Nur etwa 17 km von Sangolquí entfernt und somit quasi vor der Haustür der Hauptstadt Quito liegt ein landschaftliches Kleinod: der Wanderweg zum Cóndor-Machay-Wasserfall – „Cóndor Machay“ heißt übersetzt so viel wie „Kondornest“. Die etwa 80 m hohe Kaskade ist das Ziel vieler Ausflügler sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Während meiner Ecuadorreise habe ich selbst eine Wanderung in dem Gebiet unternommen, wenngleich ich den Wasserfall selbst nicht erreicht habe. Zu viel Schönes gab es unterwegs in der Schlucht zu sehen, so dass die Zeit letztlich leider zu knapp wurde. Wer wie ich durch und durch naturbegeistert ist, der kommt auf dem Wanderweg voll auf seine Kosten. Es gibt immens viel zu sehen, die Natur ist hier ausgesprochen üppig.

Vom Parkplatz aus führt die Wanderung flussaufwärts am Río Pita entlang hinein in die Schlucht, die er in das Vulkangestein gegraben hat. Die zu beiden Seiten steil emporragenden Wände bestehen teils aus Lavagestein und teils aus unzähligen übereinander liegenden und zu Stein gewordenen Ascheschichten. Weil es in der Gegend oft regnet und der Boden sehr fruchtbar ist, wachsen dort unzählige Pflanzen angefangen von Gräsern über niedrige Blühpflanzen bis hin zu Bambus und Bäumen sowie Aufsitzerpflanzen. Zu letzteren – in der Fachsprache Epiphyten genannt – gehören sowohl Orchideen als auch Bromelien und Tillandsien. Darüber hinaus bedecken Moose und Flechten die Bäume und etliche Felsbrocken sowie -wände.

In diesem dichten Grün leben sehr viele Vögel. Es zwitschert und pfeift von überall. Darüber hinaus fühlen sich dort Insekten zu Hause, die man in dem Pflanzendickicht jedoch ebenso wie die Vögel oft nur schwer ausmachen kann. Dass ich den Wasserfall während meiner Wanderung nicht erreicht habe, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ich so intensiv nach Tieren Ausschau gehalten habe.

Ebenso wie die Vogelgesänge ist auch das Rauschen und Gurgeln des Río Pita überall in der Schlucht präsent. Mehrere kleine Brücken überqueren den Fluss, so dass man mal am einen Ufer und mal am anderen entlang wandert. Das Wasser ist so klar, dass man überall dort, wo der Fluss nicht gerade so schnell fließt, dass er schäumt, problemlos auf den Grund schauen kann. Sonderlich tief ist der Río Pita allerdings ohnehin nicht. An manchen Stellen gelangt man sehr nah ans Wasser und kann es sich über die Arme laufen lassen, um sich ein wenig Erfrischung zu verschaffen. Zum Glück ist es in der Schlucht aber sowieso nicht übermäßig heiß, denn das Gebiet liegt auf etwa 3.100 m Höhe. Über 22°C steigt die Temperatur hier selten.

Impressionen aus dem Gebiet


Linktipps

Fotos des Wasserfalls Cóndor Machay in Ecuador bei Discover-ecuador.de (deutsch)
Condor Machay Waterfall (englisch)
Hiking Ecuador – Cascada Condor Machay (englisch)
naturgucker.de-SymbolDas Gebiet bei naturgucker.de