Über Amerika und die karibischen Inseln erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Familie der Tangaren. Ursprünglich sind rund 240 Tangarenarten wissenschaftlich beschrieben worden. Weil aber in jüngster Zeit etliche Spezies neu eingeordnet beziehungsweise durch molekulargenetische Untersuchungen neue Arten nachgewiesen werden konnten, ist die Zahl ständig im Wandel. Sicher weiß man, dass die Familie der Tangaren eine der größten innerhalb der Klasse der Vögel ist. Sie stellen über zehn Prozent aller in den amerikanischen Tropen vorkommenden Vogelarten. In Venezuela sind gemäß aktuellem Wissensstand (Januar 2021) 127 Tangarenarten beheimatet. Während meiner Reise nach Venezuela konnte ich im April 2013 selbst immerhin 16 Spezies aus dieser Vogelfamilie beobachten und fotografieren; sie werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Bischofstangare (Blue-grey Tanager, Tangara episcopus)

Anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes ist die Bischofstangare leicht zu identifizieren. Diese Vögel erreichen eine Körperlänge von bis zu 18 Zentimeter und ihr Gefieder ist am gesamten Körper blaugrau. Die Flügel und die Oberseite des Schwanzes sind kräftiger gefärbt als die Federn am restlichen Körper. Der Schnabel ist schwarz und glänzend, die Augen sind ebenfalls schwarz und sie wirken recht groß. Der Grund dafür ist, dass die Iris ähnlich dunkel wie die Pupille ist – die Bischofstangare hat gewissermaßen „Knopfaugen“. Nördlich des mächtigen Flusses Orinoco kommen Bischofstangaren bis in Höhenlagen von 2.200 Meter vor, südlich dieses Gewässers leben sie bis in Höhen von 1.700 Meter. Sie halten sich besonders gern in gebüschreichen Landschaften auf. Wenn Menschen in ihren Gärten Vogelfutterplätze betreiben, gehören diese hübschen Tangaren meist zu den täglichen Stammgästen. Wer in Venezuela Bischofstangaren sieht, sollte genau hinschauen, denn im Norden des Landes kommt mancherorts die recht ähnlich aussehende Blauflecktangare (siehe unten) vor, die bei flüchtiger Betrachtung mit der Bischofstangare verwechselt werden kann.

Blauflecktangare (Glaucous Tanager, Tangara glaucocolpa)

Mit ihrer Körpergröße von 17 Zentimetern sind Blauflecktangaren recht zierliche Vögel. Je nach Lichteinfall sieht ihr Gefieder eher graublau aus, doch in direktem Sonnenlicht leuchtet es stärker hellblau und der Grauanteil ist erheblich weniger auffällig. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder generell etwas mehr graublau gefärbt, wohingegen die Federn auf der Unterseite eher hellblau sind. An der Kehle und am Bauch ist das Gefieder weißlich gefärbt, am Kopf ist es grau. Einzel oder paarweise durchstreifen diese Vögel ihren Lebensraum. Sie leben in Waldgebieten sowie in eher trockenen Gegenden mit buschiger Vegetation. In Venezuela sind sie in einigen Abschnitten des nördlichen Landesteils heimisch. Schaut man nur flüchtig hin, kann es geschehen, dass man diese Vögel mit Bischofstangaren, (siehe oben) verwechselt, die ebenfalls blau gefärbt und etwa gleich groß sind.

Brasilsaltator oder Grausaltator (Greyish Saltator, Saltator coerulescens)

In eher trockenen Landschaften mit Gebüschen sowie in halb offenen Waldaralen kommt der Brasilsaltator vor. Ferner lebt er in Galeriewäldern und an den Rändern feuchter Wälder sowie auf buschreichen Weiden. Etwa 20 Zentimeter sind diese Vögel groß und man kann sie meist paarweise beobachten. Auf der Körperoberseite ist das Gefieder dieser Vogelspezies schiefergrau gefärbt, stellenweise auch bräunlich. Am Bauch sind die Federn hellgrau und am Kopf schieferfarben. Die Färbung der Federn am Bauch geht zum Kloakenbereich hin in einen hellen Zimtton über. Typisch für den Brasilsaltator ist ein weißer Fleck an der Kehle. Früchte bilden die Hauptnahrung dieser Vögel.

