Nachtkerzengewächse (Willowherb family, Onagraceae)

Zahlreiche Arten gehören zur Familie der Nachtkerzengewächse, die auf mehreren Kontinenten verbreitet ist. In Costa Rica lassen sich einige Spezies antreffen.

Fuchsia paniculata

Zu Sträuchern oder kleinen Bäumen wächst Fuchsia paniculata heran; bis zu acht Meter kann die Wuchshöhe betragen. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies erstreckt sich über die Gebirgsregionen von Mexiko südwärts über weitere zentralamerikanische Länder, darunter Costa Rica. Gegenständig sind die dunkelgrünen Laubblätter angeordnet, sie sind meist drei Zentimeter bis vier Zentimeter lang. Rosa sind die zarten Blüten gefärbt. Aus ihnen bilden sich kleine, kugelige Früchte (Beeren). Sind sie reif, zeigen sie eine dunkle Purpurfärbung. Bei vielen Vögeln sind sie als Nahrung beliebt, die Blüten werden von zahlreichen Insektenarten zum Trinken von Nektar aufgesucht.


Nachtschattengewächse (Nightshades, Solanaceae)

Es gibt etwa 90 bis 100 Gattungen innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse, diese bestehen aus circa 2.700 Arten. Vertreter dieser Pflanzenfamilie kommen auf fast allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. Außerdem sind sie nicht in Wüsten oder hohen nordischen Breiten zu finden. Es gibt in Costa Rica mehrere Arten von Nachtschattengewächsen, darunter die von mir beobachtete und hier vorgestellte Spezies.

Kanarenblümchen (Marmalade Bush, Streptosolen jamesonii)

Diese Pflanzenart ist immergrün. Typisch für diese Gewächse ist ihre schuppige Behaarung. Zwischen 1,5 Meter und zwei Meter beträgt die maximale Wuchshöhe dieser für gewöhnlich dicht verzweigten Sträucher. An kleinen Stielen stehen die Laubblätter. Sie sind einförmig, ein wenig ledrig und auf der Oberfläche relativ rau und runzelig. Recht dicht stehen die Blüten zusammen, sie sind orange bis orangerot gefärbt. Vom deutschen Namen (Trivialnamen) sollte man sich nicht verwirren lassen. Die Pflanzenart stammt nicht von den Kanarischen Inseln. In Ecuador und Peru liegt die natürliche Heimat dieser Pflanzenart. Es wird vermutet, dass sie auch im südlichen Kolumbien in freier Natur vorkommt. Nach Costa Rica wurde sie von Menschen gebracht, denn sie ist als Zierpflanze in Gärten und Parkanlagen beliebt. Beobachten lässt sie sich in Höhenlagen von 1.200 Metern bis 2.500 Metern. Sie gehört zu den bevorzugten Nahrungspflanzen der Vulkanelfen (Selasphorus flammula), einer in höheren Lagen lebenden Kolibriart.

Lycianthes sanctaeclarae

Zentralamerika ist die Heimat dieser Pflanzenart, über die in der Literatur und in Online-Quellen leider kaum Angaben zu finden sind. Besonders auffällig sind ihre violetten, sternförmigen Blüten. Nach der Befruchtung bilden sich Früchte, die anfangs grün gefärbt sind und mit zunehmendem Reifegrad zunächst gelblich und dann bräunlich werden. An den Stängeln tragen diese Pflanzen eine dichte Behaarung. Vor allem am Rand und auf der Unterseite sind ihre recht dicken Blätter ebenfalls behaart.


Orchideen (Orchids, Orchidaceae)

Nahezu in aller Welt gibt es Orchideen, lediglich in der Antarktis fehlen sie. Die Fülle der Orchideen ist in tropischen Regionen besonders groß und es lassen sich mehrere Arten aus dieser Familie in Costa Rica antreffen.

