kommt weltweit auf allen Kontinenten und in sämtlichen Klimazonen vor. Dementsprechend ist sie in Costa Rica mit recht vielen Spezies vertreten, die teils aber schwierig zu bestimmen sind.

Bambus (Bamboo, Bambusoideae sp.)

Innerhalb der Familie der Süßgräser bilden die Bambusgewächse eine Unterfamilie, die als Bambusoideae bezeichnet wird. In dieser Unterfamilie kommen etwa 1.200 verschiedene Arten vor. Costa Rica gilt innerhalb Mittelamerikas als Land mit der größten Vielfalt der dort vorkommenden Bambusarten. Es wurden dort bereits etwa 40  Spezies aus dieser Pflanzenfamilie nachgewiesen. Ich habe hauptsächlich in Bergnebelwald verschiedene Bambusarten beobachtet, konnte sie aber bislang nicht bestimmen. Je nach Art können diese Pflanzen unterschiedlich groß werden. Es gibt Spezies mit Wuchshöhen von mehreren Metern. Leicht erkennen lassen sich Bambuspflanzen an ihren biegsamen und gleichzeitig stabilen Stängeln.

Gynerium sagittatum

In Costa Rica findet man Gynerium sagittatum im Tiefland. Mit ihrer Wuchshöhe von zwei Meter bis zehn Meter ist sie sehr groß, manche Exemplare können sogar noch etwas höher werden. Dabei ist der Blütenstand, der oben aus der Pflanze empor ragt, mit eingerechnet. Meist bilden sich dichte Bestände von Gynerium sagittatum, was unter anderem daran liegt, dass die Pflanzen nicht nur unterirdische Wurzeln bilden, sondern auch oberirdische Ausläufer. Brechen diese ab, können sich daraus neue Pflanzen entwickeln, die dann in der Nähe ihrer Mutterpflanzen wachsen. Zweizeilig sind die Blätter an den Halmen angeordnet, ihre Blattscheide umfasst den Halm. Zwischen einem Meter und zwei Metern kann die Länge der Blätter betragen. Sie sind lanzettlich bis länglich-lanzettlich geformt und grün. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Spezies umfasst Zentral- und Südamerika.


Sumachgewächse (Sumac family, Anacardiaceae)

Die Tropen und Subtropen der Erde bilden den Verbreitungsschwerpunkt der Familie der Sumachgewächse. Sie umfasst 70 bis 82 Gattungen mit circa 600 bis 800 Arten. Einige Spezies werden von Menschen kultiviert und sind wegen ihrer Nützlichkeit in andere Regionen der Welt gebracht worden, um sie dort gezielt anzupflanzen. Mehrere Arten aus dieser Familie kommen in Costa Rica vor.

Kaschubaum (Cashew Tree, Anacardium occidental)

In vielen Ländern sind die Samen des Kaschubaumes als Snack beliebt: die Cashewnüsse. Streng genommen sind es keine echten Nüsse, sondern Steinfrüchte. Ursprünglich ist diese Pflanzenart im Gebiet rund um den Amazonas beheimatet gewesen. Als Nutzpflanze ist sie von den Menschen in tropischen Regionen in aller Welt angesiedelt worden – so auch in Mittelamerika. Ein ausgewachsener Kaschubaum, alternativ auch als Cashewbaum bezeichnet, kann bis zu 15 Meter hoch werden. Neben den nahrhaften Früchten lassen sich die schmackhaften, süßen Scheinfrüchte – die sogenannten Kaschuäpfel oder Cashewäpfel – ebenfalls nutzen. Ihr Fruchtfleisch ist sehr saftig und sie sind in reifem Zustand rot gefärbt. Aus ihnen wird unter anderem Saft gewonnen. Darüber hinaus liefern die Bäume Holz und nicht zuletzt Wirkstoffe gegen einige Erkrankungen. Im Amazonasgebiet verwenden einige indigenen Völker die Blätter und die Rinde dieser Bäume beispielsweise als Medizin gegen Durchfall. Man findet Kaschubäume in Costa Rica vor allem in Gärten, in freier Natur kommen sie ebenfalls mancherorts vereinzelt vor.