Akanthusgewächse (Acanthus family, Acanthaceae)

Die Familie der Akanthusgewächse ist sehr artenreich, derzeit sind der Forschung rund 4.000 Arten auf den verschiedenen Kontinenten bekannt. Manche Arten sind sehr dekorativ und werden deshalb als Zierpflanzen auch außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets kultiviert.

Betonienartige Justizie (White Shrimp Plant, Justicia betonica)

Die Betonienartige Justizie ist mehrjährig und bildet Sträucher, deren Wuchshöhe bis zu zwei Meter oder sogar 2,5 Meter betragen kann. Ihre Blätter sind gegenständig angeordnet und gestielt. Sie sind oval bis elliptisch geformt, am Ende laufen sie spitz zu. Ihre Länge kann bis zu 22 Zentimeter betragen, die maximale Breite der Laubblätter beläuft sich auf zwölf Zentimeter. Zart violett bis malvenfarben sind die Blüten dieser Spezies, sie befinden sich in Gruppen an aufrecht stehenden Stängeln. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Spezies umfasst viele afrikanische sowie asiatische Länder, darunter Sri Lanka. Vom Menschen ist sie außerdem in einigen zentral- und südamerikanischen Ländern als Zierpflanze eingeführt worden, weshalb sie in Costa Rica vielerorts im Siedlungsraum beobachtet werden kann.


Alstroemeriaceae

Rund 170 Arten umfasst die Familie der Alstroemeriaceae. Ihr Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in den Tropen Amerikas. In Costa Rica lassen sich Vertreter dieser Familie in der Natur beobachten.

Bomarea hirsuta

Bei Bomarea hirsuta handelt es sich um eine Kletterpflanze, die eine Höhe von 3 Metern bis 4 Metern erreichen kann. Auffällig sind ihre orangeroten bis kräftig roten, röhrenförmigen Blüten. Sie sind dunkelrot-grünlich gestielt und stehen in Dolden beieinander. Von Costa Rica bis nach Ecuador erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Pflanzenart. In Costa Rica lässt sich diese Spezies in Bergregionen antreffen, so etwa um den Vulkan Póas herum oder in der Gegend um San Gerardo de Dota.


Annattogewächse (Bixaceae)

Rund 20 Arten gehören laut derzeitigem Wissen zur Familie der Annattogewächse; diese wird auch als Orleansbaumgewächse bezeichnet. Rund um den Globus kommen Arten aus dieser Pflanzenfamilie in tropischen Regionen vor. Eine von ihnen habe ich bisher in Costa Rica beobachten können.

Orleansbaum (Annatto, Bixa orellana)

Im gesamten tropischen Amerika gedeiht an vielen Stellen die Wildform des häufig als Zierpflanze in Gärten kultivierten Orleansbaumes. Diese Pflanzenart erreicht eine Wuchshöhe von bis zu zehn Meter und sie kommt in Höhenlagen von bis zu 1.000 Meter vor. Außerdem wird der Orleansbaum als Nutzpflanze angebaut. Damit man die Samenkapseln leichter ernten kann, lässt man die kultivierten Pflanzen nur bis auf Strauchhöhe wachsen. In den leuchtend roten, stacheligen Samenkapseln befinden sich kleine dunkelrote Samen, die die Farbstoffe Bixin und Norbixin enthalten. Die aus den Samen gewonnenen Substanzen werden zum Färben von Speisen, Kosmetika und Textilien verwendet. Bis in die heutige Zeit hinein ist das Pulver aus Orleansbaum-Samen ein wichtiger Exportartikel Costa Ricas. Weitere Teile der Pflanze werden in der Medizin genutzt.


Annonengewächse (Annonaceae)

In den tropischen Regionen der Erde ist die Familie der Annonengewächse mit circa 2.450 Arten vertreten, von denen einige in Costa Rica vorkommen. Manche Annonengewächse werden vom Menschen kultiviert, weil sie schmackhafte Früchte liefern oder besonders gut riechen.

