In Costa Rica sind sechs Arten aus der Familie der Sägeracken heimisch. Während meiner Reisen konnte ich bisher drei dieser Spezies beobachten und fotografieren, sie werden weiter unten vorgestellt.

Brauenmotmot (Turquoise-browed Motmot, Eumomota superciliosa)

Der Brauenmotmot gehört zu den farbenprächtigsten Vögeln Costa Ricas. Seine Körperlänge beträgt circa 34 Zentimeter. Das Gefieder ist im Nacken, auf dem Rücken und im Bereich der Brust bräunlich-olivgrün gefärbt. Am Bauch sind die Federn rötlich, an Schultern und im mittleren Bereich der Flügel ist grünlich. Zu den Spitzen hin sind die Federn an den Flügeln türkis und schwarz; auch die Schwanzfedern mit ihren auffälligen Anhängseln weisen diese Färbung auf. An der Kehle gibt es einen schwarz und türkis gemusterten Bereich. Typisch für die Art sind die türkis gefärbten „Brauen“, am Kopf befinden sich zudem schwarze und rötlich gefärbte Gefiederbereiche. Das gesamte Gefieder ist metallisch glänzend. Heimisch sind diese Vögel in den pazifischen Trockenwäldern Costa Ricas. Brauenmotmots ernähren sich von Insekten, die sie mithilfe des kräftigen schwarzen Schnabels geschickt im Flug erbeuten. Auf Deutsch wird diese Art auch als Türkisbrauenmotmot bezeichnet. Verbreitet ist diese Vogelart auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko, in Teilen Guatemalas und Honduras, Nicaraguas und Costa Ricas.

Diademmotmot (Blue-diademed Motmot, Momotus lessonii)

Scheint die Sonne direkt auf einen Diademmotmot, so kommt dies einer Explosion von Farben gleich. Die 39 Zentimeter großen Vögel sind schillernd bunt gefärbt, vor allem ihr leuchtend türkisblaues Diadem stehen in schönem Kontrast zur rötlich-braunen Färbung der Federn am Hinterkopf sowie zum Schwarz rund um die Augen. Hinzu kommen die roten Irisringe und die grünlich-bläulichen Flügel sowie der bunte Brustfleck. An den Enden der ausladenden Schwanzfedern befinden sich unterhalb eines schmalen Stegs runde bis tropfenförmige, schmuckvolle Enden, die für die Motmots charakteristisch sind. Da sie leicht abnutzen, sind diese Schmuckelemente jedoch nicht bei jedem Individuum immer vorhanden. Im Tiefland sowie in mittleren Höhenlagen bis 2150 Meter entlang der Pazifikküste kann man diese Vögel in Costa Rica antreffen. Vor allem morgens sind ihre Rufe zu hören, die wie „mot-mot-mot“ oder „hoop-hoop“ klingen. Es scheint fast so, als würden die Vögel ihren Namen rufen. Ein wenig erinnern ihre dumpfen Rufe zudem an das Bellen eines Hundes, das von weit her zu hören ist. Das Verbreitungsgebiet des Diademmotmots reicht von Mexiko bis ins zentrale Südamerika. Auf diesem Kontinent kommt die Vogelart innerhalb der einzelnen Länder, in denen sie heimisch sind, jedoch nicht überall flächendeckend vor, sondern teilweise nur in bestimmten Arealen.

Plattschnabelmotmot (Broad-billed Motmot, Electron platyrhynchum)

Etwa 30 Zentimeter lang ist der Plattschnabelmotmot, wobei sein langer Schwanz mit eingerechnet ist. Die Tiere haben einen kompakten Körperbau und einen recht großen Kopf. Dort ist das Gefieder zimtfarben, was ebenso für die Federn im Nacken, an der Kehle und an der Brust gilt. Grün bis blaugrün sind die Federn der Flügel sowie am Rücken und Bauch. Der Schwanz ist blau bis blaugrün und an seinem Ende befinden sich zwei runde Federanhängsel. Aufgrund von Abnutzung können diese jedoch fehlen. Ein schwarzer Augenstreif schmückt das Gesicht, der kräftige Schnabel ist ebenfalls schwarz. Beide Geschlechter dieser Spezies sehen gleich aus. Insekten, Spinnen, Frösche, Eidechsen und kleine Fische stehen auf dem Speiseplan dieser Vögel. Sie leben in feuchten Wäldern und halb offenen Landschaften. In Costa Rica sind sie im karibischen Tiefland sowie im Vorgebirge des östlichen Landesteiles weit verbreitet. Sie kommen im Norden bis auf 900 Meter und im Süden bis auf 1400 Meter Höhe vor. Das Verbreitungsgebiet der der Vogelart erstreckt sich von Nordosthonduras bis nach Westecuador und Nordostargentinien sowie Südbrasilien.