Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gehören 67 Vogelarten zur Familie der Falkenartigen. In Venezuela wurden 16 Arten aus dieser Familie nachgewiesen. Während meiner Reise im April 2013 konnte ich zwei Spezies beobachten und fotografieren. Sie werden auf dieser Seite präsentiert.

Gelbkopfkarakara (Yellow-headed Caracara, Milvago chimachima)

Die Körpergröße des Gelbkopfkarakaras beläuft sich meist auf 41 Zentimeter, manche Individuen sind sogar bis zu 46 Zentimeter groß. Am Kopf und Nacken sowie auf der Unterseite des Körpers sind die Federn erwachsener Exemplare gelblich bis cremefarben, ihre Flügel sind dunkelbraun. Typisch für die Spezies ist, dass sich von den Augen bis zum Hinterkopf je ein feiner, dunkelbrauner Streif erstreckt. Leuchtend gelb ist die Wachshaut (Nasenhaut) gefärbt. Dies gilt ebenso für die unbefiederten Bereiche des Gesichtes. Der Schnabel und die Beine sind hellblau bis grünlich, der Schwanz ist cremefarben mit einigen dunklen Streifen. Er schließt mit einem auffälligen breiten, schwarzen Streif ab, der mit einem sehr feinen, hellen Saum versehen ist. Bei jugendlichen Vögeln sind die Federn braun, ihr Gefieder weist außerdem ein helles, unregelmäßiges Fleckenmuster auf. Reptilien, Mäuse und Insekten stehen auf dem Speiseplan dieser Vogelart. Gern halten sich diese Vögel auf landwirtschaftlichen Flächen oder in weitläufigen, offenen beziehungsweise halb offenen Landschaften auf. Nahezu in ganz Venezuela ist der Gelbkopfkarakara verbreitet. Lediglich in den sehr weit südlichen Teilen des Staates Amazonas ist er vermutlich nicht heimisch.

Nordkarakara (Northern Crested Caracara, Caracara cheriway)

Von 51 bis 60 Zentimeter variiert die Körpergröße der Nordkarakaras. Ihre Flügelspannweite beträgt 107 bis 132 Zentimeter. Recht lang ist der Schwanz, er kann 22 bis 25 Zentimeter messen. Wie es bei vielen Greifvogelarten üblich ist, sind die Männchen in aller Regel etwas kleiner als die Weibchen. Erwachsene Individuen der in Venezuela Nordkarakaras haben auf dem Kopf schwarze Federn, an den Wangen, an der Kehle und im Nacken sind sie ebenso wie an Teilen des Halses weißlich. Am oberen Rücken und an der Brust trägt das Federkleid dieser Vögel auf weißlichem Grund ein dunkelgraues bis schwarzes Fleckenmuster. Zum Bauch hin geht es in eine dunkelbraune bis grauschwarze Färbung über. Die Flügel und die Oberseite des Schwanzes sind ebenfalls dunkelbraun bis grauschwarz gefärbt. Teilweise weißlich ist die Unterseite des Schwanzes, der Rest ist dunkelbraun bis grauschwarz. Gelb sind die langen Beine gefärbt, der Schnabel ist grau. Das auffälligste Merkmal dieser Vögel ist ein nackter Bereich im Gesicht, der leuchtend orange gefärbt ist. Jungvögel sehen deutlich weniger kontrastreich aus und ihr Gefieder wirkt insgesamt eher bräunlich. Einzeln oder paarweise durchstreifen Nordkarakaras ihren Lebensraum. Sie kommen in offenen Graslandschaften, in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sowie an den Ufern großer Flüsse vor. In Venezuela kann man sie fast im gesamten Land antreffen, sie leben bis in Höhenlagen von circa 800 Meter.