Brache Vondern

Eines der im westlichen Ruhrgebiet gelegenen Steinkohlebergwerke war die Zeche Vondern. Benannt war sie nach den Adeligen, deren Burg sich noch heute im Oberhausener Stadtteil Osterfeld befindet. Dort, wo im Stadtteil Oberhausen-Vondern einst die Zeche gestanden hat, befindet sich heute eine Brachfläche, die als Naherholungsgebiet genutzt wird: die Brache Vondern. Sie ist ein Teil des Emscher Landschaftsparks und außerdem ist sie ein Ankerpunkt der Route Industriekultur. Auf dem Gelände in der Nähe der Emscher befinden sich einige Kunstinstallationen.

Für Naturliebhaber ist das Gebiet besonders interessant, weil es im westlichen Teil der Brache Vondern einen offenen, im Sommer sehr warmen Abschnitt gibt, der eine besondere Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Der östliche Teil der Brache wird von jungem Industriewald dominiert. Dort lassen sich ebenfalls schöne Naturbeobachtungen machen. Das Faszinierende an der Pflanzengemeinschaft auf der Brache Vondern ist, dass von den über 450 Arten etwa die Hälfte nicht einheimisch ist. Wie an vielen ehemaligen Industriestandorten im Ruhrgebiet, konnten sich auch auf dieser Brache von Menschen per Samen eingetragene Gewächse aus fernen Ländern etablieren. Dazwischen gibt es außerdem einige einheimische Arten, die nicht minder schön anzusehen sind. Im Sommer lassen sich im offenen, westlichen Teil der Brache an warmen Tagen viele Schmetterlinge beobachten, darunter der Kleine Sonnenröschen-Bläuling, der in Nordrhein-Westfalen gemäß der Roten Liste als stark gefährdete Art gilt.

Naturspaziergänge auf der Brache sind ein echter Genuss, sofern es einem gelingt, die Geräuschkulisse auszublenden – die im Norden direkt an die Brache angrenzende A42 ist alles andere als leise. An heißen Tagen kann es außerdem vorkommen, dass der viele Hundekot – die Brache wird intensiv als Hundeauslauf und -toilette genutzt – ziemlich stinkt. Menschen mit empfindlichem Geruchssinn sollten sich darauf einstellen.

Tipp: Von der Brache Vondern aus gelangt man über die Ripshorstbrücke über den Rhein-Herne-Kanal zum Gehölzgarten Ripshorst. Von der Brücke aus hat man eine schöne Aussicht auf den Zauberlehrling, eine sehr große Skulptur, und auf den Gasometer.