Bockkäfer sind weltweit mit etwa 26000 Arten vertreten, von denen sehr viele in den Tropen Zentral- und Südamerikas beheimatet sind. Während meiner beiden Reisen konnte ich in Costa Rica einige Spezies aus der Familie der Bockkäfer beobachten, die ich in diesem Kapitel vorstelle.

Aegomorphus circumflexus

Wegen des vergleichsweise breiten hinteren Körperbereichs wirken diese Käfer sehr stämmig. Sie sind 16 Millimeter lang und dunkelbraubraun gefärbt. Auf den Flügeldecken tragen sie helle und dunkle Flecken. Jene hellen Flecken sehen ein wenig wie ein Komma aus. Ihre Fühler sind teilweise leicht aufgehellt. Allerdings ist dieses Ringelmuster nicht allzu kontrastreich und deshalb bei manchen Individuen kaum zu erkennen. An den Oberschenkeln sind alle sechs Beine leicht verdickt. Typisch ist außerdem, dass sich seitlich am Halsschild je ein kleiner Dorn befindet. Über die Lebensweise dieser Tiere finden sich in den gängigen Online-Literaturquellen keinerlei Angaben. Von Mexiko bis ins nordwestliche Südamerika reicht das Verbreitungsgebiet dieser Käferart. Weitere Funde stammen aus dem südlichen Florida, Kuba, Trinidad und Brasilien.

Psalidognathus modestus

Mit ihrer Körperlänge von 40 bis 87 Millimeter gehören diese Tiere zu den größeren Käfern, die man in Costa Rica beobachten kann. Männchen sind meist ein wenig kürzer als die Weibchen, diese sind zudem breiter als ihre männlichen Artgenossen. Der Körper und die Deckflügel dieser Käfer sind glänzend schwarz bis dunkelbraun. Ihre Fühler sind sehr lang. Männchen sind an den kräftigen, großen Mundwerkzeugen (Mandibeln) zu erkennen. Das Verbreitungsgebiet von Psalidognathus modestus reicht von Costa Rica über Panama bis nach Kolumbien und Ecuador. Feuchte Wälder sind der Lebensraum dieser Tiere.

Taeniotes scalatus

Bei Taeniotes scalatus handelt es sich um eine Sammel-Spezies, die laut derzeitigem Kenntnisstand aus mehreren Arten besteht, die einander extrem ähnlich sind. Zwischen 30 und 40 Millimeter beträgt die Körperlänge dieser Tiere. Schwarz ist die Grundfärbung des Körpers. Vom Kopf über den Halsschild sowie die Flügeldecken erstreckt sich mittig ein breiter gelblichweißer Längsstreifen. Dieser ist auf den Flügeldecken an den Seiten unregelmäßig geformt. Außerdem tragen diese Käfer einige kleine helle Punkte auf den Flügeldecken sowie seitlich am Halsschild je einen Dorn. Ihre Beine sind schwärzlich. An ihrer Basis gilt dies ebenso für die Fühler, zur Spitze hin werden sie heller und sind dort bräunlich gefärbt. Während der Nacht sind diese Käfer aktiv, sie werden oft von Kunstlicht angezogen. Von Mexiko bis ins nördliche Südamerika reicht das Verbreitungsgebiet dieser Spezies. Darüber hinaus kommen diese Käfer auf den Azoren vor.