Ylang-Ylang (Ilang-ilang, Cananga odorata)

Der Ylang-Ylang-Baum kann bis zu 25 Meter hoch werden und er ist oft eher schlank. Diese Pflanzenart ist immergrün und sie braucht viel Sonne, weshalb sie nicht an schattigen Standorten zu finden ist. Oval geformt und bis zu 20 Zentimeter lang sind die Blätter. Die gelblichen bis grünlichgelben Blüten, die in ihrer Form ein wenig an Bandnudeln erinnern, verströmen einen betörend süßen, sehr intensiven Duft. Das in den Blüten enthaltene ätherische Öl findet seit langer Zeit bei der Herstellung edler Parfums Verwendung. In Costa Rica trifft man Ylang-Ylang meist in Gärten und eher selten in freier Natur an. Die ursprüngliche Heimat dieser Art liegt in Südostasien.


Aronstabgewächse (Araceae)

Rund 6.000 Arten aus der Familie der Aronstabgewächse sind der Wissenschaft derzeit bekannt. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in den amerikanischen Tropen, aber auch in der Alten Welt gibt es einige Spezies.

Baum-Philodendron (Philodendron, Philodendron bipinnatifidum)

Viele Menschen kennen den Baum-Philodendron als Zimmerpflanze; allzu groß wird er in unseren Häusern jedoch eher nicht. In seiner natürlichen Heimat in den tropischen feuchten Wäldern Zentral- und Südamerikas ist er eine Kletterpflanze und wächst an Bäumen empor. Das heißt, es handelt sich beim Baum-Philodendron um eine epiphytisch wachsende Pflanzenart. Die Blätter können sehr groß werden und sie sind tief eingeschnitten. Ihre Färbung ist meist dunkelgrün und die Pflanzen vertragen Schatten.

Buntwurz (Fancy-leaved Caladium, Caladium bicolor)

Die Buntwurz hat eine dicke Wurzelknolle. Aus ihr wachsen die hübschen, grün und rosa gefärbten Blätter. In den tropischen Wäldern Südamerikas und Mittelamerikas kann man diese Spezies antreffen. Sie bevorzugt feuchte und warme Standorte, die durchaus im Schatten liegen dürfen. Bis zu 25 Zentimeter lang werden die Blätter der Buntwurz, die Wuchshöhe dieser Pflanzen beläuft sich auf circa einen halben Meter. Im Deutschen wird diese Spezies auch Kaladie genannt. Hierzulande ist sie als Zierpflanze in unzähligen speziellen Züchtungen in Blumenhandlungen und Gartencentern zu finden.

Goldähre (Golden Shrimp Plant, Pachystachys lutea)

Die Goldähre bildet immergrüne Sträucher, die aufrecht stehen. Sie können zwischen zwei und drei Meter hoch werden, die einzelnen Sträucher sind dabei für gewöhnlich maximal circa 1,5 Meter breit. Dunkelgrün sind die gegenständig angeordneten Blätter gefärbt, sie können bis zu 15 Zentimeter lang sein. Maximal etwa zwölf Zentimeter sind die gelben, aufrechten Blütenstände groß; die aus ihnen entspringenden Blüten sind weiß. Das Verbreitungsgebiet der Goldähre erstreckt sich über Mittelamerika und Teile Südamerikas, wo die Pflanzenart von El Salvador bis nach Peru vorkommt. Darüber hinaus ist sie stellenweise in der südlichen Karibik heimisch, also beispielsweise in Trinidad und Tobago. In Mitteleuropa ist die Goldähre als Zierpflanze für die Fensterbankkultur sehr beliebt, sie wird jedoch meist nicht größer als 40 Zentimeter. Diese Spezies wird auch als Gelbe Dickähre oder Dichtähre bezeichnet

Großes Fensterblatt (Swiss cheese plant, Monstera deliciosa)

