In Costa Rica leben 52 Arten aus der Familie der Kolibris. Während meiner Reisen konnte ich eine ganze Reihe dieser Spezies beobachten und fotografieren, sie werden in diesem Kapitel gezeigt.

Braunschwanzamazilie (Rufous-tailed Hummingbird, Amazilia tzacatl)

Hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 300 und 1600 Meter liegen in Costa Rica die Lebensräume der Braunschwanzamazilien. Schon kurz nach Sonnenaufgang schwirren die nur neun Zentimeter langen und 4,6 Gramm schweren Vögel flink umher, um Nektar zu trinken. Vor allem morgens lassen die Männchen ihre erstaunlich kräftige Stimme von Singwarten aus ertönen. Besonders gern halten sich diese Vögel im Bereich von Savannen, in Waldland mit Unterholz, in Bäumen an Straßenrändern, auf Kaffeeplantagen, in Gärten und an Waldrändern auf. Zudem suchen sie gern von Menschen bereitgestellte Futterspender auf. Zu erkennen sind Braunschwanzamazilien am bräunlichroten Schwanz. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder schillernd grün, dasselbe gilt für die Brust. Am Bauch sind die Federn teils weißlichgrau und der Schnabel bis etwa zur Hälfte rötlich bis rosa gefärbt. Die Schnabelspitze ist schwarz, was je nach Lichtverhältnissen nicht immer gut zu erkennen ist. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Mexiko bis nach Venezuela, Kolumbien und Ecuador.

Bronzekopf-Elvirakolibri (Coppery-headed Emerald, Elvira cupreiceps)

Das Verbreitungsgebiet des Bronzekopf-Elvirakolibris liegt ausschließlich in Costa Rica. Somit ist diese Vogelart dort endemisch. Circa 7,5 cm sind diese Tiere lang. Ihr schwarzer Schnabel ist ganz leicht nach unten gebogen. Oben auf dem Kopf sind die Federn ebenso wie die Oberschwanzdecken beim Männchen bronzefarben. Die restlichen oberen Körperpartien zeigen bronzegrün gefärbte Federn, auf der Körperunterseite ist das Gefieder glänzend grün. Weiß sind die Unterschwanzdecken und die Federn rund um die Kloake. Außerdem sind die drei äußeren Steuerfedern weiß, sie tragen dunkelgraue Flecken. Weibchen haben auf der Oberseite des Kopfes und am Rücken grüne Federn. Matt weißlich mit grünen Flecken an den Flanken ist ihr Gefieder auf der Unterseite des Körpers. Ihre äußeren Steuerfedern sind weiß und zeigen ein nicht durchgängiges schwärzliches Band. Jene Männchen, die in der Cordillera de Guanacaste leben, tragen mittig im unteren Brustbereich einen violetten Fleck, der den Vögeln aus anderen Gegenden ihres Verbreitungsgebiets fehlt. Bewohnt werden kühle und feuchte Wälder sowie Kaffeeplantagen. Hauptsächlich brütet diese Kolibriart in Höhenlagen zwischen 700m und 1500 m über dem Meeresspiegel.

Grünstirn-Brillantkolibri (Green-crowned Brilliant, Heliodoxa jacula)

In Höhenlagen zwischen 700 und 2000 Meter in Gebieten südlich der Cordillera de Guanacaste bis hin nach Panama leben diese nur 13 Zentimeter großen Kolibris. Ihr hauptsächliches Vorkommen innerhalb Costa Ricas liegt im karibischen Teil des Landes. In manchen Gegenden entlang der Pazifikküste trifft man sie dennoch an. Am liebsten halten sich diese Vögel in feuchten Wäldern auf. Sie ernähren sich unter anderem vom Nektar unterschiedlicher Helikonienarten. Die Männchen tragen fast am gesamten Körper grüne Federn, die metallisch schillern. An den Schenkeln ist ihr Gefieder weiß, dasselbe gilt für einen schmalen Bereich hinter den Augen. Ihr Schnabel ist schwarz und gerade. Weibchen tragen auf der Körperoberseite grüne, metallisch schillernde Federn. Auf der Unterseite des Körpers ist ihr Gefieder weiß. Dort zieren zahlreiche hellgrüne Punkte die Federn. Dieses Muster erstreckt sich von der Kehle bis zur Unterschwanzdecke. Wie die Männchen zeigen die Weibchen die für die Art typischen weißen „Federhosen“ an den Beinen. Darüber hinaus befinden sich über und unter den Augen schmale, weiße Streifen. Das Verbreitungsgebiet des Grünstirn-Brillantkolibris erstreckt sich von Costa Rica bis ins westliche Ecuador.

