Aus der Familie der Rallen sind in Costa Rica bisher 17 Arten nachgewiesen worden. Während meiner Reisen konnte ich zwei davon beobachten und fotografieren; sie werden auf dieser Seite vorgestellt.

Cayenneralle (Gray-necked Wood-Rail, Aramides cajanea)

Etwa 38 Zentimeter ist die Cayenneralle groß. Wie es für Vertreter der Rallen typisch ist, hat diese Vogelart lange Beine und einen langen Hals. Die Federn an Kopf und Hals sowie im Nacken sind bei erwachsenen Tieren grau gefärbt. Ihre Krone und der Hinterkopf können leicht bräunlich gefärbte Federn tragen. Etwas heller grau ist das Gefieder am Hals und an der Kehle. Bräunlich-oliv sind die Flügeloberseiten, dies gilt ebenso für die Federn am oberen Rücken und an den Schultern. Brust und Flanken tragen zimtfarbene Federn. Am Bauch ist das Gefieder schwarz, dies gilt ebenso für den Schwanz. Fleischfarben bis korallenrot sind die Beine, der Schnabel ist an der Basis leuchtend gelb und zur Spitze hin grünlichgrau; die Iris ist kräftig rot. Anzutreffen sind Cayennerallen in feuchten Lebensräumen wie an Flussufern, in Mangroven, Sümpfen, feuchten Sekundärwäldern sowie an Waldrändern. Kleine Tiere wie Amphibien und Insekten, aber auch Beeren und Samen bilden die Nahrung dieser Vögel. Von Mexiko bis ins nördliche Argentinien ist die Art verbreitet, diese Tiere kommen bis in Höhenlagen von bis zu 1400 Meter vor. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Spezies lautet Aramides gutturalis.

Zwergsultanshuhn (Purple Gallinule, Porphyrio martinicus)

Das Zwergsultanshuhn ist 33 Zentimeter groß. Am Kopf, in Teilbereichen des Nackens, am Hals sowie auf der Körperunterseite sind die Federn ultramarinblau gefärbt, auf dem Rücken sind sie ebenso wie an den Flügeln grünbraun. Weiß sind die Unterschwanzdecken und das Gefieder schimmert vor allem auf der Körperoberseite und an Bauch und Brust metallisch. Kräftig rot ist der Schnabel bis etwa zum vorderen Drittel, die Spitze ist gelb. Auch die langen Beine und Zehen sind leuchtend gelb gefärbt. Der Stirnschild dieser Vögel ist blau. Ihren langen Zehen haben es die Tiere zu verdanken, dass sie auf Seerosenblättern laufen können und dabei kaum einsinken. Wasserpflanzen sowie verschiedene Beeren und Samen und tierische Kost wie Wasserinsekten, Amphibien und Wirbellose bilden die Nahrung der Zwergsultanshühner. Sie leben an Flüssen und Seen, in Marschen, Lagunen und Sümpfen, die eine dichte Vegetation aufweisen. In Costa Rica kommt die Art landesweit in passenden Lebensräumen bis in Höhenlagen von etwa 1500 Meter vor. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Vogelart lautet Porphyrio martinica. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Osten der USA bis nach Nordchile und Nordargentinien. Darüber hinaus leben diese Vögel auf den Westindischen Inseln.