Vielen Costa-Rica-Urlaubern dürfte das Große Fensterblatt als Zierpflanze aus Deutschland bekannt sein. Diese auch Köstliches Fensterblatt genannte Pflanzenart findet sich in Deutschland in vielen Haushalten als Ziergewächs. Es handelt sich bei ihr um eine immergrüne Kletterpflanze, die eine Wuchshöhe von mehreren Metern erreichen kann. Blätter junger Pflanzen sind anfangs hellgrün gefärbt und herzförmig, sie weisen keine Unterteilung auf. Mit der Zeit dunkeln die Blätter nach. Je älter de Pflanze wird, desto größer werden die Blätter. Bei älteren Exemplaren sind sie rundlich geformt und haben löchrige Schlitze. Anfangs sind auch sie hellgrün, mit der Zeit werden sie dunkelgrün. Ihre Oberfläche ist ledrig und wasserabweisend. Typisch für ältere Pflanzen ist außerdem, dass sie Luftwurzeln entwickeln. Das Große Fensterblatt ist ursprünglich von Mexiko über Costa Rica bis nach Panama beheimatet gewesen. Inzwischen ist diese Pflanzenart auch in anderen tropischen Gegenden in der Natur anzutreffen, darunter beispielsweise Asien.

Kardinalsblume (Cardinal Guard, Odontonema tubaeforme)

Kardinalsblumen erreichen eine Wuchshöhe von 1,8 Meter bis zwei Meter. Mit ihren aufrecht stehenden Zweigen bilden sie Sträucher, die oft dicht beieinander wachsen. Ihre Blätter sind gegenständig angeordnet und mittel- bis dunkelgrün gefärbt. Sie können bis zu 15 Zentimeter lang sein und sie sind länglich-oval geformt. Dicht stehen die leuchtend rot gefärbten, circa drei Zentimeter langen Röhrenblüten zusammen. Die einzelnen Blütenstände können 35 Zentimeter lang sein. Weil die Kardinalsblume sehr hübsch ist, haben viele Menschen diese Spezies als Zierpflanze in ihren Gärten gepflanzt. In Costa Rica ist sie deshalb vor allem in Parks und Gärten anzutreffen, mancherorts gedeiht sie in freier Natur.

Schwarze Mangrove (Black Mangrove, Avicennia germinans)

In den Tropen und Subtropen Amerikas sowie Westafrikas ist die Schwarze Mangrove beheimatet. Diese Pflanzenart ist darauf spezialisiert, an einem extremen Standort gedeihen zu können. Sie wächst in der Gezeitenzone des Meeres und ist salztolerant. An den sich ständig ändernden Pegelstand des Wassers ist sie optimal angepasst. Anders als viele andere Mangrovenarten bildet sie keine Stelzwurzeln. Rund um die Pflanzen finden sich stattdessen zahlreiche aus dem Boden ragende Atemwurzeln, die im Durchmesser meist bis zu einen Zentimeter dick sind; Forschende bezeichnen sie als Pneumatophoren. Schwarze Mangroven sind immergrüne Bäume, die bis zu 25 Meter groß werden können. Junge Pflanzen sehen eher wie kleine Sträucher aus.

Zierliche Wasserlinse (Least Duckweed, Lemna minuta)

Woher die Zierliche Wasserlinse ursprünglich stammt, ist unbekannt. Sie ist durch den Menschen in viele Länder eingeführt worden, so auch in Deutschland. In Costa Rica findet man sie in vielen stehenden Gewässern mit Süßwasser. Abhängig davon, ob sie im Schatten oder in einem sonnigen Bereich lebt, variiert die Form ihrer Blätter ein wenig. Die kleinen, hellgrünen Blätter schwimmen an der Wasseroberfläche und nach unten hängen zarte Wurzelfäden, die bis zu 1,5 Zentimeter lang sein können.


Bärlappgewächse (Lycopodiaceae)

Bereits seit sehr langer Zeit gibt es auf der Erde Bärlappgewächse. Man hat in circa 420 Millionen Jahre alten Ablagerungen Spuren von ihnen entdeckt. Diese immergrünen, krautigen Pflanzen kommen weltweit vor, wobei die einzelnen Arten jeweils individuelle Verbreitungsgebiete haben.

Lycopodium thyoides

Von Mexiko bis nach Südamerika reicht das Verbreitungsareal dieser Pflanzenart; sie kommt bis nach Argentinien vor. In der Literatur finden sich ansonsten kaum Angaben über Lycopodium thyoides. Anhand von Bildmaterial lässt sich erkennen, dass sie meist auf Steinen wächst und nur eine relativ geringe Wuchshöhe aufweist. Oft liegen die Pflanzen eher, als dass sie aufrecht stehen. Man findet sie häufig in Gesellschaft unterschiedlicher Moose.