Kleiner Veilchenohrkolibri (Green Violet-Ear, Colibri thalassinus)

In Höhenlagen zwischen 1600 bis 3000 Meter, an manchen Stellen auch ab nur 1000 Meter, kann man in Costa Rica auf Kleine Veilchenohrkolibris treffen. Diese 10,5 Zentimeter großen Vögel wiegen fünf Gramm und ihr Gefieder ist nahezu am gesamten Körper grün bis grünblau. Dort, wo sich unter dem Federkleid die Ohröffnungen befinden, erstreckt sich auf beiden Seiten des Kopfes je ein violett-blauer Fleck. Am gesamten Körper weisen Zwergveilchenohren den für Kolibris typischen metallischen Gefiederglanz auf. Der nur leicht gebogene Schnabel ist schwarz, die Beine und Füße sind dunkelgrau. Weibchen sind in aller Regel blasser gefärbt als männliche Individuen, zudem glänzt ihr Gefieder etwas weniger. Gern halten sich diese zierlichen Vögel in offenen, buschigen Arealen auf. Darüber hinaus sind sie oft in der Nähe von Gebüschen an den Rändern von Sekundärwäldern zu finden. Nektar bildet die Nahrung der geschickten Flieger. Von Zentralmexiko über Westpanama reicht das Verbreitungsgebiet des Kleinen Veilchenohrkolibris. Darüber hinaus kommt die Art in den Anden von Nordvenezuela bis nach Bolivien vor. Ein weiterer Name dieser Spezies lautet Zwerg-Veilchenohr.

Purpurkehlnymphe (Purple-throated Mountain Gem, Lampornis calolaemus)

Nur 10,5 Zentimeter sind Purpurkehlnymphen groß. Männchen wiegen rund sechs Gramm, die Weibchen nur 4,8 Gramm. Bei den Männchen ist die Krone glänzend blassblau bis grünlich, das Gefieder am Rest der Körperoberseite ist hell bronze-grün. Kinn und Kehle tragen violette Federn, an Bauch und Brust ist das Gefieder dunkelgrün und im Bereich rund um die Kloake grau. An den Wangen sind die Federn glänzend grün, bei manchen Individuen sind sie leicht verwaschen grünlich. Der Schwanz ist blauschwarz und der Schnabel schwarz. Hinter den Augen befindet sich je ein weißer Streif. Bei den Weibchen sind die weißen Streifen hinter den Augen deutlicher ausgeprägt als bei den Männchen. Die Federn an den Wangen weiblicher Purpurkehlnymphen sind hellbraun, ebenso die an Kinn, Brust und Bauch. Rund um die Kloake ist ihr Federkleid grau, Oberkopf und Rücken tragen grüne Federn, Flügel sind ebenso gefärbt. Ihr Schwanz ist blauschwarz und der Schnabel schwarz. In der nördlichen Gebirgskette Costa Ricas sind diese Vögel recht häufig anzutreffen. Sie halten sich auf der karibischen Landesseite bevorzugt in Höhenlagen oberhalb von 800 Meter auf. Tiere, die im pazifischen Teil Costa Ricas leben, sind oberhalb von 1000 Meter anzutreffen. Darüber hinaus kommen Purpurkehlnymphen im zentralen Gebirgsmassiv vor. Wie für Kolibris typisch ernähren sich diese Tiere von Nektar. Das Verbreitungsgebiet der Vogelart reicht von Südnicaragua bis nach Westpanama.

