Der Forschung sind momentan rund 60000 Arten aus der Familie der Rüsselkäfer bekannt. Diese Familie ist ein Rekordhalter, denn sie gilt im Tierreich als diejenige mit den meisten Arten. In Mittelamerika gibt es eine Reihe von Spezies und die Tiere lassen sich vielerorts beobachten. Nicht alle der auf dieser Seite gezeigten Tiere konnte ich bisher auf Artniveau bestimmen, das gilt insbesondere für die in der Fotosammlung unbestimmter Rüsselkäfer weiter unten gezeigten Individuen. Falls Sie helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.

Exophthalmus scalptus

Über diese Käferart finden sich in der Literatur und im Internet nahezu keine Informationen, weshalb ich hier nur die Individuen beschreiben kann, die ich selbst beobachtet habe. Auf circa acht bis zehn Millimeter beläuft sich die Körperlänge dieser Tiere schätzungsweise. Der Körper ist dunkelbraun bis schwarz. Da er mit einer dichten Schicht weißlicher Schuppen besetzt ist, sehen die Tiere insgesamt jedoch eher weiß aus. Auf dem Halsschild und auf den Flügeldecken befinden sich einige Bereiche ohne Schuppen, an denen die dunkle Grundfärbung sichtbar ist. Auf dem lang gezogenen Kopf gibt es ebenfalls einen dunklen Streifen. Die Augen sind schwarz gefärbt und stehen in starkem Kontrast zu den umliegenden hellen Schuppen. Über die Nahrungspflanzen von Exophthalmus scalptus ist mir nichts bekannt. In der Datenbank von GBIF sind bislang lediglich Funde aus Costa Rica dokumentiert.

Exophthalmus jekelianus

Die Grundfarbe dieser Käfer ist schwarz, was man aber an vielen Stellen des Körpers kaum sieht. Denn die Beine und große Bereiche der Flügel und des Halsschildes sind mit grünen Schuppen bedeckt. Sie glänzen metallisch. Auf den Flügeldecken finden sich zudem einige hellgrüne Punkte. Etwa 6 Millimeter sind diese Tiere lang und sie leben offenbar hauptsächlich in Wäldern. Über die Lebensweise und das Verbreitungsgebiet dieser Käfer ist mir ansonsten nichts bekannt. In den gängigen Literaturquellen gibt es bedauerlicherweise keine Angaben über die Tiere.

Exophthalmus sulcicrus

Schwarz ist die Grundfärbung dieser rund 6 Millimeter langen Käfer, der Körper glänzt außerdem. Auf dem Kopf, dem Halsschild und den Flügeldecken tragen sie helle und je nach Lichteinfall weißlich oder grünlich schimmernde Schuppen. Diese sind zu kleinen Flecken angeordnet, die in Reihen nebeneinanderliegen. In der Nähe der Außenränder der Flügeldecken befinden sich meist besonders große Flecken in einer deutlichen Reihe. Andere Individuen haben durchgängige hellgrüne Bänder. Die Beine dieser in Wäldern lebenden Käfer sind schwarz. Über die Lebensweise dieser Tiere konnte ich in der Fachliteratur nichts herausfinden. Die Art scheint nur in Teilen Mittelamerikas verbreitet zu sein. Aus Guatemala, Nicaragua, Costa Rica und Panama sind Funde bekannt.

Heilipus guttiger

Aus der Gattung Heilipus sind der Wissenschaft bisher rund 280 Arten bekannt, darunter H. guttiger. Über diese Tiere konnte ich in der Literatur kaum etwas herausfinden. Das von mir beobachtete Individuum war etwa fünf bis sechs Millimeter lang. Braun bis rötlichbraun ist die Grundfärbung. Auf den Flügeldecken tragen diese Käfer hellbraune und mittelbraune Flecken; Letztere sind in charakteristischer Weise angeordnet. Sichtungen dieser Käferart hat es bislang in Costa Rica und in Ecuador gegeben. Mehr ist mir über ihr Verbreitungsgebiet nicht bekannt.