Bambus-Orchidee (Bamboo Orchid, Arundina graminifolia)

Die eigentliche Heimat der Bambus-Orchidee ist Asien. Sie kommt dort vom Südrand des Himalajagebirges in Tibet und Bhutan sowie von Indien bis nach Südchina, Laos, Vietnam, Kambodscha und Indonesien vor. Ferner ist sie in Sri Lanka heimisch. Weil sie sehr attraktiv ist, hat man sie auf anderen Kontinenten in tropischen Regionen wie in Mittelamerika als Zierpflanze eingeführt. Aus Gärten ist sie in die Natur entwichen, weshalb man die Bambus-Orchidee heute im tropischen Tiefland Costa Ricas vielerorts antrifft. Die Sprosse dieser Orchideenart können zwischen 30 Zentimeter und drei Meter hoch werden. Ihre Blätter sind 15 Zentimeter bis 30 Zentimeter lang und maximal 2,5 Zentimeter breit. Mit seiner Länge von bis zu 40 Zentimeter ist der traubige Blütenstand recht groß. Rosa bis weiß sind die Blüten gefärbt, sie können im Durchmesser drei bis zwölf Zentimeter groß sein. Bevorzugte Wuchsorte der Bambus-Orchidee sind Bereiche mit viel Sonnenlicht, weshalb sie zum Beispiel an Wegrändern und auf Waldlichtungen gedeiht.

Elleanthus glaucophyllus

Leider sind in der Fachliteratur sowie im Internet kaum Informationen über Elleanthus glaucophyllus zu finden, sodass ich nur meine eigenen Beobachtungen an dieser Stelle wiedergeben kann. Das von mir beobachtete Exemplar wuchs epiphytisch auf einem Baum im Bergnebelwald. Der Beobachtungsort befand sich in einer Höhe von circa 1.600 Metern über dem Meeresspiegel. Typisch für diese Orchideenart sind die in einem dichten Blütenstand stehenden kleinen einzelnen Blüten; sie sind violett und rosa gefärbt. Kolibris suchen diese Blüten gern auf, um den Nektar zu trinken. Das Verbreitungsgebiet von Elleanthus glaucophyllus reicht von Costa Rica bis Panama und Kolumbien.

Feuerstern-Orchidee (Fire Star Orchid, Epidendrum radicans)

In Mittelamerika ist in Bergwäldern die Feuerstern-Orchidee heimisch. Sie kommt in Höhenlagen von 1.000 Meter bis 2.000 Meter vor und gehört zu den terrestrischen Arten. Das heißt, sie wächst auf dem Boden und nicht auf anderen Pflanzen. Sie erreicht eine Wuchshöhe von einem halben bis zu einem Meter. Ihr Spross ist recht schlank und häufig verzweigt er sich. Die Pflanzen können stehend, kriechend oder kletternd sein. Ihre Blätter sind zehn Zentimeter bis 15 Zentimeter lang, lineal-lanzettlich geformt. Auffällig orange oder gelb sind die gespornten Blüten gefärbt; mit der Zeit werden sie zunehmend rötlich. Circa 2,5 Zentimeter bis vier Zentimeter langen Kapseln reifen die Früchte der Feuerstern-Orchidee heran. Befruchtet wird die Spezies von Schmetterlingen.

Oncidium lineoligerum

Von Costa Rica bis ins nördliche Peru reicht das Verbreitungsgebiet der Orchideenart Oncidium lineoligerum. Diese Orchideen wachsen epiphytisch, also auf anderen Pflanzen. Ihre Blüten wirken aus einiger Entfernung betrachtet gelb. Nähert man sich ihnen, fallen zarte bräunliche bis orangebraune Muster auf den Blütenblättern auf. In Costa Rica sind weitere Arten aus der Gattung Oncidium heimisch, die dieser Spezies sehr ähnlich sehen.

Oncidium spec.