Streifenschwanzkolibri (Stripe-tailed Hummingbird, Eupherusa eximia)

Von Mexiko über Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica bis nach Panama erstreckt sich das Verbreitungsgebiet des Streifenschwanzkolibris. Diese zwischen 10 cm und 11,5 cm großen Vögel leben in Bergnebelwäldern und anderen feuchten Wäldern in Höhenlange von circa 600 Meter bis 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Je nach Lichteinfall schimmert das Gefieder der Vögel in unterschiedlichen Farben. Männchen haben überwiegend smaragdgrüne Federn, Weibchen sind teils aschgrau gefärbt. Auffällig ist ein rötlichbrauner Bereich an den Flügeln. Anhand dieser speziellen Färbung der Armschwingen sind diese Vögel gut als Streifenschwanzkolibris erkennbar. Teils ist der Schwanz weiß, wobei dieser helle Teil des Gefieders bei den Männchen deutlicher ausgeprägt ist als bei den Weibchen. Der dunkle Schnabel ist weitestgehend gerade.

Violettdegenflügel (Violet Sabrewing, Campylopterus hemileucurus)

Die Körpergröße des Violettdegenflügels beläuft sich auf 15 Zentimeter. Diese Kolibriart, die auch als Purpurdegenflügel bezeichnet wird, ist in den Bergen beider Landesteile Costa Ricas in Höhenlagen von 1500 bis 2400 Meter anzutreffen. Selten halten sich die Vögel in niedrigeren Lagen auf, wobei sie mancherorts bis auf 1000 Meter vorkommen. Männchen tragen am Kopf, im Nacken, auf dem oberen Rücken sowie an Kehle, Brust und Bauch metallisch glänzende, violett gefärbte Federn. Der untere Rücken, die Flügel und der Schwanz sind mit dunkelgrünen Federn besetzt. Wie für Kolibrifedern üblich, weist das Gefieder einen metallischen Schimmer auf. Die äußeren drei Schwanzfedern sind weiß. Der lange Schnabel ist schwarz und leicht nach unten gebogen. Hinter den Augen befindet sich je ein kleiner, weißer Gefiederbereich. Das Federkleid der Weibchen ist auf der Körperoberseite bis zum Kopf hellgrün. Am Bauch sind die Federn cremeweiß, die äußeren drei Schwanzfedern sind an beiden Seiten weiß. Grau sind die Federn an der Kehle. Von der Schnabelbasis zieht sich auf jeder Seite des Kopfes ein grauer Unteraugenstreif bis knapp hinter die Augen. Weibliche Individuen tragen hinter den Augen ebenfalls einen kleinen weißen Gefiederbereich. Flussufer, Waldränder und das Unterholz von Wäldern sind typische Lebensräume, in denen man Violettdegenflügel mit ein wenig Glück beobachten kann. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Südmexiko bis nach Westpanama.

Violettkron-Brillantkolibri (Magnificent Hummingbird, Eugenes fulgens)

Zwischen 12 und 13,5 Zentimeter beträgt die Körpergröße dieser Tiere. Die Federn der Männchen sind auf dem Kopf, im Nacken, am Rücken und am Rumpf blauviolett, an der Kehle und der oberen Brust ist das Gefieder grün. Ihre Flügel und der Schwanz sind dunkelviolett bis grünlich. Außerdem zeigt das Federkleid einen metallischen Glanz. Weibchen sehen deutlich schlichter aus. Bei ihnen sind die Federn am Kopf, im Nacken, am Rücken sowie an den Flügeln und am Schwanz grün, an der Kehle und der oberen Brust sind sie grauweiß. Der lange, lediglich schwach gebogene Schnabel ist bei beiden Geschlechtern dunkelgrau, die Beine und Füße sind grau. Feuchte Wälder im Tiefland und in Vorgebirgen sind in Costa Rica bevorzugte Lebensräume dieser Vögel. In dem Land leben Violettkronennymphen sowohl im pazifischen als auch im karibischen Bereich. Während der Brutsaison halten sich diese gefiederten Nektarfresser in tieferen Lagen bis maximal 750 Meter auf, danach wandern sie bis in Höhenlagen von 1200 Meter. Da Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Zentralmexiko bis nach Nordkolumbien und bis ins westliche Venezuela.

