Aus der Familie der Geckos kommen in Sri Lanka 43 Arten vor, etliche sind endemisch. Die meisten Gecko-Spezies sind nachtaktiv, einige Arten kommen an dunklen Stellen jedoch auch am Tage zum Vorschein. Sechs sri-lankische Spezies dieser Reptilienfamilie konnte ich bislang fotografieren, sie werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Asiatischer Hausgecko (House Gecko, Hemidactylus frenatus)

Ausgewachsene Asiatische Hausgeckos können eine Körperlänge von bis zu 15 Zentimeter erreichen. Ihre Körperfärbung ist variabel, sie kann von hellbraun bis beige reichen. Diese Tiere weisen ein Fleckenmuster auf, das je nach Individuum mehr oder weniger kontrastreich ist. Kleine Insekten stehen auf dem Speisezettel der Asiatischen Hausgeckos. Wie es ihr Name bereits vermuten lässt, kann man diese Tiere vor allem in Häusern finden – allerdings nur nachts, denn sie sind nachtaktiv und jagen dann kleine Insekten. Das Verbreitungsgebiet dieser Reptilienart erstreckt sich über weite Teile Südostasiens sowie das nördliche Australien. Alternativ wird diese Spezies auch als Gewöhnlicher Halbfinger oder als Gewöhnlicher Halbfingergecko bezeichnet.

Ceylon-Dünnfingergecko (Kandyan Day Gecko, Cnemaspis kandiana), endemische Art

Im Hochland Sri Lankas, genauer gesagt in den Bergen um die Stadt Kandy, befindet sich das Verbreitungsgebiet des Ceylon-Dünnfingergeckos. Bekannt sind diese Tiere der Wissenschaft schon länger, aber erst im Jahr 2009 wurde diese Reptilienart ausführlich von Forschern beschrieben. Von der Schnauze bis zum Ende des Rumpfes sind Ceylon-Dünnfingergeckos etwa 35 Millimeter lang, der Schwanz misst circa 38 Millimeter. Insgesamt sind die Tiere also etwa 7,5 Zentimeter groß. Sie sind graubraun marmoriert und haben auf dem Rücken entlang der Wirbelsäule ein helles Muster, das zu einem durchgängigen Streifen verbunden sein kann. Am Tage und in der Nacht sind diese Reptilien aktiv, sie leben vor allem in Wäldern und sitzen dort bevorzugt auf Felsen oder auf Baumstämmen. Kleine Insekten bilden die Nahrung der Ceylon-Dünnfingergeckos.

Ceylonesischer Flecken-Hausgecko (Spotted House Gecko, Hemidactylus parvimaculatus)

Der Ceylonesische Flecken-Hausgecko ist nicht nur in Sri Lanka heimisch, sondern auch im indischen Kerala, auf den Malediven, den Maskarenen sowie auf der Komoren-Insel Moheli. Lange Zeit wurde angenommen, es handele sich bei Tieren dieser Art um Afrikanische Hausgeckos, doch spätestens seit der detaillierten wissenschaftlichen Beschreibung aus dem Jahr 2009 wird der Ceylonesische Flecken-Hausgecko als eigenständige Art angesehen. Etwa zehn bis zwölf Zentimeter beträgt die Körperlänge dieser überwiegend nachtaktiven Tiere. Hellbraun ist die Grundfärbung und viele Individuen haben kontrastreiche, große dunkle Flecken sowie viele kleine, helle Flecken auf der Körperoberseite. Insekten wie beispielsweise Fliegen oder Moskitos bilden die Nahrung dieser Reptilienart, die häufig in Häusern anzutreffen ist.

Hausgecko (Four-clawed Gecko, Gehyra mutilata)

Beim Hausgecko beträgt die Kopf-Rumpf-Länge maximal circa 5,7 Zentimeter, der Schwanz kann ebenso lang sein. Die Tiere sind nachtaktiv und kommen erst nach der Dämmerung zum Vorschein. Sie halten sich gern in Gebäuden auf, weshalb sie in Sri Lanka in menschlichen Siedlungen sehr häufig anzutreffen sind – oft sogar in Hotelzimmern. Die bräunlich gefärbten Insektenjäger sind äußerst nützlich, weil sie beispielsweise Stechmücken erbeuten. Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Sri Lanka über Südostasien bis hin zu den Philippinen. Darüber hinaus kommen Hausgeckos auf den Seychellen und im westlichen Teil von Mexiko vor. In dieses mittelamerikanische Land sind sie von Menschen eingeführt worden.

Wald-Taggecko (Forest Day Gecko, Cnemaspis silvula), endemische Art

Der in Sri Lanka endemische Wald-Taggecko ist am Tage und in der Nacht aktiv. Von der Schnauzenspitze bis um Ende des Rumpfes sind diese Reptilien maximal 28,6 Millimeter lang, hinzu kommt der etwa 1,5 Mal so lange Schwanz. Insgesamt sind diese Tiere also nicht länger als sieben Zentimeter. Ihr Körper ist grau und braun marmoriert und trägt auf der Oberseite bei vielen Individuen eine Reihe heller Flecken, die sich vom Nacken bis zum Ende des Rumpfes entlang der Wirbelsäule befinden. Vor allem auf felsigem Untergrund sind diese Geckos sehr gut getarnt. Wald-Taggeckos leben in den Tieflandwäldern der feuchten Zone Sri Lankas und bevorzugen dort Bereiche, die nicht allzu weit über dem Boden liegen. Weil die Tiere recht territorial sind – das gilt besonders für die Männchen -, kann man sie meist gut beobachten, sofern man ihre Reviere kennt.