Nur zwei Waranarten kommen in Sri Lanka vor, sie sind beide recht leicht zu beobachten und weit verbreitet. In diesem Kapitel finden sich Fotos beider Spezies.

Bengalwaran (Bengal Monitor, Varanus bengalensis)

Bis zu etwa 1,5 Meter können ausgewachsene Bengalwarane groß werden, was allerdings nur für die Männchen gilt. Weibliche Individuen sind dagegen maximal 1,2 Meter lang. Das Verbreitungsgebiet dieser tagaktiven Reptilien erstreckt sich über weite Teile Südostasiens, in Sri Lanka kommen sie recht häufig vor. Erwachsene Individuen sind am gesamten Körper dunkelgrau bis braun gefärbt. Auf dem Rücken befindet sich ein helles Muster, das bei jedem Individuum etwas anders aussieht. Bengalwarane sind Einzelgänger und sie sind den Menschen gegenüber relativ scheu. Am ehesten kann man sie ausgiebig beobachten, wenn sie in den frühen Morgenstunden ein Sonnenbad nehmen. Meist halten sie sich auf dem Boden auf, sie können aber dank ihrer kräftigen Krallen auch sehr gut klettern. Jugendliche Bengalwarane sind nur sehr selten auf dem Boden zu finden, weil sie dort in Gefahr wären, zur leichten Beute zu werden. Ihr Körper ist dunkelgrau bis dunkelbraun gefärbt und trägt ein Muster aus zahllosen hellen Flecken.

Bindenwaran (Water Monitor, Varanus salvator salvator)

Ein ausgewachsener Bindenwaran ist eine ausgesprochen imposante Erscheinung. Die tagaktiven Tiere können mehr als zwei Meter lang werden (Rumpf und Schwanz) und sind damit die zweitgrößte Waranart der Welt. Mitunter kommen sogar Individuen vor, die bis zu drei Meter lang sind. Die Grundfarbe erwachsener Bindenwarane ist braun oder schwarz. Helle Flecken und Streifen zieren den Körper, insbesondere am Schwanz sind sie reichlich vorhanden. Typisch für diese Reptilienart ist, dass viele dieser Flecken ringförmig sind. Zur Schnauzenspitze hin wird die Grundfärbung heller und sie ist mit quer verlaufenden, gelb-schwarzen Bändern durchsetzt. Der Schwanz kann eine Länge von bis zu einem Meter erreichen. Er ist seitlich abgeflacht und wird von einem doppelt gezähnten Kamm geziert. Die Beine des Bindenwarans sind kurz und kräftig, an jeder Extremität tragen die Tiere fünf lange, gebogene Krallen. Jungtiere sind auf der Oberseite dunkelgrau gefärbt und haben unzählige runde, cremefarbene Flecken; ihre Körperunterseite ist hell.

Als Bewohner feuchter Lebensräume kann der Bindenwaran sehr gut schwimmen und tauchen, außerdem ist er ein guter Kletterer. Meist halten sich Alttiere am Boden auf, Jungtiere sind hingegen fast überwiegend auf Bäumen zu finden. Bindenwarane sind Allesfresser und erbeuten beispielsweise Säugetiere sowie Vögel. Leider sind die Bestände der Bindenwarane weltweit alles andere als sicher, sie gelten lokal als bedroht, weil der Mensch die Lebensräume dieser Tiere zerstört. Glücklicherweise sind die sri-lankischen Bestände stabil und die Bindenwarane sind dort per Gesetz geschützt. Aber Achtung: So faszinierend die Tiere auch sein mögen, man sollte sich diesen stattlichen Echsen nur mit größter Vorsicht nähern. Denn bedrängt man sie, können sie aggressiv werden und angreifen. Dabei schlagen sie mit ihrem kräftigen Schwanz zu, was schmerzhafte Prellungen und Knochenbrüche zur Folge haben kann.