Im zentralen Hochland Sri Lankas befindet sich einer der 14 Nationalparks des Landes: der Horton-Plains-Nationalpark. Außer ihm gibt es in diesem Landesteil zwei weitere Schutzgebiete und die gesamte Gegend gilt als extrem artenreich. Sie wurde deshalb am 31. Juli 2010 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, siehe Linktipps. Auf jenem besonderen Hochplateau erstreckt sich der Horton-Plains-Nationalpark im Süden, er liegt auf einer Höhe von etwa 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist dort entsprechend kühl, oft nebelig und meist auch relativ windig. Die Tier- und Pflanzenwelt des 3.160 Hektar großen Nationalparks ist bestens an diese Bedingungen angepasst.

Circa 2.000 Hektar des Schutzgebiets werden von feuchtem, flachem Grasland eingenommen, die restlichen 1.160 Hektar beherbergen subtropischen Bergregenwald. Dieser ist immergrün und aufgrund seiner zahlreichen Aufsitzerpflanzen, die auf den Bäumen und Büschen wachsen, ein sehr besonderer Lebensraum. Zu den typischen Pflanzenarten des Horton-Plains-Nationalparks gehören unter anderem Rhododendren, Zimtbäume, Zergbambusgewächse, Orchideen und Bärlappe. Mehrere Amphibien- und Reptilienarten leben in den Gebüschen und Wäldern, unter ihnen sind etliche endemische Arten wie die Hornagame und die Skinkart Lankascincus taprobanensis. Es kommen 24 Säugetierarten im Schutzgebiet vor, von denen man die Sambars meist besonders gut beobachten kann.

Ein weiterer Grund, das Gebiet zu besuchen und dort ausgiebig nach Tieren Ausschau zu halten, sind die interessanten Vogelarten, die im Nationalpark leben. Fast 90 Arten wurden hier gezählt, unter ihnen einige Endemiten. Zunehmend wandern Dschungelkrähen aus anderen Regionen des Landes in das Schutzgebiet ein. Sie werden von den einheimischen Naturschützern im Horton-Plains-Nationalpark als Problemart angesehen, weil sie die Nester anderer, teils sehr seltener Vogelarten plündern. Da es sich aber um eine einheimische Art handelt, die noch dazu aus eigenem Antrieb das Gebiet für sich erobert, dürfte es schwierig werden, die Vögel davon abzuhalten.

Während meines Besuchs des Nationalparks war es wie an vielen anderen Tagen auch kalt und windig, außerdem war es sehr nebelig. Die Landschaft in Nebel gehüllt zu erleben, war etwas ganz Besonderes, wenngleich es in Sachen Fotografie eine echte Herausforderung war. Die Lichtverhältnisse sind schwierig und es fällt nicht unbedingt leicht, die Tiere und Pflanzen zu fotografieren. Hierfür braucht man ein wenig Geduld. Übrigens fliegen rund um das Besucherzentrum relativ viele Vögel umher, ich konnte dort sogar einige der Endemiten fotografieren.

Was ich wegen des teils sehr starken Nebels während meiner Erkundung des Schutzgebiets nicht besucht habe, ist das Big World’s End, jener atemberaubende Steilabhang, von dem aus man – klaren Himmel vorausgesetzt – eine fantastische Fernsicht hat. Auch Small World’s End habe ich wegen des Nebels nicht aufgesucht, dasselbe gilt für die Baker’s Waterfalls. Ich hoffe, diese Sehenswürdigkeiten in Zukunft bei einem weiteren Besuch der Gegend erkunden zu können.


Linktipps

Horton-Plains-Nationalpark bei Wikipedia (Deutsch)

Central Highlands of Sri Lanka auf der UNESCO-Website (Englisch)

naturgucker.de-SymbolDas Gebiet bei naturgucker.de