Buntkehlsaltator (Buff-throated Saltator, Saltator maximus)

Etwa 20 Zentimeter ist der Buntkehlsaltator groß. Auf der Körperoberseite ist sein Gefieder hellolivgrün gefärbt. An den Seiten des Kopfes und am Großteil der Körperunterseite trägt er graue Federn. Über den Augen verläuft je ein kurzer weißer Bogen. An der Kehle befindet sich ein Fleck, der im oberen Bereich eher weißlich ist, unten ist er grau. Seitlich wird dieser Fleck durch schwarze Linien begrenzt. Meist kann man diese Vögel einzeln oder paarweise beobachten, sie verhalten sich jedoch relativ unauffällig. Früchte, Blüten, Nektar und Knospen stehen auf ihrem Speiseplan. Außerdem fressen sie gelegentlich Insekten. Typische Lebensräume, in denen man den Buntkehlsaltator in Venezuela beobachten kann, sind die Ränder feuchter Wälder, buschreiche Landschaften und Plantagen. Mitunter sind diese Vögel ferner in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen. Heimisch sind sie im nordwestlichen Teil Venezuelas sowie im Osten und im Süden des Landes.

Einfarbspelzer oder Einfarbpfäffchen (Gray Seedeater, Sporophila intermedia)

Nahezu der gesamte Norden Venezuelas sowie einige Bereiche im Süden des Landes gehören zum Verbreitungsgebiet des Einfarbspelzers. Diese nur 10,7 Zentimeter großen Vögel kommen bis in Höhenlagen von 1.200 Meter nördlich des Flusses Oricono und bis zu 300 Meter südlich dieses mächtigen Stromes vor. Männchen haben am Kopf und auf der Oberseite des Körpers dunkelgraue Federn, auf der Körperunterseite ist das Gefieder mittel- bis hellgrau. Ihr Schnabel ist fleischfarben bis orange, die Augen sind schwarz und die Beine sowie Füße dunkelgrau. Weibliche Individuen haben ein bräunlich-grünliches Federkleid, wobei der Bauch heller als die Körperoberseite ist. Augen und Schnabel der Weibchen sind schwarz gefärbt, ihre Beine und Füße sind dunkelgrau. Anzutreffen sind diese Vögel in Grasland, das eher feucht oder saisonal überflutet ist. Darüber hinaus leben sie beispielsweise an den Rändern von Galeriewäldern. Einfarbspelzer ernähren sich vor allem von sehr feinen Sämereien wie zum Beispiel Grassamen.

Gelbbauchspelzer oder Gelbbauchpäffchen (Yellow-bellied Seedeater, Sporophila nigricollis)

Nur etwa elf Zentimeter ist der Gelbbauchspelzer groß. Diese Vögel haben einen schmalen Körperbau und wirken deshalb sehr zierlich. In ihrem Aussehen unterscheiden sich die beiden Geschlechter. Bei den Weibchen sind die Federn unscheinbar braun gefärbt, wobei sie auf der Oberseite des Körpers dunkler sind als auf der Unterseite. Der Schnabel und die Beine sind bei ihnen dunkelgrau. Männchen haben am Kopf schwarze Federn; an der Kehle und an der oberen Brust sowie im Nacken sind sie ebenfalls schwarz. Am Rücken, an den Flügeln und am Schwanz (Ober- und Unterseite) ist das Gefieder grau gefärbt. Brust und Bauch tragen weißlichgelbe bis cremeweiße Federn, an den Flanken ist das Gefieder unregelmäßig schwarz gefleckt. Dunkelgrau sind die Beine, der Schnabel ist bei den Männchen hellgrau. In Grasland und auf grasreichen Lichtungen sind Gelbbauchspelzer anzutreffen. Sie ernähren sich von feinen Pflanzensamen. In Venezuela lebt diese Spezies in einigen Gebieten im Nordwesten des Landes, im Nordosten sowie im zentralen Landesteil und abschnittsweise auch im Süden.

Graukopftangare (Gray-headed Tanager, Eucometis penicillata)

Circa 16 Zentimeter, in einigen Fällen sogar bis zu 18,5 Zentimeter sind Graukopftangaren groß. Der deutsche Name lässt es bereits vermuten: Am Kopf ist das Federkleid dieser Vögel grau gefärbt. Im Nacken und an der Kehle sind die Federn ebenfalls grau. Die Oberseite des Körpers trägt olivgrün gefärbte Federn, auf der Körperunterseite ist das Gefieder gelblichgrün. Schwarz ist der Schnabel, die Beine und Füße sind dunkel fleischfarben und die Iris ist rötlichbraun. Ihren Lebensraum durchstreifen Graukopftangaren meist paarweise oder in Gruppen. Sie bewohnen in Venezuela verschiedene Lebensräume, unter anderem feuchte Wälder mit viel Unterholz oder offene, feuchte Gebiete im Tiefland. Insekten und Ameisen sowie Früchte wie Beeren stehen auf dem Speiseplan dieser Vogelart. Nur in Teilen des nordwestlichen Venezuelas und stellenweise von Falcón bis Miranda und in Cojedes sowie Guárico ist die Graukopftangare heimisch.

Guiratangare (Guira Tanager, Hemithraupis guira)

Tropische und subtropische Tiefland-Regenwälder und -Nebelwälder sind die Heimat der Guira-Tangare. In Venezuela kommen diese Vögel in den nördlichen, nordwestlichen und nordöstlichen Landesteilen vor. Anhand ihres Aussehens lassen sich die beiden Geschlechter dieser 14 Zentimeter langen Tiere unterscheiden. Weibchen haben am Kopf und auf der Oberseite des Körpers schlicht hell grünlichgelb gefärbte Federn, auf der Körperunterseite ist ihr Gefieder hellgrau. An der oberen Brust und an der Kehle ist es hellgelblich-grau. Der Schnabel ist hellgelblich bis bräunlich, die Beine sind grau. Männchen sind deutlich prächtiger gefärbt. Bei ihnen ist das Federkleid auf der Körperoberseite hellolivgrün bis bräunlich-olivgrün. Die Maske ist schwarz und wird von einem schmalen, gelben Bereich gesäumt. Auch die Kehle ist schwarz, die obere Brust ist rostrot gefärbt und die Federn am Bauch sind hellgelblich-grau. Die Bürzelgegend ist gelblich und die Beine sind grau. Der Schnabel ist gelblich bis beige gefärbt. Meist kann man diese Vögel paarweise oder in kleinen Familiengruppen beobachten. Sie ernähren sich von Insekten sowie mitunter von kleinen Früchten und Beeren.

Isabelltangare (Burnished-buff Tanager, Tangara cayana)

Die Isabelltangare ist 14 Zentimeter groß. Je nach Lichteinfall sieht ihr Gefieder unterschiedlich aus. Am Kopf, oberen Rücken und am Rumpf sind die Federn dieser Vögel orange bis hellbraun gefärbt. Ihre Flügel sind grünlich bis bläulich oder petrolfarben. Im vorderen Abschnitt ist das Gefieder am Kopf rostrot gefärbt. Schwarz sind Maske, Kehle und die Brust. Bei vielen Individuen reicht der schwarze Bereich bis zum Bauch. Die Beine sind dunkelgrau und der Schnabel ist dunkelgrau bis schwarz. Weibchen und jugendliche Tiere sehen insgesamt weniger leuchtend aus als die Männchen. Meist kann man diese Vögel einzeln oder paarweise beobachten. Beeren und kleine Früchte bilden die Nahrung der Isabell-Tangaren. Sie leben in offenen Landschaften, die tendenziell trocken sind, kommen aber mitunter ebenso in feuchten Wäldern und in Galeriewäldern oder auf Farmland vor. Sie sind in weiten Teilen Venezuelas beheimatet.

Jacarinitangare (Blue-black Grassquit, Volatinia jacarina)

Aufgrund ihrer geringen Körpergröße von nur etwa zehn Zentimetern ist die Jacarinitangare recht unauffällig. Noch dazu sind die Vögel sehr schmal gebaut. Anhand ihrer Gefiederfärbung können die beiden Geschlechter unterschieden werden. Das Federkleid der Weibchen ist schlicht braun gefärbt, wobei die Körperoberseite dunkler ist als die Unterseite. Diese ist hellbraun bis weißlichbraun gefärbt. An der Brust und an den Flanken tragen die Federn der Weibchen braune Streifen. Männchen haben am gesamten Körper metallisch schimmernd blauschwarz gefärbte Federn. Jugendliche Männchen haben ein bräunliches Federkleid, das mit blauschwarzen Flecken durchsetzt ist. Mit der Zeit werden immer größere Bereiche schwarz, bis die zusehends älter werdenden Männchen ihre Erwachsenenfärbung tragen. Der Schnabel und die Beine sind dunkelgrau. Während sie um die Weibchen werben, tragen die Männchen ihre kurzen Strophen vor, wobei sie aus dem Stand etliche Zentimeter weit emporspringen, um anschließend wieder auf ihrem vorherigen Platz zu landen. Meist durchstreifen Jacarinitangaren ihren Lebensraum in kleinen, losen Gruppen. Sie bevorzugen offenes oder halb offenes Land als Lebensraum. In Venezuela kommen sie in den meisten Landesteilen vor. Man kann diese Spezies bis in Höhenlagen von 2.000 Meter antreffen.

Palmentangare (Palm Tanager, Tangara palmarum)

Nahezu in ganz Venezuela ist die 16 bis 19 Zentimeter große Palmentangare heimisch. Das Gefieder dieser Vögel ist am gesamten Körper olivgrün, wobei die Färbung von hell- bis dunkelolivgrün variiert. Außerdem glänzt das Gefieder ein wenig. Der Schnabel ist schwarz gefärbt, die Beine und Füße sind dunkelgrau bis schwarz. Die Ansprüche der Palmentangaren an ihren bevorzugten Lebensraum sind nicht besonders hoch. Sowohl in offenen Landschaften als auch in lichten Wäldern sind diese Vögel anzutreffen. Häufig kann man die Tiere paarweise oder in kleinen Gruppen beobachten, mitunter in gemischten Schwärmen mit Bischofstangaren (siehe oben). Früchte und Blüten sowie kleine Insekten bilden die Nahrung der Palmentangaren.

Rötelkopftangare oder Grüntangare (Bay-headed Tanager, Tangara gyrola)

Die 14 Zentimeter große Rötelkopftangare ist einer der schönsten Vögel ihrer Familie. Am Kopf ist das Gefieder dunkelrot gefärbt, der Rücken und die Flügel sind grasgrün. Vom Kopf ist diese Farbe durch einen feinen gelben Saum abgesetzt. Goldgelb sind die Schultern gefärbt, mittelblau mit leichtem Türkishauch sind die Federn an Kehle, Brust und Bauch gefärbt. Der Schwanz dieser Vögel ist grün und ein wenig dunkler als der Rücken. Die Beine sind dunkelgrau, die „Hosenfedern“ dunkelrot und der Schnabel schwarz. In feuchten Wäldern und in Nebelwäldern ist die Rötelkopftangare in Venezuela heimisch. Sie kommt in einigen nördlichen Arealen sowie im Süden des Landes vor.

Safrangilbtangare (Saffron Finch, Sicalis flaveola)

Nur etwa 14 Zentimeter ist die Safrangilbtangare groß. Anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes lassen sich die beiden Geschlechter bei dieser Spezies unterscheiden. Das Gefieder der Männchen ist auf der Oberseite des Körpers gelblichgrün gefärbt, auf der Unterseite gelb. Am Kopf sind die Federn überwiegend gelb und es gibt orangerote Bereiche. An den ansonsten gelben Flügeln ist das Gefieder teilweise schwarz; der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel gelblich bis orange und die Beine sind dunkelgrau. Die Federn der Weibchen sind auf der Oberseite des Körpers graubraun gefärbt und auf der Körperunterseite weißlich. Ein gelbes Band ziert die Brust vieler weiblicher Individuen. Es gibt jedoch auch einige Weibchen, deren Färbung derjenigen der Männchen entspricht – allerdings in einer blasseren Ausprägung. Meist kann man Safran-Gilbammern, wie diese Vögel in einigen Literaturquellen auch genannt werden, in kleinen Schwärmen beobachten. Sie halten sich häufig auf dem Boden auf und suchen dort nach Nahrung. Diese besteht aus feinen Pflanzensamen. Halb offene Landschaften werden von den Tieren bevorzugt. In Venezuela sind sie im nördlichen Landesteil heimisch, sie fehlen allerdings in den Höhenlagen der Anden.

