Die Schwerindustrie hat in vielen Teilen des Ruhrgebiets eine lange Tradition und ihre Spuren sind noch heute teils weithin sichtbar – so auch in Oberhausen. In den Jahren 1928 und 1929 ist dort ein riesiger Gasbehälter errichtet worden, der das von der Gutehoffnungshütte erzeugte Gas auffangen sollte. Bei diesem Bauwerk handelt es sich um einen sogenannten Scheibengasometer, es wird inzwischen als Industriedenkmal genutzt. Weil das Wort Scheibengasometer so lang ist, wird er meist einfach Gasometer – manchmal mit dem Zusatz „Oberhausen“ – genannt. Heute erstreckt sich in seiner unmittelbaren Nähe die „Neuen Mitte“, ein ehemaliges Industriegelände, dessen Herz das etwa 70.000 m2 große Einkaufszentrum CentrO bildet. Vom Gasometer aus lässt sich das Areal bestens überblicken. Bei idealer Fernsicht kann man den Blick bis nach Dortmund und sogar bis zu einigen hohen Bauwerken in Düsseldorf schweifen lassen.

Der Gasometer erhebt sich direkt neben dem Rhein-Herne-Kanal. Mit seiner Höhe von 117 Meter stellt er ein äußerst imposantes Bauwerk dar, das im Ruhrgebiet eine aus großer Entfernung sichtbare Landmarke ist. Das Fassungsvermögen des Gasometers beträgt unvorstellbare 347.000 m3. Damit ist er bis zu seiner Stilllegung im Jahr 1988 nicht nur der größte Gasbehälter Deutschlands, sondern ganz Europas und der zweitgrößte der Welt gewesen. Innerhalb des Gasometers hat sich früher eine riesige, mit Betongewichten beschwerte Scheibe befunden, die auf dem Gas geschwebt hat. Wer sich für die genaue Funktionsweise eines Scheibengasbehälters interessiert, der sollte Wikipedia.de besuchen, denn dort findet sich ein reichlich bebildertes Erläuterungskapitel.

Man kann das Innere des Gasometers besichtigen, dort finden oft interessante Ausstellungen statt. Über 200 Leuchten erwecken im Innern des Gasbehälters den Eindruck eines Sternenhimmels. Wer den Gasometer besuchen möchte, erfährt auf der offiziellen Internetseite dieser Sehenswürdigkeit die Öffnungszeiten. Dort werden auch Informationen über aktuelle Ausstellungen geboten. Die Eintrittspreise sind meist nicht allzu hoch und für Gasometer-Begeisterte gibt es auch Dauerkarten; darüber hinaus sind Kombi-Tickets für den Besuch des Gasometers und des LVR-Landesmuseums erhältlich.

Ebenfalls beeindruckend ist es, das Dach des Gasometers zu besuchen. Wer mag, kann zu Fuß empor steigen oder den Fahrstuhl nehmen. Ich bin bereits mehrmals zu Fuß auf den Gasometer gestiegen, weil ich es genieße, mit jedem Meter, den ich höher steige, weiter über das Umland blicken zu können – es sind allerdings mehrere Hundert Stufen, die es zu erklimmen gilt. Hinweisschilder teilen mit, wie weit man sich am jeweiligen Punkt über dem Erdboden befindet. Oben angekommen, wird man oft von recht starken Windböen empfangen, obwohl es am Boden vielleicht sogar nahezu windstill ist. Der Besuch der Aussichtsplattform lohnt sich vor allem an Tagen, die eine gute Fernsicht bieten. Wer ein Fernglas dabei hat, der wird das Ruhrgebiet aus einer völlig neuen Perspektive betrachten können.

Im Folgenden finden Sie einige Fotos sowie weiter unten auf der Seite ein paar Linktipps.

Impressionen vom Gasometer in Oberhausen


Linktipps

Gasometer Oberhausen – offizielle Website
Gasometer Oberhausen bei Wikipedia.de
Der Gasometer Oberhausen bei Route Industriekultur