Im südöstlichen Teil der Ruhrgebietsstadt Herne liegt das Naturschutzgebiet Langeloh – In der Hemke. Es hat eine Fläche von 40,2 Hektar und liegt nicht komplett auf Herner Stadtgebiet. Kleine Teilstücke befinden sich in Bochum und Castrop-Rauxel, denn an dem Naturschutzgebiet liegt gewissermaßen das Dreistädteeck. Durch das Schutzgebiet fließt der Rossbach, der teils durch offene Bereiche und teils durch ein Waldstück fließt. Dieses Gewässer ist Heimat vieler interessanter Tierarten wie Flohkrebse (Gammarus sp.) oder Dreieckstrudelwürmer (Dugesia gonocephala). Auch der selten gewordene und inzwischen im Ruhrgebiet leider durch eine aggressive Pilzart bedrohte Feuersalamander (Salamandra salamandra) lebt am und im Rossbach.

An den Bauchlauf grenzen verschiedene Lebensräume wie Hochstaudenfluren und Großseggenriede. Im Frühling gibt es einen Bereich, der weithin sichtbar gelb leuchtet, weil dort so viele Blüten der Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) dicht an dicht wachsen. Daneben stehen die großen Bulten der Rispen-Segge (Carex paniculata), die häufig rund einen Meter oder noch etwas größer sind. Neben dieser Seggenart kommen einige weitere in dem Naturschutzgebiet vor und auch der Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) ist dort zu finden.

Die reiche Insektenfauna ist ebenfalls eine genaue Betrachtung wert. Es soll in dem Gebiet den Moschusbock (Aromia moschata) geben, den ich selbst bislang nicht im Langeloh gefunden habe. Doch viele andere faszinierende Insektenarten sind mir dort begegnet, beispielsweise etliche Rüssel- und Marienkäferarten sowie Schmetterlinge, Skorpionsfliegen, Wanzen und natürlich Hautflügler wie Hummeln und Wespen. Neben den Insekten bewohnen weitere Wirbellose das Schutzgebiet, von denen man vor allem hier und da Spinnen zu Gesicht bekommt.

Der Reichtum an kleinen Nahrungstieren ist für ein große Zahl von Vögeln eine wichtige Lebensgrundlage. Während Vogelarten wie Buchfinken (Fringilla coelebs) und Amseln (Turdus merula) im Frühling recht laut singen, ist das Gurren der Hohltaube (Columba oenas) etwas weniger auffällig, und doch schallt es im Langeloh durch den Wald. Dieser ist außerdem die Heimat mehrerer Spechtarten sowie Eulen. Mit etwas Glück kann man in dem Schutzgebiet die dort lebenden Waldkäuze (Strix aluco) manchmal am Tage in den Bäumen sitzen sehen. Weil der Wald teils auch ältere Bäume beherbergt, in denen sich allerlei Höhlen befinden, verwundert es nicht, dass im Langeloh auch Fledermäuse beheimatet sind. Außerdem gibt es viele Schnecken, Pilze und noch unzählige weitere Tiere und Pflanzen zu bestaunen. Das Gebiet ist zu allen Jahreszeiten für Naturfreunde absolut sehenswert. Zu erwähnen sei noch der Naturlehrpfad, der im Langeloh errichtet wurde. Er bietet an 15 Stationen Informationen über die Fauna und Flora sowie die Landschaft.

Im Folgenden finden Sie einige Bilder aus dem Langeloh und weiter unten auf der Seite ein paar Linktipps.

Landschaftsimpressionen

Schmetterlinge aus dem Gebiet

Käfer aus dem Gebiet

Weitere Insekten aus dem Gebiet

Weitere Tiere aus dem Gebiet

Pflanzen aus dem Gebiet

Pilze aus dem Gebiet


Linktipps

Naturschutzgebiet Langeloh – In der Hemke (HER-002)
Broschüren-Download: „Naturlehrpfad Langeloh“ erkunden – entdecken – erleben, herausgegeben vom Regionalverband Ruhr
Regionaler GEO-Tag der Artenvielfalt am 14. und 15. Juni 2008 im NSG Langeloh (Herne/Castrop-Rauxel, Nordrhein-Westfalen) – Bericht des Bochumer Botanischen Vereins
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