In den tropischen Wäldern einiger südostasiatischer Länder, im tropischen Afrika sowie im tropischen Südamerika und in Zentralamerika kommen Vertreter der Familie der Trogone vor. Weltweit gibt es 39 Trogon-Arten in sechs Gattungen, von denen in Costa Rica neun heimisch sind. Die in diesem Kapitel gezeigten vier Arten konnte ich dort beobachten und fotografieren.
Quetzal (Resplendent Quetzal, Pharomachrus mocinno)
Für viele Menschen gilt der männliche Quetzal als der schönste Vogel Costa Ricas. Die Tiere sind 36 Zentimeter groß, während der Brutzeit tragen die Männchen außerdem einen 64 Zentimeter langen Schwanz. Am Bauch ist das Gefieder leuchtend rot, an der Brust sind die Federn grünblau; die Mantelfedern weisen diese Färbung ebenfalls auf. Da das Gefieder des Quetzals metallisch glänzend schimmert, sieht es je nach Lichteinfall mehr grün oder mehr blau aus. Am Kopf des Quetzal-Männchens mit den großen schwarzen Augen ist das Gefieder ebenfalls grünblau gefärbt, der Schnabel ist zierlich und elfenbeinfarben. Der Schwanz ist grün, nur die weiße Unterschwanzdecke setzt sich davon ab. Quetzal-Weibchen haben ein in unterschiedlichen Schattierungen grün gefärbtes Federkleid. Ihre Unterschwanzdecke ist teils rot und teils schwarz-weiß gestreift. Bei den Weibchen wirkt der eigentlich relativ kleine Schnabel etwas größer als bei den Männchen. Dies liegt darin begründet, dass das Kopfgefieder der weiblichen Quetzale nicht allzu buschig ist. Hinzu kommt, dass der Schnabel der Weibchen nicht so hell ist, wie es bei den Männchen der Fall ist. Kleine Tiere wie Insekten oder Frösche sowie Beeren bilden die Nahrung dieser Vögel. In den hoch gelegenen, feuchten Wäldern des Landes kommt der Quetzal relativ häufig vor. An den meisten Stellen trifft man die Tiere nur in Höhenlagen von mindestens 1200 Meter an. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Südmexiko bis nach Westpanama.
Schieferschwanztrogon (Slaty-tailed Trogon, Trogon massena)
Der Schieferschwanztrogon ist 30 Zentimeter groß. Bei den Männchen ist das Gefieder am Kopf, im Nacken und auf dem Rücken grünlich bis bläulichgrün und schimmernd. An der Brust ist das ebenfalls blaugrüne Gefieder farblich scharf vom darunter liegenden, leuchtend roten Bereich abgegrenzt. Der Schwanz ist schieferfarben, einige Federn der Flügel sind schwarz-weiß marmoriert. Dieses Muster ist allerdings sehr fein, weshalb diese Flügelpartien aus der Ferne betrachtet grau wirken. Rund um die Augen haben die Männchen einen roten Hautring, der Schnabel ist hellorangerot. Das Gefieder der Weibchen ist an jenen Stellen, die bei den Männchen grünblau sind, schieferfarben. Ihnen fehlt der rote Hautring, der die Augen umgibt. Ihr Oberschnabel ist dunkelgrau, der Unterschnabel ist orange gefärbt. Im Tiefland des karibischen Landesteils sowie in den unteren Bereichen von Hügeln und im südlichen Bereich der Pazifikküste Costa Ricas sind diese Vögel bis in Höhenlagen von 1200 Meter verbreitet. Gern halten sie sich in feuchten Tieflandwäldern auf. Früchte, Beeren und Insekten bilden die Nahrung der Schieferschwanztrogone. Meist sind sie einzeln anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Südostmexiko bis nach Nordwestecuador.
Schwarzkopftrogon (Black-headed Trogon, Trogon melanocephalus)
Etwa 27 Zentimeter lang ist der Schwarzkopftrogon. Anders als Individuen anderer Trogonarten weisen diese Vögel nur relativ geringen Unterschiede im Aussehen der beiden Geschlechter auf. Männchen haben auf der Oberseite des Körpers glänzend schwarze bis blauschwarze Federn, an Kopf, Kehle und oberer Brust ist das Gefieder ebenfalls schwarz. Ein feines, weißes waagerechtes Band trennt den schwarzen Bereich der Brust vom darunter liegenden gelben Bauch. An den Flügeln haben Männchen grüne Federn, der Schwanz ist schwarz und er trägt große weiße Flecken, die zu drei Querbändern angeordnet sind. Weibchen sind ähnlich gefärbt. Bei ihnen sind die schwarzen Gefiederbereiche matter und sie haben keine grünen Flügel. Außerdem ist ihr weißes Querband auf der Brust oft etwas breiter als das ihrer männlichen Artgenossen. Der Schnabel ist bei beiden Geschlechtern grau, außerdem haben die Vögel einen grauen Augenring. Ihre Beine und Füße sind ebenfalls grau. Galeriewälder, offenes Waldland und andere baumbestandene Lebensräume werden von Schwarzkopftrogonen bewohnt. Beeren, Samen und Insekten bilden ihre Nahrung. Oft schließen sich diese Vögel zu kleinen Schwärmen zusammen. In Costa Rica kommt die Spezies hauptsächlich im nördlichen sowie südlichen pazifischen Landesteil vor. Darüber hinaus leben diese Vögel an einigen Stellen im Valle Central. Das Verbreitungsgebiet der Spezies reicht vom östlichen Mexiko bis nach Costa Rica.
Veilchentrogon (Violaceous Trogon, Trogon violaceus)
In Costa Rica kommen drei gelbbäuchige Trogonarten vor, von denen zwei einen schwarz-weiß gebänderten Schwanz haben. Aber nur eine dieser beiden Spezies trägt ein – oft nur sehr schmales – weißes Brustband: der Veilchentrogon. Bei den Männchen ist das Gefieder auf der Oberseite des Kopfes blau, auch die Federn an der Brust sind blau. Im Gesicht sind die Federn schwarz, rund um die Augen befindet sich ein auffälliger gelber Ring nackter Haut. Die oberen Flügeldecken sind fein schwarz-weiß gestreift, sodass sie aus der Ferne betrachtet hellgrau erscheinen. Am Rücken und im Nacken ist das Gefieder dieser 23 Zentimeter großen Vögel metallisch blaugrün. Der Schwanz ist schwarz-weiß gestreift. Weibliche Veilchentrogone tragen anstelle der blaugrünen und grünen Gefiederpartien graue Federn. Ihr nackter Augenring ist weniger intensiv gelb gefärbt als derjenige der Männchen, er wirkt nahezu weiß. Veilchentrogone kommen in ganz Costa Rica vom Tiefland bis in Höhenlagen von etwa 830 Meter, stellenweise bis 1200 Meter, vor. Die Vögel halten sich besonders gern in den Baumkronen immergrüner Galeriewälder auf. Halb offene Areale gehören ebenfalls zu ihren bevorzugten Aufenthaltsorten. Früchte und Insekten stehen auf dem Speisezettel dieser Tiere. Vom tropischen Mexiko bis nach Westecuador, Nordbolivien und bis ins Amazonasgebiet in Brasilien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart.