Nach derzeitigem Kenntnisstand der Wissenschaft gehören 368 Arten zur Familie der Kolibris. Sie alle haben ihre jeweiligen Verbreitungsgebiete auf dem amerikanischen Doppelkontinent. In Venezuela sind 100 Arten beheimatet, von denen ich während meiner Reise im April 2013 lediglich 3 beobachten und fotografieren konnte. Sie werden auf dieser Seite präsentiert. Wer in dem Land besonders viele Kolibris sehen möchte, muss in verschiedene Teile reisen, unter anderem in die gemäßigten Höhenlagen der Anden.
Blauschwanz-Smaragdkolibri (Blue-tailed Emerald, Chlorostilbon mellisugus)
Lediglich 7,4 Zentimeter ist der Blauschwanz-Smaragdkolibri groß, er wiegt 2,6 Gramm. Verglichen mit zu anderen Arten gehörenden Kolibris haben diese Tiere einen eher kurzen Schnabel. Er ist dünn, spitz, gerade und schwarz gefärbt. Männliche Blauschwanz-Smaragdkolibris tragen ein grünes Gefieder, das metallisch glänzt. An den Schenkeln sind ihre Federn weiß und der Schwanz ist metallisch blau. Bei den Weibchen ist das Federkleid nur auf der Oberseite des Körpers grün, auf der Unterseite ist es weißlich bis grau. Typisch für die Weibchen ist außerdem ein schwarzer Ohrfleck. Ihr Schwanz ist ebenfalls bläulich und der Schnabel ist wie derjenige der Männchen gefärbt und geformt. In Savannen, Gegenden mit Gebüschen und offenem Waldland ist diese Kolibriart zu Hause. Lediglich ganz im Süden Venezuelas kommt der Blauschwanz-Smaragdkolibri vermutlich nicht vor, im Rest des Landes sind diese Vögel weitestgehend flächendeckend heimisch. Nur in den Höhenlagen der Anden kommen sie nicht vor.
Glitzerkehlamazilie (Glittering-throated Emerald, Amazilia fimbriata)
Die Glitzerkehlamazilie ist 8,4 Zentimeter groß. Am Kopf und auf der Oberseite des Körpers sind die Federn grün, dies gilt ebenso für die Flügel und den Schwanz. Wie für die meisten Kolibris typisch, zeigt das Gefieder einen metallischen Glanz. An der Kehle und an der oberen Brust tragen die Tiere blaugrüne Federn, an den Flanken sind sie grünlich gefärbt. Das Gefieder ist am Bauch und in der Kloakengegend weiß. Rot bis rotschwarz ist der lange, an der Spitze leicht nach unten gebogene Schnabel gefärbt. Hinter den Augen befindet sich je ein kleiner, weißer Fleck. In nahezu ganz Venezuela sind diese Vögel an den Rändern trockener bis feuchter Wälder beheimatet. In parkähnlichen Anlagen, Gärten und halb offenem Grasland mit Bäumen und Büschen kann man sie ebenfalls antreffen. Lediglich im Nordwesten Venezuelas kommt die Glitzerkehlamazilie nicht vor.
Weißkinn-Saphirkolibri (White-chinned Sapphire, Hylocharis cyanus)
Nur 8,9 Zentimeter beträgt die Körpergröße des Weißkinn-Saphirkolibris. Anhand ihres Gefieders lassen sich die beiden Geschlechter dieser Kolibriart leicht unterscheiden. Die Federn der Männchen sind am Kopf, an der Kehle und an der oberen Brust dunkelblau bis violett gefärbt, auf dem Rücken sind sie grünlich bis bronze-grünlich; dies gilt auch für die Flügel. Ihr Gefieder ist am Bauch ebenfalls grün. Typisch sind einige weiße Federn am Kinn, die sich im deutschen Namen widerspiegeln. Bei den Männchen ist der Schnabel leuchtend rot und an der Spitze schwarz. Weibchen haben ein auf der Oberseite des Körpers grünlich gefärbtes Gefieder, auf der Unterseite des Körpers ist es hellgrau. Ihr Schnabel ist schwarz. Nektar bildet die Nahrung dieser Vögel. Sie leben in feuchten Wäldern und in halb offenem Waldland. In Venezuela sind sie vor allem ganz im Westen sowie in einigen Gebieten im Norden und im östlichen sowie südlichen Landesteil heimisch.