Die Bläulinge sind weltweit mit circa 6.000 Arten vertreten. Häufig sind vor allem die Flügelunterseiten recht lebhaft gefärbt und tragen viele Flecken. Auf der Oberseite können die Tiere bläulich gefärbt sein, doch es kommen auch Bläulinge mit bräunlicher oder schwarzer Flügeloberseite vor. In Venezuela habe ich einige Bläulingsarten beobachtet, die ich in diesem Kapitel vorstelle.

Leptotes cassius (Cassius Blue)

Wie die meisten Bläulinge hat Leptotes cassius auf der Oberseite der Flügel eine bläuliche Färbung. Diese blauen Bereiche schimmern metallisch und werden von einem braunen Rand umgeben. Auf den Vorderflügeln befinden sich zudem einige dunkelbraune Flecken und auf den Hinterflügeln liegen schwarze Flecken. Die Unterseite beider Flügelpaare ist hellblau und braun gemustert. Am hinteren Rand der Hinterflügel sind auf der Unterseite wie auf der Oberseite schwarze Flecken zu sehen. Zwischen 20 und 35 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Tiere. Ein alternativer englischer Name dieser Spezies lautet Tropical Striped Blue. Diese Falterart ist tagaktiv. Schwarz und weiß sind die Fühler geringelt, die Kolben sind weiß.

Panthiades phaleros (Phaleros Hairstreak)

Über die Falterart Panthiades phaleros finden sich in der Online-Fachliteratur leider nur sehr wenige Angaben. Ich schätze die Flügelspannweite des von mir beobachteten Exemplars auf 25 bis 30 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Flügel bei den Weibchen braun gefärbt und bei den Männchen braun mit blauen Bereichen. Auf der Unterseite befindet sich auf cremefarbenem Grund ein Muster aus dunkelbraunen Streifen und Flecken. Am hinteren Rand der Flügel befinden sich zudem ockergelbe bis gelbliche Bereiche. An der Flügelbasis gibt es ebenfalls gelbliche bis orangegelbe Flecken. Typisch für die Art sind außerdem die Zipfel am hinteren Rand der Hinterflügel. Je Flügel gibt es zwei Zipfel, von denen derjenige, der sich näher am Innenrand der Flügel befindet, deutlich länger ist als der etwas weiter außen gelegene. Die Zipfel sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und habe eine weiße Spitze. Schwarz sind die Fühler gefärbt. Panthiades phaleros ist wie es für Bläulinge typisch ist tagaktiv.

Strymon astiocha (Gray-spotted Scrub-Hairstreak)

Über die Bläulingsart Strymon astiocha gibt es in den gängigen Online-Literaturquellen leider nur sehr wenige Angaben. Das Verbreitungsgebiet dieser tagaktiven Falter erstreckt sich von Mittelamerika bis nach Brasilien. Ihre Flügelspannweite beträgt schätzungsweise 25 Millimeter; diese Schätzung ist meine eigene, nachdem ich die Tiere in Venezuela beobachtet habe. Auf der Oberseite sind die Flügel braun gefärbt und sie haben einen sehr feinen hellen Saum. Zwei dunkle Flecken, von denen der äußere größer ist als der innere, sind im hinteren Bereich auf der Oberseite der Hinterflügel zu sehen. Die Unterseite der Flügel ist hellbraun gefärbt und mit einem Muster aus schwarzen und weißen Bögen bedeckt. Die beiden schwarzen Schwänzchen an den Hinterflügeln haben je eine weiße Spitze. Schwarz und weiß geringelt sind die Fühler, die Kolben sind mittelbraun gefärbt. Im Englischen wird diese Spezies auch als Astiocha Scrub-Hairstreak bezeichnet.

Strymon cestri (Tailless Scrub-Hairstreak)

Anders als andere Arten seiner Gattung hat Strymon cestri keine Schwänzchen. Zwischen 22 und 29 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Falter. Die Tiere sind tagaktiv. Dunkelbraun und ohne Muster sind die Flügel der Männchen auf der Oberseite gefärbt, sie haben einen feinen weißen Saum. Bei den Weibchen befinden sich auf den ebenfalls dunkelbraunen Flügeln im hinteren Bereich blaue Abschnitte, die vor allem auf den Hinterflügeln relativ groß sind. Dort tragen die Weibchen auch einen auffälligen schwarzen Fleck im hinteren Bereich der Flügel. Deutlich bunter wirkt die Unterseite der Flügel dieser Falterart. Ihre Grundfärbung ist hellbraun. Weißliche, hellbraune und dunkelbraune Flecken und Bögen bilden die arttypischen Muster, wobei die Unterseite der Hinterflügel stärker gemustert ist als die der Vorderflügel. Typisch für die Art ist, dass sich auf der Unterseite der Hinterflügel im hinteren Bereich je ein schwarzer Fleck befindet. Bei den Männchen ist das Muster meist ein wenig kontrastreicher als bei den Weibchen. Schwarz und weiß geringelt sind die Fühler, die Kolben sind braun.