Etwa 1,5 Kilometer südlich der Mendener Brücke befindet sich im Mülheimer Stadtteil Menden am rechten Ruhrufer unmittelbar hinter dem Leinpfad das Naturschutzgebiet Kocks Loch. Das Areal umfasst eine Fläche von 24,6 Hektar und gilt als eines der letzten intakten naturbelassenen Feuchtgebiete des Ruhrgebiets, es ist Teil des Naturschutzgebiets Saarn-Mendener Ruhraue. Zwischen 100 und 200 Meter ist das Schutzgebiet breit. Es erstreckt sich über circa 1,6 Kilometer entlang der Ruhr, die das Areal überschwemmt, wenn sie Hochwasser führt. Kocks Loch beherbergt unter anderem einen Rest eines Silberweidenauenwaldes. Solche Wälder sind entlang der Ruhr einst auch anderenorts zu finden gewesen. Sie sind jedoch im Rahmen der Ufererschließung und -bebauung vernichtet worden. In Mülheim-Menden ist der Auenwald abgesperrt, er darf nicht betreten werden. Dichtes Unterholz, sehr feuchter Boden und zahlreiche Tümpel sind kennzeichnend für ihn. Von einem Wanderweg aus gelingen dem interessierten Naturbeobachter einige Einblicke in diese schattige Zone von Kocks Loch, in der sich zahlreiche Vogelarten und andere Tiere verbergen.

Durch diesen Auenwald erstrecken sich Altarme der Ruhr, an deren Ufern sich teils sehr dichte Schilf- und Röhrichtbestände angesiedelt haben. Hier finden seltene Tiere wie die seltene Wasserralle (Rallus aquaticus) Nahrung, Nistplätze und Versteckmöglichkeiten. Auf den Verlandungszonen halten sich gern Wildgänse auf und die Grünflächen werden von anderen Tier- und Vogelarten zur Nahrungssuche und Jungenaufzucht genutzt. Wer in freier Natur Biberratten (Myocastor coypus), auch Nutrias genannt, beobachten möchte, der ist in Kocks Loch bestens aufgehoben. Diese stattlichen Säugetiere, die sich gern im Wasser aufhalten, sind an die Nähe des Menschen gewöhnt und lassen sich durch ruhige Naturbeobachter nicht stören. Vor allem im Frühling, aber auch im Frühsommer sollte man sich in dem Gebiet mit allergrößter Vorsicht bewegen und sich ruhig verhalten, um die brütenden Vögel nicht zu stören.

Im Folgenden finden Sie einige Fotos und weiter unten auf der Seite zusätzlich einige Linktipps.

Impressionen aus Kocks Loch und von der Ruhr in der Nähe


Linktipps

Naturschutzgebiet Saarn-Mendener Ruhraue (MH-002)
Offizielle Webseite der Stadt Mülheim
Haus Ruhrnatur – Informationen über die Natur in Mülheim
Kleine Wassertiere der Ruhr – Ein einfacher Bestimmungsschlüssel von Haus Ruhrnatur
Landschaftsplan der Stadt Mülheim
Naturoase in der Industrielandschaft – Die Ruhraue bei Mülheim: ein Text von Dirk Vorbusch (im PDF-Format)
naturgucker.de-SymbolDas Gebiet bei naturgucker.de