In Deutschland kommt eine ganze Reihe von Arten aus der Familie der Möwen (Laridae) vor, die vor allem für die Küstenregion typisch sind. Doch auch einige Spezies, die sich sogar im Binnenland antreffen lassen, gibt es in Greetsiel und Umgebung. Bisher konnte ich in Greetsiel und Umgebung mehrere Möwenarten beobachten und fotografieren, ich stelle sie in diesem Kapitel vor.

Lachmöwe (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus)

An der Nordseeküste kann man neben einigen anderen Möwenarten auch ganzjährig Lachmöwen beobachten. Darüber hinaus kommen diese Vögel an Tümpeln und Seen im Binnenland vor. Sie sind etwa 38 Zentimeter lang. Im Frühling und Sommer tragen Lachmöwen ihr Prachtgefieder. Sie sind am Hals, an der Brust und am Bauch sowie am Rücken weiß gefärbt, die Flügel sind auf der Oberseite hellgrau und an den Spitzen schwarz. Der Kopf ist dunkelbraun gefärbt. Schnabel und Beine sind rot gefärbt. Während der kalten Jahreszeit sind Beine und Schnabel ebenfalls rot gefärbt, allerdings ist die Schnabelspitze dann oft recht dunkel. Der Kopf ist überwiegend weiß gefärbt, über und hinter den Augen befinden sich dunkle Bereiche. Das Gefieder am restlichen Körper ist so gefärbt wie während der Zeit, in der die Lachmöwen ihr Prachtgefieder tragen. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Tierische Kost wie Krebstiere, kleine Fische oder Regenwürmer bilden die Nahrung dieser Vögel. Darüber hinaus fressen Lachmöwen Pflanzensamen und Aas. Um Regenwürmer zu erbeuten, trampeln die Vögel rhythmisch mit den Füßen auf den Boden. Damit erzeugen sie ein Geräusch, das für Regenwürmer wie auf den Boden trommelnde Regentropfen klingt und sie hervor lockt.

Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus)

An der deutschen Nordseeküste kommen das gesamte Jahr über Silbermöwen vor. Auch im Binnenland trifft man sie an, sie leben beispielsweise an den großen Flüssen wie dem Rhein. Diese Vögel erreichen eine Körpergröße von circa 60 Zentimeter, ihre Flügelspannweite beträgt etwa 1,5 Meter. Weiß ist die Grundfärbung erwachsener Silbermöwen, ihre Flügeldecken sind mittelgrau gefärbt und der Schnabel ist gelb. Im vorderen Bereich des Unterschnabels befindet sich ein roter Fleck. Leuchtend gelb sind auch die Augen der Vögel gefärbt und die Beine sind rosa. Während des Winterhalbjahres, wenn die Silbermöwen ihr Schlichtkleid tragen, befindet sich am Kopf eine zarte, hellgraue Strichelung, die im Prachtkleid nicht vorhanden ist. Jugendliche Silbermöwen sind braungrau bis grau gefärbt, ihre Augen sind schwarz und die Beine rosa. Im ersten und zweiten Winter ist das Muster grau und weiß. Der Weißanteil wird größer, je älter die Tiere werden. Auch erscheinen bei einigen Tieren im zweiten Winter bereits die grauen Bereiche an den Flügeln, die Altvögel kennzeichnen. Hauptsächlich ernähren sich diese Vögel von Fischen. Darüber hinaus fressen sie Krebstiere, Muscheln sowie Eier, Kleinsäuger und Vögel.

Sturmmöwe (Mew Gull, Larus canus)

Mit ihrer Körpergröße von bis zu 43 Zentimeter ist die Sturmmöwe durchschnittlich groß. Sie hat eine Flügelspannweite von bis zu 120 Zentimeter. An der Nordsee kommen diese Vögel in großer Zahl vor, doch auch im Binnenland, zum Beispiel entlang des Rheins, kann man sie beobachten. Sturmmöwen tragen am Kopf, im Nacken, am Hals und auf der Unterseite des Körpers weiße Federn. Die Flügel sind auf der Oberseite gefärbt. An den Spitzen sind sie schwarz-weiß. Grünlichgelb sind die Beine gefärbt, der Schnabel ist bei jungen Möwen rosa mit einem schwarzen Fleck. Bei älteren rein gelblich-grün gefärbt. Im Schlichtkleid tragen die Vögel am Kopf und im Nacken feine graubraune Striche. Beide Geschlechter dieser Art sehen gleich aus. Den Hauptteil der Nahrung der Sturmmöwen machen Fische aus. Darüber hinaus fressen die Vögel Würmer, Insekten und Pflanzen. Einige Individuen suchen zudem auf Müllkippen nach Futter.