Etwa zwei Stunden dauert die Fahrt von San José zur Trogon Lodge, einem Hotel in Savegre, San Gerardo de Dota. Die Lodge liegt in einem Talkessel auf einer Höhe von rund 2.425 Meter über dem Meeresspiegel. In der Nähe befindet sich ein Berg namens Cerro de la Muerte, der mit einer Höhe von 3.451 Metern der höchste Punkt der Panamericana in Costa Rica ist. Obwohl das Gelände der Trogon Lodge etwa 1.000 Meter tiefer liegt als der Gipfel dieses Berges, findet man in dieser Gegend besondere Tier- und Pflanzenarten, die auf ein feuchtes und eher kühles Klima dieser Höhenlagen angewiesen sind.
Wenn die Sonne scheint, ist es angenehm warm, aber nachts können die Temperaturen im Tal von San Gerardo de Dota in den einstelligen Bereich fallen. Wer sich also in diesem Teil Costa Ricas aufhält, sollte warme Kleidung im Gepäck haben. Ein Regenschutz sollte ebenfalls nicht fehlen, denn tagsüber scheint nicht immer die Sonne. Der Bergnebelwald der Region trägt seinen Namen nicht umsonst. Oft hüllen dichte Wolken die Vegetation ein, dann ist es neblig, weil man sich eben in den Wolken befindet. Dieser Nebel lässt die Kleidung schnell feucht werden. Außerdem können recht ergiebige Regenfälle einsetzen. Das Hotel verfügt über einige überdachte Plätze, von denen aus man die Vögel beobachten kann, die während der Regenschauer oft trotzdem sehr aktiv sind. Auf Wunsch wird dazu eine Tasse Kaffee oder Tee serviert.
Die Lodge verdankt ihren Namen dem Quetzal (Pharomachrus mocinno). Dieser Vogel, der zur Familie der Trogone gehört, ist besonders prächtig gefärbt. Viele Naturbegeisterte kommen unter anderem deshalb nach Costa Rica, um ihn in freier Natur zu beobachten. Auf dem Gelände der Trogon Lodge bieten sich sehr gute Möglichkeiten dazu. Der Quetzal lässt sich dort meist zuverlässig antreffen. In unmittelbarer Nähe des Hotels befindet sich auch der Parque Nacional Los Quetzales, der nach der Vogelart benannt ist. Aufgrund der dichten Vegetation und der Nähe zum Nationalpark leben rund um die Lodge viele weitere interessante Vogelarten. So besuchen beispielsweise Kolibris den ganzen Tag über die Nektarspender im Hotelgarten, die vom Hotelpersonal regelmäßig aufgefüllt werden. Interessant ist überdies die einheimische Flora, die man rund um die Lodge erkunden kann. Pilze und Flechten gedeihen im Bergnebelwald ebenfalls in großer Zahl.
Nachtaktive Schmetterlinge sind in diesem Teil Costa Ricas besonders zahlreich vertreten. An den von innen beleuchteten Lampen und Fenstern der Lodge finden sich Abend für Abend Schmetterlinge in allen erdenklichen Größen, Formen und Farben ein. Wer sich für diese Tiere interessiert, ist in der Lodge bestens aufgehoben. Ich habe dort sehr viele Schmetterlinge beobachten und fotografieren können.