Für den Bau des Deichs am Leyhörn wurde ein kompaktes, bindendes Erdmaterial benötigt. In unmittelbarer Nähe, im Hinterland der Leybucht, erstreckten sich Marschen, aus denen bei der kleinen Ortschaft Hauen dieser sogenannte Klei für den Deichbau entnommen wurde.

Die dabei entstandenen, bis zu drei Meter tiefen Löcher im Boden füllten sich rasch mit Wasser und werden heute als Kleipütten bezeichnet. Als Ausgleichsmaßnahme für den Deichbau wurde das Areal, auf dem sich die Kleipütten und weitläufige Röhrichtflächen befinden, unter Schutz gestellt. Gemeinsam mit dem Leyhörn bildet es ein großes Naturschutzgebiet.

Für Vogelbegeisterte sind die Kleipütten ein sehr lohnender Exkursionsort. Von Beobachtungshütten aus lassen sich die Tiere ausgiebig betrachten, ohne dass sie sich gestört fühlen. In der warmen Jahreszeit halten sich in diesem Schutzgebiet zahlreiche Kleinvögel auf, die in dem dichten Pflanzenbewuchs in der Uferzone brüten. Unter ihnen sind Rohrammern (Emberiza schoeniclus), Blaukehlchen (Cyanecula svecica), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Bartmeisen (Panurus biarmicus). Darüber hinaus sind die Kleipütten ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Wasservogel- und Entenarten, von denen viele auch im Herbst und Winter beobachtet werden können.

Einzig die zunehmende Verbuschung des Gebietes bereitet Sorge. Vor einigen Jahren hatte der Bewuchs stark zugenommen. Werden in solchen Fällen keine Maßnahmen zur Landschaftspflege ergriffen, droht der Verlust eines wichtigen Lebensraumes für Vögel. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Artenvielfalt und den Lebensraumcharakter der Kleipütten durch bedachte Eingriffe zu erhalten.

Impressionen aus dem Gebiet

Linktipp

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