Balsaminengewächse (Balsaminaceae)

Die Familie der Balsaminengewächse umfasst laut aktuellem Kenntnisstand rund 1.000 Arten. Diese kommen in Teilen Südasiens sowie in den Bergregionen im tropischen und subtropischen Afrika vor. Einige Spezies sind zudem in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel anzutreffen. Als Zierpflanzen wurden einige von ihnen durch den Menschen in andere Erdteile gebracht, weshalb sie heute unter anderem in Costa Rica zu finden sind.

Fleißiges Lieschen (Buzzy Lizzy, Impatiens walleriana)

An feuchten und schattigen Standorten – vor allem in den Höhenlagen bis 2.000 Meter – gedeiht in Costa Rica das Fleißige Lieschen in sehr großer Zahl. Diese Pflanzenart ist immergrün und ausdauernd. Diese krautigen Pflanzen bedecken in Costa Rica teils recht große Flächen, sie wachsen zum Beispiel an Straßenrändern. Ihre Wuchshöhe kann zwischen 30 Zentimeter und 60 Zentimeter, mitunter sogar bis zu 70 Zentimeter betragen. Wechselständig sind die Laubblätter angeordnet, sie sind 1,5 Zentimeter bis sechs Zentimeter lang gestielt und eiförmig bis breit elliptisch geformt. Zwischen 2,5 Zentimeter und 13 Zentimeter können die Blätter lang sein, ihre Breite beträgt zwischen zwei und 5,5 Zentimeter. Entweder einzeln oder zu zweit sind die Blüten angeordnet. In ihrer Färbung variieren sie von weiß über rosa und rot bis hin zu orange. Letztere Färbung ist in Costa Rica besonders häufig zu beobachten. Die ursprüngliche Heimat des Fleißigen Lieschens, das als Zierpflanze ausgesprochen beliebt ist und sich deshalb in Costa Rica ausbreiten konnte, liegt in Ostafrika.


Bananengewächse (Musaceae)

Je nach wissenschaftlicher Auslegung umfasst die Familie der Bananengewächse circa 35 bis 42 Arten in drei Gattungen. Als ursprüngliche Heimat dieser Pflanzen gelten die frostfreien Regionen in Asien. Heute finden sich von Menschen erzeugte Bananenzüchtungen in vielen tropischen Ländern, darunter vor allem in Mittel- und Südamerika, wo sie im großen Stil kultiviert werden. Deshalb sind Bananenpflanzen in Costa Rica insbesondere im Siedlungsraum allgegenwärtig.

Banane (Banana, Musa sp.)

Eine der wichtigsten Pflanzenarten für die Wirtschaft Costa Ricas ist die Banane. Es handelt sich hierbei um eine Staude. Innerhalb der Gattung Musa gibt es circa 100 verschiedene Arten, hinzu kommen einige vom Menschen erzeugte Züchtungen. Letztere sind vor allem auf Plantagen zu finden, wohingegen man in freier Natur Spezies wie Kochbananen oder die dekorative Rosa Zwergbanane beobachten kann. Bananenstauden sind je nach Art oder Züchtung zwischen etwa einem halben Meter und bis zu drei Meter hoch, manche Arten können sogar noch etwas größer werden.

Rosa Zwergbanane (Pink Velvet Banana, Musa velutina)

Die in Costa Rica mit mehreren Arten vertretene Familie der Bananengewächse wird nicht nur deshalb geschätzt, weil die Stauden das zu größten Teilen für den Export bestimmte Obst liefern. Als Zierpflanzen finden sich manche Bananenarten in Parkanlagen und Gärten, gelegentlich trifft man sie in Costa Rica zudem in freier Natur an. Eine besonders schöne Art ist die Rosa Zwergbanane. Diese Stauden erreichen eine Wuchshöhe von etwa 1,8 Meter. An aufrechten Fruchtständen gedeihen die kleinen, circa zwölf Zentimeter langen Früchte, deren Schale rosa und samtig ist. Sind sie reif, platzen die kleinen Bananen auf und geben ihr Fruchtfleisch mit den sich darin befindenden zierlichen Samen frei. Dies geschieht, indem sie sich zumeist in vier Teilen seitlich aufrollen. Ursprünglich stammt diese Pflanzenart aus Assam (Indien) und dem östlichen Teil des Himalajas.


