In den tropischen Wäldern Zentral- und Südamerikas liegt das Verbreitungsgebiet der Schnurrvögel oder Pipras. Nach derzeitigem Wissensstand gibt es insgesamt 37 Arten. In Costa Rica ist diese Vogelfamilie mit 8 Arten vertreten, von denen ich zwei während meiner Reisen beobachten konnte. Leider konnte ich aber nur von einer brauchbare Fotos anfertigen, sie wird in diesem Kapitel vorgestellt.

Weißbandpipra (White-collared Manakin, Manacus candei)

Vom südöstlichen Mexiko bis nach Costa Rica ist der Weißbandpipra beheimatet. Im westlichen Teil Panamas kann man diese Vogelart ebenfalls antreffen. Im Tiefland bis in Höhenlagen von etwa 700 Meter kommen die Tiere im karibischen Teil Costa Ricas vor. Sie bewohnen feuchte Wälder mit reichlich Unterwuchs. Männchen und Weibchen lassen sich anhand ihres Aussehens leicht unterscheiden – zumindest gilt dies für voll ausgefärbte erwachsene Individuen. Männliche Weißbandpipras haben eine schwarze Krone, der Nacken, der obere Rücken, der Hals und die Brust tragen weiße Federn. Oliv ist das Gefieder an Rücken und Bürzel gefärbt, Flügel und Schwanz sind schwarz. Der Rumpf und der Bauch tragen gelbe Federn, die Beine sind kräftig rot und der Schnabel ist schwarz. Bei den Weibchen ist das Gefieder hingegen schlicht oliv gefärbt, junge Männchen sehen ihnen ähnlich. Wer Glück hat, kann diese Vögel bei ihren interessanten Darbietungen beobachten, mit denen potenzielle Partnerinnen beeindruckt werden sollen. Weißbandpipra-Männchen zeigen an ihren festen Balzplätzen, die als Leks bezeichnet werden, Tanzvorführungen. Immer wieder starten sie zu kurzen Flügen zwischen verschiedenen Stellen dieser Leks und verursachen dabei mit ihren Flügeln knallende Geräusche. Früchte und Insekten stehen auf dem Speisezettel der Weißbandpipras.