Viele Vertreter der Familie der Regenpfeiferverwandten sind Zugvögel, weshalb sie in den unterschiedlichen Lebensräumen meist entweder nur im Sommerhalbjahr oder während des Winters beobachtet werden können. Der Wissenschaft sind derzeit 69 Regenpfeifer-Arten bekannt, von denen 10 in Costa Rica nachgewiesen wurden. Zwei davon konnte ich dort bislang schon beobachten und fotografieren.

Amerikanischer Sandregenpfeifer (Semipalmated Plover, Charadrius semipalmatus)

Amerikanische Sandregenpfeifer sind in Costa Rica an Gewässern mit schlammigen, flachen Uferzonen zu finden. Diese Vögel sind 17 bis 19 Zentimeter groß und sie haben eine Flügelspannweite von 43 bis 52 Zentimeter. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder graubraun gefärbt. An der Stirn ist es weiß, dieser Bereich wird oben und unten von einer schwarzen Maske gesäumt. Ein schwarzer Ring ziert den Nacken und oberen Brustbereich, auf der Körperunterseite ist das Federkleid weiß. An der Basis ist der kurze Schnabel gelblich gefärbt, seine Spitze ist schwarz. Meist sind die Beine gelblich. Das Brutgebiet des Amerika-Sandregenpfeifers liegt im Norden, also beispielsweise in Alaska. Den Winter verbringen die Tiere in den südlichen USA, in der Karibik und in Zentralamerika.

Amerikanischer Sandregenpfeifer (Semipalmated Plover, Charadrius semipalmatus); Foto: 04.05.2012, Salinen der Ensenada Lodge, Nähe Manzanillo
Amerikanischer Sandregenpfeifer (Semipalmated Plover, Charadrius semipalmatus); Foto: 04.05.2012, Salinen der Ensenada Lodge, Nähe Manzanillo

Prärie-Goldregenpfeifer (American Golden Plover, Pluvialis dominica)

Prärie-Goldregenpfeifer sind 26 Zentimeter groß. Sie haben lange schlanke Beine und einen kurzen Schwanz. Klein und rund ist der Kopf, der Schnabel ist vergleichsweise kurz, schwarz gefärbt und an seinem Ende ein wenig verdickt. Schwarz sind auch die Augen. Das Gefieder dieser Vögel ist je nach Jahreszeit unterschiedlich gefärbt. Während die Tiere ihr Brutkleid tragen, sind ihre Federn im Gesicht, am Hals, an der Kehle, an der Brust und am Bauch schwarz. Von der Stirn über den Kopf und den seitlichen Hals- sowie Brustbereich erstreckt sich ein weißes, unterschiedlich breites Band. Goldbraun ist der Rest des Gefieders, die Seiten des Schwanzes sind sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite goldbraun und schwarz. Das Schlichtkleid ähnelt dem Jugendkleid, das Gefieder der Vögel ist nahezu am gesamten Körper graubraun. Schwarze Flecken überziehen die Flügel und den Rücken. Ein dunkelgrauer Streif erstreckt sich waagerecht im Gesicht, er knickt hinter den Augen nach unten ab. Insekten, Krebstiere, Würmer und Wirbellose stehen auf dem Speiseplan der Prärie-Goldregenpfeifer, Beeren ergänzen die tierische Kost. Von April bis Mai sowie von Mitte August bis in den November hinein kann man diese Vögel im pazifischen Landesteil Costa Ricas sowie mitunter auch im zentralen Hochland an Gewässern beobachten. Während dieser Zeit ziehen die Vögel zu ihren Brut- beziehungsweise Überwinterungsquartieren. Sie brüten im Norden, beispielsweise in Kanada, und überwintern unter anderem in Südamerika. In manchen Literaturquellen wird diese Vogelart alternativ als Wanderregenpfeifer oder als Amerikanischer Goldregenpfeifer bezeichnet.