Brennnesselgewächse (Nettle family, Urticaceae)

Aus der Familie der Brennnesselgewächse kommen mehrere Arten in Costa Rica vor, und sie sind keineswegs alle so klein wie die namensgebenden Brennnesseln aus Mitteleuropa. Insgesamt sind der Wissenschaft derzeit circa 2.625 Arten aus dieser Pflanzenfamilie bekannt.

Ameisenbaum (Trumpet Tree, Cecropia sp.)

Im tropischen Amerika kommen 75 verschiedene Arten der Gattung Cecropia vor. Diese Pionierbäume gehören zu den ersten Pflanzen, die gerodete oder durch Naturgewalten zerstörte Gebiete besiedeln. Das Holz der Ameisenbäume ist ausgesprochen leicht und die Stämme sind innen hohl. Vor allem die hohlen Äste bilden beim Trompeten-Ameisenbaum (Cecropia peltata) einen optimalen Lebensraum für Aztekenameisen (Azteca sp.), die mit dem Baum in Symbiose leben. Beide Beteiligten profitieren dabei von der Anwesenheit des anderen: Der Baum bietet den Ameisen einen sicheren Unterschlupf und Nahrung, wofür sich die kleinen Tiere erkenntlich zeigen, indem sie den Baum gegen Schädlinge und Fressfeinde verteidigen. Zu diesen Schädlingen, die die Ameisen vom Baum entfernen, gehören auch Epiphyten, also auf Ästen und Baumstämmen siedelnde Pflanzen wie Bromelien und Tillandsien. Ameisenbäume der Gattung Cecropia werden je nach Art rund 15 Meter hoch. Die langen, schmalen Früchte dieser Bäume sind beispielsweise bei Kurzschnabeltauben (Patagioenas nigrirostris) als Nahrung beliebt.


Bromeliengewächse (Bromeliads, Bromeliaceae)

Wie viele Arten zur Familie der Bromeliengewächse gehören, darüber sind sich Forschende nicht ganz einig. Je nach Betrachtungsweise sind es etwa 2.900 oder rund 3.180 Arten. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet aller Bromeliengewächse liegt in den tropischen Regionen Amerikas.

Ananas (Pineapple, Ananas comosus)

Von den typischen Obsttellern Costa Ricas ist die Ananas nicht wegzudenken; in zahlreichen anderen Ländern ist sie ebenfalls sehr begehrt. Bei ihr handelt es sich eine Frucht, die sich aus einer am Boden wachsenden Blattrosette einer Bromelie entwickelt. In Costa Rica finden sich mehrere unterschiedliche Ananaszüchtungen in Gärten und auf Plantagen, sie basieren alle auf der Pflanzenart Ananas comosus.

Tillandsia brachycaulos

Von Mexiko bis nach Panama reicht das Verbreitungsgebiet von Tillandsia brachycaulos. Diese Pflanzenart hat unten oft grüne und im oberen Bereich rosarote Blätter. Sie wächst zumeist an Baumstämmen oder auf Ästen. An Hauswänden oder sogar an Strommasten kann man sie ebenfalls mitunter antreffen. Die blauvioletten Blüten sind sehr schlank und charakteristisch geformt. Im Durchmesser sind die Blattrosetten maximal rund 18 Zentimeter groß, die Wuchshöhe beträgt bis zu 12 Zentimeter.

Tillandsia insignis

Zwischen 30 Zentimeter und 50 Zentimeter beträgt die Wuchshöhe von Tillandsia insignis. Typischerweise sind die Blätter grün und sehr schlank; sie sind gebogen mit nach unten weisender Spitze. Die Blätter sind wechselständig angeordnet. Leuchtend rot sind die Blüten gefärbt. Beheimatet ist diese Tillandsienart in den Bergnebelwäldern Costa Ricas und Panamas.