In Costa Rica kommen mehrere Arten aus der Gattung Oncidium vor, die einander äußerst ähnlich sehen. Auf Artniveau konnte ich die von mir beobachteten Pflanzen bisher leider nicht bestimmen. Typisch für Vertreter dieser Gattung ist, dass die Pflanzen in den meisten Fällen epiphytisch wachsen, also auf anderen Pflanzen. Für gewöhnlich findet man sie auf Bäumen. Die tropischen Regionen Amerikas sind die ursprüngliche Heimat der Orchideen-Gattung Oncidium.


Palmengewächse (Palm Trees, Arecaceae)

Die Familie der Palmengewächse, kurz Palmen genannt, umfasst 183 Gattungen mit rund 2.600 Arten. Weltweit findet man Arten aus dieser Familie in tropischen und subtropischen Gebieten. Einige Arten kommen in Costa Rica vor, teils wurden sie jedoch vom Menschen dort eingeführt.

Attalea rostrata

In den Wäldern Zentralamerikas ist die Palmenart Attalea rostrata heimisch. Bis zu 30 Meter können diese Pflanzen groß werden. Ihr Stammdurchmesser beläuft sich auf rund 30 Zentimeter, wenn sie ausgewachsen sind. Ihre grünen Wedel wachsen nur im oberen Bereich. Zahlreiche eiförmige und anfangs grüne Früchte stehen dicht beieinander. In reifem Zustand sind sie bräunlich. Viele Tiere wie zum Beispiel Affen fressen die nektarreichen Blüten von Attalea rostrata, die reifen Früchte stehen auf dem Speisezettel verschiedener Papageienarten und weiterer Tiere.

Kokospalme (Coconut Palm, Cocos nucifera)

Ursprünglich war die Kokospalme sehr wahrscheinlich nur in Südostasien und Indien beheimatet. Sie gelangte auf zweierlei Weise in viele andere tropische Gegenden der Welt: Einerseits weisen die Nüsse, also die Samen dieser Palmenart, eine erstaunlich gute Schwimmfähigkeit auf und können vom Meer weit verdriftet werden. Andererseits nahm der Mensch die Kokospalme als Nutzpflanze in ferne Erdteile mit. Sie ist deshalb heute in fast allen tropischen Regionen rund um den Globus zu finden. Vor allem auf tropischen Inseln ist die Kokospalme eine der Pflanzenarten, die das Landschaftsbild besonders prägen. Die Palmen können bis zu 30 Meter hoch werden, die Palmwedel bringen es auf eine Länge von bis zu sechs Metern. Menschen nutzen die Kokospalme schon seit langer Zeit auf vielfältige Weise zur Rohstoffgewinnung. Man findet diese Pflanzenart in Costa Rica an vielen Stellen.

Manila-Palme (Christmas Palm, Adonidia merrillii)

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Manila-Palme, auch Weihnachtspalme genannt, liegt auf den Philippinen und somit in Südostasien. Dort wurden diese Pflanzen vom Menschen kultiviert und letztlich auch in andere (tropische) Regionen der Erde gebracht. In Europa findet man sie als Zierpflanze in manchen Häusern. Bis zu fünf Meter können diese Palmen groß werden. Verglichen mit anderen Palmenarten bleiben sie also eher klein. Ihre Blätter tragen sie oben, sie sind schopfartig angeordnet und dunkelgrün gefärbt. Sobald sie reif sind, sind ihre Früchte leuchtend rot gefärbt. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Pflanzenart lautet Veitchia merrillii.


Passionsblumengewächse (Passifloraceae)

Vor allem in den Tropen und Subtropen sind Arten aus der Familie der Passionsblumengewächse vertreten. Ihre Artenfülle ist in Zentralamerika sehr hoch, weshalb sich in Costa Rica mehrere Spezies beobachten lassen. Sie zu bestimmen, ist nicht immer leicht. Manche werden wegen ihrer attraktiven Blüten oder weil sie essbare Früchte liefern vom Menschen kultiviert.

