Lange Zeit hat man jene Arten, die heute zur Familie der Neuweltammern gehören, den Ammern zugerechnet. Inzwischen gelten die auf dem amerikanischen Doppelkontinent sowie in der Karibik vorkommenden Neuweltammern als eigenständige Familie. Diese umfasst 136 Arten, von denen 26 in Costa Rica leben. Während meiner Reisen konnte ich mehrere von ihnen beobachten und fotografieren; sie werden auf dieser Seite präsentiert.

Dickichtammer (Black-striped Sparrow, Arremonops conirostris)

Im gesamten karibischen Landesteil Costa Ricas sowie im südlichen Bereich der Pazifikküste leben die Panamaammern. Diese 16,5 Zentimeter großen Vögel halten sich am liebsten in Dickichten und auf mit Büschen bestandenen Wiesen und Weiden auf. Auf ihrem Speisezettel stehen neben Beeren und Samen außerdem Insekten. Die Federn auf der Körperunterseite der Vögel sind hellgrau, wobei das Gefieder an der Kehle besonders hell ist. Am Kopf tragen Dickichtammern mehrere schwarze Streifen auf hellgrauem Grund. Die Federn am Rücken, der Schwanz und die Flügel sind oliv gefärbt, der Schnabel ist schwarz. Rotbraun sind die Irisringe, sie stehen in Kontrast zum grauen Gefiederbereich am Kopf. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von Nordhonduras bis ins westliche Ecuador, nördliche Brasilien und bis nach Venezuela.

Gelbschenkel-Buschammer (Yellow-thighed Finch, Pselliophorus tibialis)

Circa 18,5 Zentimeter ist die Gelbschenkel-Buschammer groß. Das Gefieder erwachsener Tiere ist überwiegend dunkelgrau. Auf dem Kopf (die Krone), an der Kehle sind schwarz, dasselbe gilt für die Flügel und den Schwanz. An Brust und Bauch können die Federn oliv überhaucht sein. Auffällig gelb sind die Federn an den Beinen – die „Hosen“ – gefärbt. Jugendliche Vögel haben ein blasseres Gefieder als Altvögel. Im Hochland von Costa Rica sowie im westlichen Panama ist die Gelbschenkel-Buschammer endemisch. Das heißt, ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt nur in der genannten Region. Die Vögel leben in feuchten Wäldern, an deren Rändern und auf Lichtungen. Sie kommen im karibischen Landesteil Costa Ricas ab etwa 1200 Meter Höhe vor, ansonsten ab circa 1700 Meter Höhe. Insekten, Spinnentiere sowie Beeren bilden die Nahrung dieser Vögel.

Goldschnabel-Buschammer (Orange-billed Sparrow, Arremon aurantiirostris)

Von Mittelamerika bis in den nordöstlichen Teil Südamerikas erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Goldschnabel-Buschammer. Diese Vögel leben in den unteren Bereichen schattenreicher feuchter Wälder im Tiefland. Im karibischen Landesteil Costa Ricas kommen sie bis in Höhenlagen von 900 Meter vor, auf der pazifischen Seite des Landes lokal bis auf 1200 Meter Höhe. Goldschnabel-Buschammern sind 15,5 Zentimeter groß. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder dunkelolivgrün, am Kopf sind die Federn schwarz. Über den Augen verläuft je ein weißer Streif, die Kehle trägt weiße Federn. Darunter befindet sich ein schwarzes Band, am Bauch ist das Gefieder weiß oder hellgrau. An den Flanken sind die Federn grau, der Schwanz ist oliv. Manche Individuen tragen am vorderen Flügelrand in der Nähe der Schultern einen gelben Bereich. Leuchtend orange ist der kegelförmige Schnabel gefärbt, die Beine sind fleischfarben. Paarweise oder in Familiengruppen durchstreifen diese Vögel den Wald auf der Suche nach Nahrung. Sie hüpfen dabei über den Boden und picken Insekten auf; Beeren bereichern ihren Speiseplan.