Werauhia kupperiana

Vom südöstlichen Nicaragua über Costa Rica bis in den Nordwesten Ecuadors erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Bromelienart Werauhia kupperiana. Leider finden sich kaum Informationen über diese Art im Internet. Ich habe sie auf großen Bäumen wachsend beobachtet. Auf Felsen scheinen diese Pflanzen ebenfalls ihr Auskommen zu finden. Typisch ist die hellgrüne Grundfärbung der Blätter, auf denen sich eine dunkelgrünen Zeichnung bestehend aus zahlreichen verwaschenen Flecken befindet. Bräunlich sind die verzweigten Blütenstände.

Bisher unbestimmte Bromelien und Tillandsien

Bromelien, die alternativ als Ananasgewächse bezeichnet werden, kamen ursprünglich ausschließlich auf dem amerikanischen Doppelkontinent vor. Inzwischen werden Bromelien weltweit als Zierpflanzen gepflegt. Insgesamt existieren über 4000 Bromelienarten, in Costa Rica sind circa 200 Spezies heimisch. Diese Gewächse sind an unterschiedliche Klimazonen und die in ihnen herrschenden Bedingungen angepasst. In Südamerika trifft man manche Bromelienarten bis in Höhenlagen von 4.000 Meter über dem Meeresspiegel an. So robust manche Spezies sein mögen, keine Bromelienart kommt mit langem, hartem Frost zurecht.

Meist leben diese Pflanzen epiphytisch, also auf anderen Pflanzen sitzend. Dabei schaden sie ihnen nicht, sondern nutzen sie lediglich als Basis für ihr Wachstum. Man kann sie in Costa Rica auf auf vielen Ästen großer Bäume beobachten. Sie bilden stammlose Blattrosetten, deren Blätter sehr dicht beieinander stehen. Hierdurch entstehen Blatttrichter, in denen sich Regenwasser sammelt. Manche Insekten- und Froscharten sind an diese Miniaturtümpel als Lebensraum angepasst. Sie kommen ausschließlich in diesen Kleinstgewässern vorkommen und pflanzen sich darin fort.

Aus Blattresten oder gestorbenen Insekten, die in diese Tümpel fallen und im Wasser von Bakterien zersetzt werden, beziehen die Bromelien Nährstoffe für ihr Wachstum. Sie gehören allerdings nicht zu den fleischfressenden Pflanzen. Besonders auffällig sind ihre Blütenstände. Sie ragen hoch aus den Blattrosetten empor und tragen viele, bei manchen Arten kräftig gefärbte Einzelblüten. Zu den Hauptbestäubern großer Bromelienarten gehören die Kolibris. Blüten der Tillandsien, die ebenfalls zu den  Bromelien gehören, sind hingegen meist so feingliedrig, dass sie eher von Insekten bestäubt werden. Anders als die großen Bromelien können die zierlicheren Tillandsien auch an senkrechten Baumstämmen Halt finden.


Baumfarne (Tree Ferns, Cyatheales)

Forschenden sind bislang rund 500 Arten aus der Familie der Baumfarne bekannt; sie werden ebenfalls als Taschenfarne bezeichnet. Es handelt sich bei ihnen um eine sehr alte Pflanzenfamilie,

Baumfarn (Tree Fern, Cyatheales sp.)

Wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten muten die in einigen Wäldern Costa Ricas heimischen Baumfarne an. Vor einigen Millionen Jahren wuchsen vielerorts auf der Erde solche urtümlichen Riesenfarne, heute findet man sie nur noch an wenigen Plätzen. Ihre breite, schopfartige Krone verleiht diesen bis zu zwölf Meter hohen Pflanzen ihr unverwechselbares Aussehen. Die bevorzugten Standorte der Baumfarne sind Nebel- und Bergregenwälder, in denen keine übermäßige Hitze herrscht. In Costa Rica kommen zwei Familien der Baumfarne vor: Die Cyatheaceae sind am Stamm mit Schuppen besetzt, einige Vertreter dieser Familie tragen zudem Stacheln. Haarig sehen hingegen die Stämme der zweiten Baumfarn-Familie, der Dicksoniaceae, aus. Bisher konnte ich die von mir beobachteten Arten nicht bestimmen. Falls Sie helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.