Schwarztangare (White-lined Tanager, Tachyphonus rufus)

Etwa 18,5 Zentimeter beträgt die Körpergröße der Schwarztangare. Bei dieser Vogelart unterscheiden sich die beiden Geschlechter deutlich in ihrem Aussehen. Das Gefieder männlicher Individuen ist nahezu am gesamten Körper schwarz gefärbt, an den Flügeln tragen sie jeweils einen weißen Streif. Dieser ist jedoch nicht immer zu sehen und wird häufig von den darüber liegenden Federn vollständig verdeckt. Die Federn auf der Flügelunterseite sind bei den Männchen weiß. Rostrot ist das Gefieder der Weibchen am gesamten Körper. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel schwarz oder dunkelgrau; die Beine sind ebenso gefärbt. Schwarztangaren leben in Sekundärwäldern, an Waldrändern, in halb offenen Gebieten sowie in Gärten. Gern kommen sie an von Menschen eingerichtete Futterplätze, um dort zu fressen. In freier Natur bilden Früchte ihre Nahrung. Meist kann man diese Vögel paarweise beobachten. Die Spezies ist in Venezuela in weiten Teilen des nördlichen bis mittleren Landesabschnitts beheimatet.

Silberschnabeltangare oder Purpurtangare (Silver-beaked Tanager, Ramphocelus carbo)

Etwa 18 Zentimeter beträgt die Körpergröße der Silberschnabeltangaren. Diese Vögel halten sich am liebsten in lichten Waldgebieten, in halb offenen Arealen mit Dickichten sowie auf Plantagen, auf Kulturland und an Waldrändern auf. Das Gefieder der Männchen ist fast am gesamten Körper samtig schwarz gefärbt, lediglich die Federn an ihrer Kehle und an der Brust sind dunkelrot gefärbt. An der Basis ist der Unterschnabel verbreitert. Er ist auffällig bläulich-silbrig gefärbt, wohingegen der Oberschnabel schlicht schwarz ist. Weibliche Silberschnabeltangaren haben auf der Oberseite des Körpers mattrotbraun gefärbte Federn, am Rumpf ist das Gefieder maronenbraun. Ihr Schnabel ist schwarz und nicht verbreitert wie derjenige der Männchen. Früchte und Nektar bilden die Hauptnahrung dieser Vögel, gelegentlich ergänzen sie ihren Speiseplan um Insekten. In Venezuela leben Silberschnabeltangaren fast im gesamten Land.

Anmerkung zum Nestfoto unten: Die Abbildung ist aus einem Versteck heraus in Abwesenheit der Eltern entstanden, die brütenden Altvögel sind somit nicht gestört worden.

Zuckervogel (Bananaquit, Coereba flaveola)

Zuckervögel sind nur elf Zentimeter groß. Am Bauch sind die Federn dieser Vögel auffällig gelb gefärbt, an ihrer Kehle sind sie grau und das Gefieder auf der Oberseite des Körpers sowie am Kopf ist schwarz bis dunkelgrau. Typisch für diese Vogelart sind die auffälligen, breiten weißen Überaugenstreifen. Die Beine sind dunkelgrau und der spitze, nach unten gebogene Schnabel ist schwarz gefärbt. Ihre Iris ist dunkel. Nektar und Insekten stehen auf dem Speisezettel dieser agilen Vögel. Sie sind meist allein oder paarweise in der Kronenregion oder an den Rändern von Wäldern anzutreffen. Praktisch in ganz Venezuela ist diese Spezies vertreten. Es kommen in dem Land einige verschiedene Unterarten des Zuckervogels vor.