Es kommen 13 Schwalbenarten in Costa Rica vor. Ich konnte während meiner Reisen fünf Schwalbenarten beobachten und vier davon sogar fotografieren; sie werden in diesem Kapitel präsentiert.

Graubrustschwalbe (Gray-breasted Martin, Progne chalybea)

Das Verbreitungsgebiet der Graubrustschwalbe ist sehr groß. Es reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Zentralbrasilien. Eine Unterart ist in südlicheren Teilen Südamerikas Brutvogel, sie kommt bis nach Mittelargentinien vor. Auch auf der Karibikinsel Trinidad ist die Graubrustschwalbe heimisch. Diese Vögel erreichen eine Körperlänge von 18 Zentimeter. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder dunkel gefärbt; bei den Männchen ist es glänzend blauschwarz, Weibchen sind nur schwach bläulich gefärbt. Die Federn auf der Körperunterseite sind cremefarben. Im Gesicht sowie an der Kehle und an der Brust ist das Gefieder graubraun, ein feines Strichmuster bedeckt zudem teilweise die hellen Körperpartien. Der breite Schnabel ist dunkelgrau bis schwarz, die Beine und Füße sind ebenfalls schwarz. In ganz Costa Rica sind Graubrustschwalben bis in Höhenlagen von circa 1700 Meter anzutreffen. Die Vögel leben in offenen Landschaften, in denen sie Gebäude und Brücken finden, deren Wände sie zum Brüten nutzen. Graubrustschwalben ernähren sich von Insekten.

Mangroveschwalbe (Mangrove Swallow, Tachycineta albilinea)

Sowohl im karibischen als auch im pazifischen Landesteil Costa Ricas kommen die Mangroveschwalben an Flussläufen sowie an anderen Gewässern vor. Diese Vögel bevorzugen weite, stille Wasserflächen als Lebensraum. Sie jagen über den Gewässern fliegend nach Insekten. Dabei bewegen sie sich meist dicht über der Wasseroberfläche und manövrieren sehr geschickt. Zum Ausruhen nutzen Mangroveschwalben gern aus dem Wasser ragende Äste und Felsen. Diese Vögel sind 13 Zentimeter groß und 14 Gramm schwer. Das Gefieder ist auf der Oberseite ihres Körpers dunkel stahlgrün gefärbt, auch der Nacken, der Kopf und die Stirn sind in dieser Farbe befiedert. Gesicht, Brust, Bauch und Bürzelgegend sind weiß. Im Bereich zwischen dem Auge und dem Schnabel befindet sich an jeder Seite je ein feiner weißer Streif, an den Flügeln gibt es ebenfalls weiße Partien. Schnabel und Beine sind schwarz gefärbt. Jugendliche Vögel sind auf der Körperoberseite deutlich blasser gefärbt als Alttiere, die Oberseite ist bei ihnen eher dunkelbraun als schwarz. Von Mexiko über Costa Rica bis nach Panama reicht das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart.

Schwarzsteißschwalbe (Blue-and-white Swallow, Pygochelidon cyanoleuca)

Nur elf Zentimeter sind Schwarzsteißschwalben groß. Diese Vögel haben verglichen mit Schwalben aus anderen Arten einen relativ kurzen Schwanz und nicht allzu lange Flügel. Auf der Körperoberseite ist das Gefieder glänzend blauschwarz gefärbt, die Federn auf der Körperunterseite und an der Kehle sind weiß. Schwarzsteißschwalben sind gesellige Tiere, die sich gern zu Gruppen zusammenschließen. Sie ernähren sich von Insekten, die sie geschickt im Flug fangen. In Costa Rica kann man diese Vögel landesweit in Höhenlagen von 400 bis circa 3000 Meter beobachten. Gern halten sie sich in Städten und in Kulturlandschaften auf. Das Verbreitungsgebiet der Art reicht von Nicaragua bis nach Feuerland. Ein alternativer wissenschaftlicher Name der Schwarzsteißschwalbe lautet Notiochelidon cyanoleuca.

Zimtkehlschwalbe (Southern Rough-winged Swallow, Stelgidopteryx ruficollis)

Zwölf Zentimeter werden Zimtkehlschwalben groß. Ihre Körperoberseite trägt graubraune Federn, auf der Unterseite des Körpers ist das Gefieder weiß bis grauweiß. An den Flanken sind die Federn hellbraun und an der Kehle zimtfarben, woher der Name der Vogelart rührt. Ihr Schnabel ist ebenso wie die Beine und Füße dunkelgrau bis schwarz. Am Bauch können die Federn bei einigen Individuen gelblich sein. Offene Landschaften, vor allem entlang von Bächen und Flüssen, sind ihr bevorzugte Lebensraum. Zimtkehlschwalben ernähren sich von Insekten, die sie im Flug fangen. Diese Vögel sind in Costa Rica das gesamte Jahr über anzutreffen. Heimisch sind sie im karibischen Tiefland bis auf etwa 1000 Meter Höhe sowie im pazifischen Tiefland und im Vorgebirge dieses Landesteils bis auf circa 1850 Meter Höhe. Ein alternativer deutscher Name dieser Vogelart lautet Südliche Rauflügelschwalbe. Das Verbreitungsgebiet der Spezies reicht vom östlichen Honduras bis nach Nordwestperu und Zentralargentinien.