Noch bis vor einigen Jahren hat man die Mitglieder der Familie der Erebidae zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae) gezählt, sie galten seinerzeit als eine Unterfamilie. Doch inzwischen hat man die Erebidae separiert und zu einer eigenständigen Familie erklärt. Nicht nur in den Tropen, sondern auch in anderen Teilen der Welt kommen Vertreter der Erebidae vor. In Costa Rica sind etliche Arten heimisch und lassen sich mit ein wenig Glück beobachten. Unten auf dieser Seite gibt es ein Foto einer Art, die ich bisher nicht bestimmen konnte. Falls Sie helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.

Amastus suffusa

Die Falterart Amastus suffusa hat keinen deutschen Namen. Diese Tiere sind nachtaktiv und werden von Kunstlicht angelockt. Ihre Flügelspannweite schätze ich auf 50 bis 55 Millimeter. Leider sind in den gängigen Literaturquellen keine Details über die Lebensweise dieser Nachtfalter zu finden. Ihre Vorderflügel sind auf der Oberseite in verschiedenen Brauntönen gemustert und weisen helle Bögen auf. Bei älteren Individuen mit abgenutzten Flügeln oft kaum noch zu erkennen. Einfarbig hellbraun sind die Hinterflügel gefärbt. Der Brustbereich ist auf der Oberseite recht bunt. Mittig verläuft ein dunkelroter Streifen, die Seiten sind weiß. Auf dieser Grundfarbe befindet sich je ein gelber, schwarz gesäumter länglicher Streifen, die in Längsrichtung verlaufen. Auch direkt hinter dem Kopf liegt ein solcher gelber, schwarz gesäumter, quer verlaufender Strich. Der Hinterleib ist an der Basis ziegelrot gefärbt und wird nach hinten heller. Kräftig orange ist das Hinterleibsende gefärbt. Allem Anschein nach ist Amastus suffusa nur in Costa Rica heimisch.

Caviria vinasia

Nachts kann man im tropischen Bereich Mittelamerikas die Falterart Caviria vinasia beobachten, diese Tiere sind vergleichsweise groß. Ihre Flügelspannweite beträgt schätzungsweise rund 30 Millimeter. Genaue Angaben habe ich hierzu in der Fachliteratur leider nicht finden können. Weiß ist die Grundfärbung dieser Tiere – sowohl die Flügel betreffend als auch am Körper. Ihre Flügel sind glänzend und bei der passenden Beleuchtung lassen sich feine helle Linienmuster auf ihnen erkennen. Bei den Männchen sind die Fühler lang gefiedert und daher besonders eindrucksvoll. Kunstlicht lockt die Tiere an, weshalb man sie oft in der Nähe von Lampen antrifft.

Coenipeta bibitrix

Die Art Coenipeta bibitrix ist nachtaktiv. Mit ihrer Flügelspannweite circa von 30 Millimeter sind diese Schmetterlinge recht groß, beide Geschlechter haben dieselbe Flügelspannweite. Oft werden die Tiere von künstlichem Licht angezogen. Tagsüber ruhen die meist an Baumstämmen, wo sie wegen ihrer arttypischen Färbung je nach Beschaffenheit der Rinde recht gut getarnt sein können. Die Vorderflügel sind auf der Oberseite in verschiedenen Braun- und Grautönen gemustert, bei einigen Exemplaren befindet sich etwa in der Mitte der Vorderflügel ein grünlicher Schimmer. Graubraun ist die Grundfärbung der Oberseite der Hinterflügel. Am Außenrand haben sie ein dezentes Muster bestehend aus recht breiten Streifen. Das Verbreitungsgebiet von Coenipeta bibitrix reicht vom südlichen Texas bis nach Südamerika.

Dysschema leda

Diese Schmetterlingsart ist nachtaktiv. Oft werden die Tiere von künstlichem Licht angezogen und lassen sich in dessen Schein nieder. Leider konnte ich in den gängigen Literaturquellen keine detaillierten Informationen über diese Insekten finden. Die Flügelspannweite schätze ich auf circa 40 bis 45 Millimeter. Auffällig ist das Muster, das aus hellen, braunen und lachsfarbenen Bereichen besteht. Im vorderen Bereich der Brust (Thorax) befinden sich bei diesen Tieren helle Flecken, die wie ein Band von einer Seite zur anderen verlaufen. Aus anderen Ländern als Costa Rica scheinen keine Fundmeldungen vorzuliegen. Deshalb ist es möglich, dass die Art ausschließlich dort vorkommt. Sicher bin ich mir dessen jedoch nicht.

Euclystis inconstans

Auf dem Waldboden zwischen vertrocknetem Falllaub sind diese Schmetterlinge sehr gut getarnt, obwohl sie eigentlich bei genauer Betrachtung nicht allzu schlicht gefärbt sind. Auf der Oberseite finden sich auf den Flügeln verschiedene Schattierungen von rötlichen Brauntönen und dunkelgraue Bereiche in Kombination mit hellgrauen bis weißlichen Abschnitten sowie einigen kleinen schwarzen Flecken. Ich schätze die Flügelspannweite dieser nachtaktiven Falter auf rund 35 bis 40 Millimeter. In der Fachliteratur konnte ich keine weiteren Angaben finden, dies schließt Informationen zu ihrem Verbreitungsgebiet mit ein. Laut GBIF gibt es hauptsächlich Funde aus Costa Rica sowie einen Fund aus Honduras (Stand: 21.12.2021).

Halysidota schausi (Schaus‘ Tussock Moth)

Diese Schmetterlinge sind nachtaktiv und werden häufig von künstlichem Licht angelockt. In der Nähe von Lampen kann man sie manchmal tagsüber ruhend vorfinden. Über diese Insekten konnte ich in der Literatur nahezu keine Informationen finden. Auf der Oberseite sind ihre Vorderflügel hellbraun. Sie tragen ein auffälliges Muster aus mittelbraunen Flecken, die jeweils einen zarten schwarzen Rand haben. Hellbraun bis weißlich sind die Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt. Der stämmige Körper trägt hellbraune Härchen. Mittig verläuft auf der Oberseite des Brustbereichs ein rötlicher, vertikaler Bereich, der links und rechts grünlichblau gesäumt ist. Orangebraun mit schwarzem Ringelmuster sind die Beine. Raupen dieser Schmetterlingsart tragen eine sehr dichte Behaarung. Ihre Härchen können unterschiedlich gefärbt sein, die Farbpalette reicht von weißlich über gelb bis rotbraun. Mittig verläuft bei vielen Exemplaren ein Bereich aus braunen bis schwarzen Haaren, die sehr dicht beieinanderstehen. Vorn und hinten am Körper gibt es mehrere stark verlängerte Haarbüschel. Von Texas in den USA über Zentralamerika bis in den nördlichen Teil Südamerikas reicht das Verbreitungsgebiet dieser Spezies. Auf Martinique und St. Lucia hat es ebenfalls bereits Funde gegeben.

Scelilasia erythrozonata

Während der Nacht sind diese Tiere aktiv, sie fliegen häufig auf künstliche Lichtquellen zu. Ihre Flügelspannweite beträgt circa 40 Millimeter. Typisch für diese Schmetterlinge ist, dass der Hinterleib schwarz ist und ein rotes Muster aufweist. Auch die Schenkel sind im oberen Bereich rot, der Rest der Beine ist schwarz. Die Flügel sind dunkel und zeigen einige runde, helle Flecken, die je nach Alter der Falter weiß oder durchscheinend sind. Auf der Oberseite ist die dunkle Färbung der Flügel ausgeprägter als auf der Unterseite. Das Verbreitungsgebiet dieser Spezies liegt in Costa Rica und Panama.

Bisher unbestimmte Art aus der Familie Erebidae