Großfuß-Buschammer (Large-footed Finch, Pezopetes capitalis)

Nur im Hochland Costa Ricas und im westlichen Panama lebt die Großfuß-Buschammer in freier Natur, die Art ist dort endemisch. 20 Zentimeter beträgt die Körpergröße dieser Vögel, die in Höhenlagen von circa 2150 Meter bis 3350 Meter leben. Am Kopf ist das Gefieder dunkelgrau und dort gibt es schwarze Längsstreifen, für die dunkle Oberseite des Schwanzes gilt dies ebenso. Die großen Federn an den Flügeln sind ebenfalls dunkel, das Federkleid am Rest des Körpers ist mattolivgrün. Schnabel und Beine sind schwarz, die Iris ist rötlich. Auffällig groß sind die Füße dieser Tiere. Der Grund dafür wird offensichtlich, wenn man das typische Verhalten der Großfuß-Buschammern beobachtet: Die Vögel graben im Boden nach Insekten und Spinnen, indem sie ihre Füße gleichzeitig nach hinten schnellen lassen. Zu sehen ist dieses „Hüpfgraben“ in einem Video auf Youtube. Auch Beeren und kleine Früchte stehen auf dem Speiseplan der Großfuß-Buschammer.

Morgenammer (Rufous-collared Sparrow, Zonotrichia capensis)

Das Hochland zwischen 600 und 3000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel ist in Costa Rica die Heimat der Morgenammer. Diese 13,5 Zentimeter großen Vögel sind in dem Land relativ häufig anzutreffen und aufgrund ihres typischen Gefiedermusters leicht zu erkennen. Charakteristisch ist der rostrote Kragen, aber auch das schwarz-weiße Streifenmuster auf den Federn am Kopf ist für diese Vögel typisch. Die Unterseite des Körpers trägt hellgraue Federn. Auf dem Oberkopf befindet sich eine kleine Federhaube. Jugendliche Individuen haben auf der Körperoberseite ein überwiegend bräunlich gefärbtes Gefieder. Bei ihnen sind die Federn auf der Unterseite des Körpers hellgrau. Ihnen fehlt noch das Streifenmuster im Gesicht und auch die rostroten Gefiederbereiche sind bei ihnen nicht vorhanden. Morgenammern gehören zu den ersten Vögeln, die den beginnenden Tag mit ihrem Gesang begrüßen. Auf dem Speiseplan dieser Tiere stehen Samen, Kräuter und Insekten. Von Mittelamerika über viele karibische Inseln und nahezu den gesamten südamerikanischen Kontinent erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart.

Rostschwanzammer (Stripe-headed Sparrow, Peucaea ruficauda)

Etwa 18 Zentimeter ist die Rostschwanzammer groß. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Zu erkennen sind diese Vögel an der typischen Färbung des Gefieders am Kopf: Ein kontrastreiches schwarz-weißes Streifenmuster ziert diese Körperpartie. Die Oberseite des Körpers trägt braune Federn, auf denen sich am oberen Rücken einige dunkle Streifen befinden. Die Flügel sind teils dunkel und hell gesäumt, teils rötlichbraun gefärbt. An den Flanken und auf der Unterseite des Körpers ist das Gefieder matt hellbraun. Schwarz ist der Oberschnabel, der Unterschnabel ist deutlich heller. Weiß ist das Gefieder an der Kehle und an der oberen Brust sind die Federn grau. Ein dünner grauer Kragen verläuft bis in den Nacken. Fleischfarben sind die Beine und Füße. In buschreichen Savannen, in Sekundärwäldern und an deren Rändern ist die Rostschwanzammer heimisch. Häufig suchen die Tiere auf dem Boden nach Insekten und kleinen Spinnen, die ihre Nahrung bilden. Innerhalb Costa Ricas leben diese Vögel im trockenen pazifischen Tiefland und auf der Nicoya-Halbinsel. Das Verbreitungsgebiet der Spezies ist nicht zusammenhängend. Die Tiere kommen in Westmexiko vor und außerdem im südwestlichen Guatemala, in Westhonduras, in El Salvador sowie im westlichen Nicaragua bis hin zu ihrem oben genannten Verbreitungsareal in Costa Rica. Ein alternativer wissenschaftlicher Name der Art lautet Aimophila ruficauda.