Im westlichen Teil Sri Lankas befindet sich der Ort Kitulgala. An ihn grenzt ein faszinierendes Regenwaldgebiet, das teilweise unter Naturschutz steht. Es wird als Kitulgala Forest Reserve oder als Makandawa Forest Reserve bezeichnet. Seinen Namen hat dieser Regenwald mehr als verdient, denn er gehört zu den feuchtesten Orten des Landes. Von Januar bis März ist es dort vergleichsweise trocken, aber auch während der anderen Monate des Jahres kann man das Gebiet besuchen – jedoch muss man sich dann auf Schauer einstellen. Der Artenreichtum, dem man in dem Wald begegnet, ist überwältigend. Im Unterschied zum Sinharaja-Regenwald ist der Wald bei Kitulgala etwas weniger dicht und man kann die Tiere oft recht gut beobachten. Es gibt verschiedene Zugangswege in das Gebiet, ich bin während meiner Besuche über die Hauptstrecke hinein gewandert. Hierfür musste ich vom Hotel aus kommend zunächst mit einem kleinen Fährboot den breiten Fluss namens Kelani Ganga überqueren und anschließend einen kleinen Ausläufer des Ortes Kitulgala durchwandern. Sogar dort lassen sich schon viele interessante Tiere und Pflanzen beobachten und im Waldschutzgebiet selbst gibt es quasi hinter jedem Baum etwas zu sehen.

Weil es viel Wasser in der Gegend gibt, leben dort zahlreiche hübsche Libellen und Amphibien, außerdem kommen dank des üppigen Pflanzenwuchses viele Schmetterlinge und Käfer vor. Typische Regenwald-Vogelarten finden hier ebenfalls ihr Auskommen und eine ganz besondere Attraktion sind die seltenen Serendib-Zwergohreulen, die außer im Makandawa Rorest Reserve nur an sehr wenigen anderen Stellen Sri Lankas leben. Sowohl im Schutzgebiet als auch in dessen unmittelbarer Umgebung habe ich die Natur erkunden können. Dabei war die Ausbeute der beobachteten Arten sehr hoch – wofür ich jedoch einen gewissen „Blutzoll“ zu entrichten hatte. Denn an kaum einem anderen Ort in Sri Lanka bin ich dermaßen stark von Blutegeln heimgesucht worden wie im Kitulgala Forest Reserve. Wer es absolut nicht ertragen kann, diesen Blutsaugern hautnah zu begegnen, sollte das Waldgebiet während der sehr regenreichen Monate lieber meiden, denn es ist nahezu unmöglich, den Blutegeln völlig auszuweichen. Ich habe ihre Bisse in Kauf genommen, weil dieser Regenwald ungemein interessant ist und ich kann jedem naturbegeisterten Reisenden nur empfehlen, diesen Teil Sri Lankas zu besuchen.

Impressionen aus dem Kitulgala Forest Reserve

Impressionen aus der Umgebung des Schutzgebietes

Auch im direkten Umfeld des Regenwaldes gibt es einige interessante Arten zu entdecken, zum Beispiel in den Gebüschen zwischen den Häusern der Ortschaft Kitulgala oder auf dem Gelände des jeweiligen Hotels, in dem man wohnt.


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