Während meines Aufenthaltes in Ecuador stand ein Besuch der Stadt Mindo auf dem Programm. Mindo befindet sich in der Provinz Pichincha, ist nur etwa 60 km Luftlinie von der Hauptstadt Quito entfernt und scheint doch in einer ganz anderen Welt zu liegen. Mindo ist eingebettet in das Naturschutzgebiet „Bosque Protector Mindo – Nambillo“ und umgeben von dichtem, grünem Regenwald. Da Mindo auf einer Höhe von circa 1.250 Metern liegt, ist es nicht allzu heiß, zudem hängen die Wolken oft tief und schirmen die Strahlen der tropischen Sonne ab. Das Naturschutzgebiet um Mindo gehört zur weitläufigen Bioregion Chocó, die sich im Norden bis ins benachbarte Kolumbien erstreckt und als einer der artenreichsten Lebensräume der Welt gilt.

Für mich als naturinteressierte Reisende war Mindo eine der faszinierendsten und ergiebigsten Stationen meiner Naturreise durch Ecuador. Die Vogelvielfalt in dieser Region ist überwältigend – über 500 Arten wurden dort bereits nachgewiesen. Auch in anderen Artengruppen, von den Pflanzen bis zu den Insekten, ist die Fülle immens. Unzählige Nachtfalter konnte ich abends nach Einbruch der Dunkelheit an den Straßenlaternen und beleuchteten Gebäuden finden, so dass mir Mindo sowohl bei Tag als auch bei Nacht ideale Beobachtungsmöglichkeiten bot.

Die Atmosphäre in Mindo habe ich 2017 als sehr entspannt erlebt. Neben Vogel- und Naturbegeisterten kommen vor allem Individualreisende, die etwas Ruhe und schöne Natur in einem angenehmen Klima suchen, in diese Stadt. Es gibt eine ganze Reihe von Unterkünften und Restaurants in und um den Ort. Ich wohnte in der Yellow House Lodge (Hacienda San Vicente) gewohnt, die etwas außerhalb und etwas höher als der Ortskern liegt. Wie der Name schon sagt, sind die Gebäude von außen leuchtend gelb. Es gibt mehrere Häuser, in denen sich jeweils Gästezimmer befinden. Meine Unterkunft war einfach, aber sehr gemütlich mit einem geräumigen Bad. Das Beste war die Hängematte auf dem kleinen Balkon. Darin liegend hatte ich die Kamera immer griffbereit und konnte ganz entspannt das bunte Vogelleben in den Baumwipfeln um mich herum beobachten und fotografieren.

Von der Yellow House Lodge aus ist das Ortszentrum in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Einkaufen und Essen gehen sind somit ohne großen Aufwand und lange Wege möglich. Im hinteren Teil des Lodge-Geländes führt ein Weg den Berg hinauf in den Wald. Besonders aufgefallen sind mir die unzähligen Bromelien, die überall auf den Bäumen wuchsen. Im Wald hört man zahlreiche Vögel, sieht sie aber in dem grünen Dickicht nicht so gut wie rund um die Hotelanlage. Dafür kann man dort sehr gut Insekten beobachten, wenn man die Vegetation nach ihnen absucht. Viele Wanzen, Zikaden und Co. sind gut getarnt. Moskitos gibt es natürlich auch, deshalb ist es ratsam, vor der Wanderung einen Insektenschutzmittel aufzutragen.

Wer nicht so weit laufen möchte, findet auch auf dem Gelände der Yellow House Lodge viele Tiere. Mittelamerikanische Agutis zum Beispiel sind dort häufig anzutreffen. Sie sind an Menschen gewöhnt und haben eine relativ geringe Fluchtdistanz, was gute Fotomöglichkeiten bietet. Im Haupthaus befindet sich im Frühstücksbereich eine Futterstelle für Kolibris. Dort herrscht den ganzen Tag über reges Treiben und man kann die farbenprächtigen Vögel aus nächster Nähe betrachten.

Impressionen von der Yellow House Lodge


Linktipp

Das Gebiet bei naturgucker.de


Hinweis: Dies ist keine Werbung für die oben genannte Lodge. Ich bekomme keinerlei Provision oder Bezahlung für ihre Erwähnung, sondern teile hier lediglich meine Erfahrungen mit.