Passiflora biflora

Von Mexiko bis nach Kolumbien und Venezuela reicht das Verbreitungsgebiet von Passiflora biflora. Wie für ihre Gattung typisch, können Vertreter dieser Pflanzenart klettern. Sie ranken zum Beispiel an Bäumen empor. Ihre Laubblätter sind deutlich breiter als lang. Die Blüten sind überwiegend weiß und für gewöhnlich stehen zwei von ihnen dicht beieinander. Darauf deutet der wissenschaftliche Artname hin.

Passiflora lobata

Eine der vielen Arten aus der Gattung Passiflora, die in Costa Rica heimisch sind, ist Passiflora lobata. Einen deutschen Namen hat diese rankende Pflanzenart nicht. Hauptsächlich besiedelt sie Waldränder und die Randbereiche von Waldlichtungen, wo sie zumeist an Bäumen emporwächst. Ihre Blüten sind überwiegend weiß. Von Nicaragua über Costa Rica bis nach Panama reicht das Verbreitungsgebiet dieser Spezies.

Scharlachrote Passionsblume (Red Passion Flower, Passiflora coccinea)

Aufgrund ihrer auffällig geformten und bei zahlreichen Arten sehr kräftig gefärbten Blüten begeistern die Passionsblumen viele Menschen. Diese rankenden Pflanzen kommen in Mittel- und Südamerika in mehreren hundert verschiedenen Spezies vor; durch gezielte Züchtung sind außerdem zahlreiche Kreuzungen zwischen besonders dekorativen Arten entstanden. Der intensive Farbton der Scharlachroten Passionsblume ist sogar in dichtester Vegetation leicht auszumachen. Ursprünglich ist diese Pflanzenart im nördlichen Südamerika heimisch. In Costa Rica ist sie überwiegend als Nutzpflanze kultiviert worden, denn sie liefert äußerst schmackhafte Früchte (Maracujas). Die Wuchshöhe dieser Pflanzenart beträgt meist bis zu 3,5 Meter, sie klettert für gewöhnlich an anderen Pflanzen empor.


Pfeilwurzgewächse (Arrowroot family, Marantaceae)

Etwa 550 Arten gehören nach derzeitigem Kenntnisstand zur Familie der Pfeilwurzgewächse. Hauptsächlich leben sie in den Tropen. Einige Spezies werden wegen ihres attraktiven Aussehens als Zimmerpflanzen geschätzt. Mehrere Arten sind in Costa Rica heimisch.

Calathea lutea

Von Mexiko bis nach Brasilien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Pflanzenart Calathea lutea. Daneben kann man in Asien auf sie treffen, wo sie von China bis Papua-Neuguinea vorkommt. Wo ihre ursprüngliche Heimat liegt, ist mir nicht genau bekannt. Jedoch vermute ich, dass dies Zentral- und Südamerika ist und sie von Menschen nach Asien gebracht wurde. Die von mir beobachteten Exemplare waren bis zu circa zwei Meter hoch. Charakteristisch sind die bräunlichen Blütenstände, die ein wenig an zu locker gerollte Zigarren erinnern. Sie sind rotbraun gefärbt und aus ihnen entspringen die gelben Blüten.

Klapperschlangen-Korbmarante (Rattlesnake Plant, Calathea crotalifera)

Diese Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 2,5 Meter. Ihre Blattstiele sind etwa 1,5 Meter lang, die Blätter haben eine maximale Länge von einem Meter. Sie sind bis zu 30 Zentimeter breit und pfeilförmig. Unten zeigen sie ein silbriges Streifenmuster. In leuchtend gelb gefärbten, aufrechten und seitlich abgeflachten Blütenständen stehen die röhrenförmigen, blassgelben Blüten. Bis zu 40 Zentimeter können die Blütenstände lang sein. Naturstandorte, an denen man die Klapperschlangen-Korbmarante in Costa Rica antrifft, befinden sich in Tieflandregenwäldern. Darüber hinaus kommt die Art in Parkanlagen und Gärten vor. Das Verbreitungsgebiet dieser Pflanzenart reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru.