Der Norden der Stadt Oberhausen beherbergt einen der schönsten Wälder des Ruhrgebiets: den Hiesfelder Wald, ein rund 410 Hektar großes Naturschutzgebiet. Dieser Wald, dessen Bäume teils circa 200 Jahre alt sind, geht nahtlos in die Kirchheller Heide auf Bottroper Stadtgebiet über und erstreckt sich in nördlicher Richtung bis nach Dinslaken. Für Naturliebhaber, die sich gern darin vertiefen, interessante und anderenorts im Ruhrgebiet nur schwer zu findende Arten zu zuchen, ist der Hiesfelder Wald ein lohnendes Ausflugsziel. Es gibt ein dichtes Wegenetz, von dem aus man ideale Einblicke in die artenreiche Natur des Gebiets erhält. Einige dieser Wege führen am Rotbach entlang, der unbegradigt durch den Wald mäandert. Dieses Fließgewässer beherbergt neben verschiedenen Fischarten und Feuersalamandern auch Vögel wie die Gebirgsstelze  und den Eisvogel, der an einigen Stellen sogar steile Abbruchkanten zum Brüten findet. Entlang des Rotbachs finden sich Reste eines ursprünglichen Auwalds mit entsprechender Vegetation, darunter unter anderem Schwarzerlen und Eschen. Nahe des Bachufers blühen im Frühling außerdem viele Maiglöckchen. Neben zahllosen Insekten, die im Hiesfelder Wald leben, kommen dort auch verschiedene Fledermausarten, Baummarder und Rothirsche vor, die anderenorts im Ruhrgebiet kaum zu finden sind. Weil abgesehen vom Rotbach auch zahlreiche Gräben den Wald durchziehen, ist er insgesamt an vielen Stellen recht feucht und bietet deshalb zahlreichen Pilzarten einen guten Lebensraum.

Mitten im Hiesfelder Wald gibt es eine streng geschützte Naturwaldzelle, die weder forstwirtschaftlich genutzt noch betreten werden darf. Dort soll die Natur sich selbst überlassen werden und in dem Areal, in dem es neben zahlreichen lebenden Bäumen auch jede Menge Totholz gibt, finden einige seltene Tiere und Pflanzen einen Rückzugsort – zumindest theoretisch. Denn ganz ungestört ist dieses Teilstück des Naturschutzgebiets bedauerlicherweise nicht, da immer wieder einige Menschen das Wegegebot ignorieren und sogar ihre Hunde durch die streng geschützte Waldparzelle laufen lassen. Es heißt, im Hiesfelder Wald würde die seltene Waldschnepfe vorkommen. Angesichts der zahlreichen Mountainbiker und frei laufenden Vierbeiner scheint mir dies jedoch bedauerlicherweise unwahrscheinlich – diese Vogelart ist in aller Regel viel zu störungsempfindlich, als dass sie unter solchen Bedingungen brüten würde. Dagegen konnte ich den im Ruhrgebiet ebenfalls nicht häufigen Schwarzspecht dort selbst bereits nachgewiesen, er weiß das Totholzangebot und den umgebenden weitläufigen Wald sehr zu schätzen. Neben ihm kommen weitere Spechtarten vor, zum Beispiel der Kleinspecht und der Buntspecht. Trauerschnäpper sollen ebenfalls dort heimisch sein, ich selbst habe die Art bislang allerdings noch nicht gesehen – ein Grund mehr, den Wald noch öfter zu besuchen und nach diesen Vögeln sowie weiteren interessanten Tieren und Pflanzen Ausschau zu halten.

Im Folgenden zeige ich einige Fotos aus dem Hiesfelder Wald, ich werde diese Bildersammlung in Zukunft erweitern. Ganz unten auf dieser Seite finden Sie darüber hinaus einige Linktipps.

Impressionen aus dem Hiesfelder Wald

Weitere Bildersammlungen zur Flora und Fauna

Tiere im Hiesfelder Wald
Pflanzen, Pilze und Flechten im Hiesfelder Wald


Linktipps

Naturschutzgebiet Hiesfelder Wald (OB-001)
Kirchheller Heide und Hiesfelder Wald bei Natur erleben NRW
Naturrundweg Hiesfelder Wald – Beschreibung inklusive Karte auf der Website der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet e.V.
Hiesfelder Wald bei Oberhausen – Bericht auf „Wälder in Deutschland“
naturgucker.de-SymbolDas Gebiet bei naturgucker.de