Bis vor nicht allzu langer Zeit wurden die Vögel aus der Familie der Bekarden der Familie der Tyranne zugeordnet, was inzwischen nach Ansicht zahlreicher Forschender als falsch angesehen wird. Insgesamt gehören 45 Arten den Bekarden, von denen neun in Costa Rica heimisch sind. Zwei dieser Arten konnte ich beobachten und fotografieren, sie werden hier vorgestellt.

Rosenkehlbekarde (Rose-throated Becard, Pachyramphus aglaiae)

Zwischen 15 und 16,5 Zentimeter beträgt die Körpergröße der Rosenkehlbekarde. Diese Vogelart weist einen sogenannten Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen und Weibchen unterscheiden sich somit in ihrem Aussehen deutlich. Das Gefieder der männlichen Tiere ist überwiegend grau, wobei die Federn auf der Körperunterseite heller sind als die auf der Oberseite. Typisch für die Männchen ist eine schwarze Krone und viele von ihnen tragen an der Kehle einen auffälligen roten Fleck; dieser ist demnach nicht bei allen männlichen Individuen vorhanden. Weibliche Individuen haben ein überwiegend braun gefärbtes Federkleid. Dabei sind die Federn auf der Oberseite des Körpers ein wenig rostfarben, wohingegen diejenigen auf der Unterseite eher graubraun sind. Bei den Weibchen ist die Krone dunkelgrau und damit weniger kontrastreich als die der Männchen. Etlichen Weibchen fehlt außerdem der rote Kehlfleck. Rosenkehlbekarden ernähren sich vor allem von Insekten, Samen und Beeren ergänzen die tierische Kost. In Costa Rica sind diese Vögel im nördlichen pazifischen Tiefland bis in Höhenlagen von circa 300 Meter anzutreffen. Im karibischen Tiefland sind sie hingegen nur sehr selten zu beobachten. Das Verbreitungsgebiet dieser Vogelart reicht von den südlichen USA (Arizona und Süd-Texas) bis ins westliche Panama.

Schwarzkappenbekarde (Black-crowned Tityra, Tityra inquisitor)

Die Körpergröße dieser Vögel beträgt 18,5 Zentimeter. Anhand ihrer Gefiederfärbung lassen sich die beiden Geschlechter unterscheiden. Bei den Männchen ist das Federkleid überwiegend weiß mit schwarzer Kappe, ihr Schnabel ist ebenfalls schwarz. Grau sind die Flügel gefärbt, am vorderen Rand sind sie von der Schulter bis zur Spitze schwarz. Den Schwanz ziert ein schwarzes Band, das von einem weißen Bereich abgeschlossen wird. Weibchen sind weitestgehend ähnlich gefärbt, anhand der hell rötlichbraun gefärbten Bereiche im Gesicht aber gut zu erkennen. Meist durchstreifen Schwarzkappenbekarden ihren Lebensraum in Paaren oder Gruppen. Sie halten sich in waldreichen Gegenden auf, dort vorzugsweise die Kronenregion. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Früchten. In Costa Rica lassen sich diese Vögel im karibischen sowie im pazifischen Tiefland bis in Höhenlagen von circa 1220 Meter beobachten. Das Verbreitungsgebiet der Spezies reicht von Zentralmexiko bis ins westliche Ecuador und ins nordöstliche Argentinien.