Die Stadt Hattingen beherbergt eines der schönsten Naturschutzgebiete des Ruhrgebiets: die Ruhraue Hattingen-Winz. An dieser Stelle mäandert der Fluss durch das Tal und folgt einem relativ engen Bogen um eine Landzunge, die an die Stadtteile Winz und Bark grenzt. Auf diesem Stück Land, das von drei Seiten vom Fluss umgeben wird, ist die Natur auf einer Fläche von 120 Hektar Größe weitestgehend sich selbst überlassen. Damit das Naturschutzgebiet nicht allzu sehr von Pflanzen überwuchert wird, sind dort im Jahr 2003 große Huftiere angesiedelt worden, die die Vegetation kurz halten sollen. Die stattlichen Heckrinder (Bos taurus taurus) mit ihren großen Hörnern erinnern an längst vergangene Zeiten, in denen Auerochsen durch die Wildnis Mitteleuropas streiften.

Übrigens stellen sie ganz nebenbei auch einen wirkungsvollen Schutz gegen Menschen dar, die sich über das Verbot, dieses Schutzgebiet zu betreten, ohne Rücksicht auf Verluste hinwegsetzen. Mit den großen Rindern mag sich kaum jemand anlegen. Deshalb halten die Tiere auf natürliche Weise allzu aufdringliche zweibeinige Besucher aus dem Areal fern, das sich in Zukunft ohne das Einwirken des Menschen entwickeln soll. Seit die Heckrinder dort leben, verirrt sich kaum mehr ein Mensch in die Sperrzone des Schutzgebiets.

Die Wiesenlandschaft, die teilweise geflutet ist, wenn die Ruhr Hochwasser führt, bietet vielen Tieren einen geschützten Lebensraum. Dort sind beispielsweise zahlreiche seltene Amphibien und Insekten beheimatet, darunter einige schillernd bunte Libellen. Mitunter fliegen sie zum anderen Ruhrufer und lassen sich vom Leinpfad aus beobachten. Von großer Bedeutung ist das Gebiet außerdem für Vögel. Ganzjährig sind Wasservögel wie Kanadagänse (Branta canadensis), Stockenten (Anas platyrhynchos), Haubentaucher (Podiceps cristatus), aber auch Eisvögel (Alcedo atthis) und Bachstelzen (Motacilla alba) anzutreffen. Im Herbst und Frühling nutzen Zugvögel das Schutzgebiet als Ort für einen Zwischenstopp, um ein wenig zu Kräften zu kommen. Während des Winters finden sich dort Wildgänse sowie einige Entenarten ein.

Entlang des südlichen Ruhrufers verläuft auf dem Leinpfad ein Radwanderweg, der meist stark frequentiert ist. Auf der Ruhr selbst sind häufig Freizeitsportler mit ihren Kanus unterwegs. Im südlichen Bereich des Bogens hat sich früher eine Furt befunden, über die die Ruhr bei Niedrigwasser passierbar gewesen ist. Heute sind dort häufig kleinere Stromschnellen im Fluss zu beobachten, die so manchem Kanufahrer viel Geschick abverlangen. Ganz in der Nähe dieses Flussabschnitts mit seiner starken Strömung findet sich ein historischer Abschnitt des Leinpfades mit alten Pflastersteinen. Dahinter erhebt sich der Isenberg mit der Ruine der Alten Isenburg. Ein Aufstieg zu den Resten dieser Festung lohnt sich unter anderem deshalb, weil man vom Isenberg aus einen unvergleichlich schönen Blick ins Ruhrtal genießen kann.

Im Folgenden finden Sie Fotos von der Ruhr sowie an bzw. auf ihr lebenden Tieren und von der Isenburg; weiter unten auf der Seite gibt es einige Linktipps.

Impressionen vom Winzer Bogen

Impressionen vom Isenberg und den Ruinen der Isenburg


Linktipps

Stadt Hattingen
Hattingen bei Wikipedia
Hattingen pur – Infoseite über die Stadt
Kleine Wassertiere der Ruhr – Ein einfacher Bestimmungsschlüssel von Haus Ruhrnatur
Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V.
Die Isenburg – private Website über die Burganlage
naturgucker.de-SymbolDas Gebiet bei naturgucker.de