Violettkronennymphe (Crowned Woodnymph, Thalurania colombica)

Zu den hübschesten Kolibris, die man in Costa Rica beobachten kann, gehört die Violettkronennymphe. Bei dieser Vogelart unterscheiden sich die beiden Geschlechter in ihrem Aussehen. Die Federn der Männchen sind auf dem Kopf, im Nacken, am Rücken und am Rumpf blauviolett, an Kehle und der oberen Brust ist das Gefieder grün. Ihre Flügel und der Schwanz sind dunkelviolett bis grünlich. Außerdem zeigt das Gefieder einen metallischen Glanz. Weibchen sehen deutlich schlichter aus. Bei ihnen sind die Federn am Kopf, im Nacken, am Rücken sowie an den Flügeln und am Schwanz grün, an der Kehle und der oberen Brust sind sie grauweiß. Der lange, lediglich schwach gebogene Schnabel ist bei beiden Geschlechtern dunkelgrau, die Beine und Füße sind grau. Feuchte Wälder im Tiefland und in Vorgebirgen sind bevorzugte Lebensräume dieser Vögel, die sich von Nektar ernährt. In Costa Rica Leben Violettkronennymphen sowohl im pazifischen als auch im karibischen Landesteil. Während der Brutsaison halten sich die Vögel in tieferen Lagen bis maximal 750 Meter auf, danach wandern sie bis in Höhenlagen von 1200 Meter. Da Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Zentralmexiko bis nach Nordkolumbien und bis ins westliche Venezuela.

Vulkanelfe (Volcano Hummingbird, Selasphorus flammula)

Nur 7,5 Zentimeter sind Vulkanelfen groß. Damit gehören diese Tiere zu den kleineren Kolibriarten, die in Costa Rica heimisch sind. Bei den Männchen ist das Gefieder auf der Oberseite des Körpers bronzefarben-grünlich, ihre mittleren Steuerfedern sind überwiegend grün bis schwarz. Die seitlichen Steuerfedern sind ebenfalls schwarz und sie haben einen rostroten Rand sowie eine ebenso gefärbte Spitze. Cremefarben bis weiß ist das Gefieder auf der Körperunterseite, an den Flanken sind die Federn bronzefarben. Je nachdem, in welchem Teil Costa Ricas die Tiere jeweils leben, sind die Federn in der Kehlregion der Männchen unterschiedlich gefärbt. Vögel, die in der Nähe von Talamanca leben, haben dort grauviolette Federn, rot sind sie bei den in den Bergen von Poas-Barva heimischen Individuen und pinkviolett bei denen, die in der der Region Irazú-Turrialba vorkommen. Weibchen sehen ähnlich aus, bei ihnen sind die Federn an der Kehle jedoch weiß mit dunklen oder bronzefarbenen Flecken. Bei beiden Geschlechtern ist der nur leicht gebogene Schnabel schwarz, die Beine und Füße sind dunkelgrau. Vulkanelfen leben in offenen, buschreichen Gegenden in Höhenlagen zwischen etwa 1850 und 2000 Meter und ernähren sich von Nektar. Diese Vogelart ist nur im westlichen Panama und in Costa Rica heimisch, sie ist dort endemisch.

Weißnackenkolibri (White-necked Jacobin, Florisuga mellivora)

Zwölf Zentimeter sind diese Vögel groß. Anhand ihrer Gefiederfärbung lassen sich die beiden Geschlechter unterscheiden. An Kopf und Kehle sind die Federn der Männchen dunkelblau, auf Oberseite des Körpers und in Teilbereichen der Flanken sind sie dunkelgrün. Unterhalb des Nackens befindet sich ein weißer Querstreifen, aus dem sich der deutsche Name der Vogelart ableitet. Auf Körperunterseite ist das Gefieder weiß. Dunkelgrau bis schwarz sind die Flügel, dies gilt auch für den recht langen, nur leicht nach unten gebogenen Schnabel. Weibchen haben auf der Oberseite des Körpers grün gefärbte Federn, auf der Unterseite des Körpers ist ihr Gefieder weiß. Von der Kehle bis zum Bauch bedeckt ein dunkles Schuppenmuster diesen hellen Bereich. Wie es für Kolibris typisch ist, fressen diese Vögel Nektar. Sie kommen in Costa Rica in offenen oder halb offenen baumreichen Landschaften vor und halten sich häufig in der Kronenregion der Bäume auf. Sowohl im karibischen als auch im pazifischen Tiefland Costa Ricas kann man Weißnackenkolibris begegnen. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Südmexiko bis nach Bolivien, bis ins westliche Ecuador und ins Amazonasgebiet in Brasilien.