Peridinetus cretaceus

Über diese Käferart finden sich leider in der Literatur nahezu keine Angaben. Das Aussehen der Tiere ist so charakteristisch, dass eine Bestimmung relativ leicht möglich ist. Sie sind schwarz mit drei weißlichen bis gelblich-weißen Bereichen auf der Oberseite des Körpers; die Unterseite ist ebenfalls weißlich gefärbt. Ich schätze die Körperlänge des von mir beobachteten Individuums auf circa 9 mm. Welche Lebensräume bewohnt werden, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Das Verbreitungsgebiet von Peridinetus cretaceus reicht von Honduras über Costa Rica und Panama bis nach Kolumbien und Ecuador. In den beiden letztgenannten Ländern kommt die Art jeweils im pazifischen Landesteil vor.

Peridinetus irroratus

Hinsichtlich der Färbung ist Peridinetus irroratus recht variabel. Diese Tiere zeigen individuelle Zeichnungen aus schwarzen, grauen, weißen und bräunlichen Bereichen. Zwischen 4,6 und 8,5 Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Rüsselkäfer. Über ihre Lebensweise sind in der Literatur kaum Informationen zu finden. Ich habe die Tiere tagsüber beobachtet, sie sind demnach tagaktiv. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mittelamerika bis nach Südamerika. Dort kommt Peridinetus irroratus bis nach Peru und Brasilien vor.

Phelypera distigma (Processionary Weevil)

Über die erwachsenen Individuen der Käferart Phelypera distigma sind kaum Informationen in der Literatur zu finden. Diese Tiere sind tagaktiv und die von mir beobachteten Individuen waren etwa sechs Millimeter lang. Farblich sind diese Insekten variabel. Ihr Körper kann hellbraun bis rötlich gefärbt sein. Auf den Flügeldecken befinden sich in der Mehrheit der Fälle zahlreiche kleine schwarze Flecken sowie je ein nicht allzu langer und schmaler schwarzer Längsstreifen. Das Verbreitungsgebiet dieser Käferart reicht von Mexiko bis nach Kolumbien. Ein sehr spannendes Verhalten zeigen die länglichen, schlank gebauten und meist weißlichen bis cremefarbenen Larven. Sie fressen gemeinsam an einem Blatt. Sie richten sich kreisförmig aus, wobei sich ihre Köpfe berühren. Bewegen sie sich zu neuen Futterplätzen, geschieht dies in einer Art Prozession. Hinter einer Larve folgt die nächste, wobei sie mit ihrem Kopf das Hinterleibsende des vor ihr gehenden Individuums berührt. Eine informative englischsprachige Seite mit weiteren Fotos zeigt die beiden Verhaltensweisen, siehe Link.

Phelypera sp.

Die Käfergattung Phelypera ist in Mittel- und Südamerika beheimatet, es gibt mehrere Arten. Einige davon sind in Costa Rica heimisch. Bei dem hier gezeigten Tier, das etwa sechs Millimeter lang war, handelt es sich um einen Vertreter dieser Rüsselkäfer-Gattung. Eine Bestimmung auf Artniveau war mir bisher nicht möglich. Falls Sie hier helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.

Poecilogaster brevis

Im Internet ist in den gängigen Literaturquellen über diese Spezies kaum etwas zu finden, weshalb ich an dieser Stelle nur meine Beobachtungen schildern kann. Das von mir gesichtete Exemplar ist circa vier bis fünf Millimeter lang gewesen. Der Halsschild ist schmaler als der Hinterleib, dieser ist relativ stark gewölbt. Rot ist die Grundfärbung von Poecilogaster brevis. Auf dem Halsschild befindet sich ein schwarzes Muster in Form des Buchstabens U. Auch auf den Flügeldecken tragen die Tiere schwarze Flecken. An den Beinen sind die Käfer rot, dasselbe gilt für den Kopf. Dunkel setzen sich davon die Augen ab, der Rüssel ist ebenfalls recht dunkel. Über die Nahrungspflanzen und den Lebensraum sowie das Verbreitungsgebiet von Poecilogaster brevis ist mir leider nichts bekannt.

Bisher unbestimmte Rüsselkäferarten