Der Antisana, manchmal auch Antizana geschrieben, ist ein Vulkan in der Ostkordillere der Anden in Ecuador. Mit einer Höhe von 5.753 m ist er der vierthöchste Berg des Landes. Sein Hauptgipfel hat vier Spitzen und ist aufgrund seiner Höhe vergletschert. Fachleute gehen davon aus, dass es in den Jahren 1801 und 1802 zu einem Ausbruch kam, bei dem Lava die Nordostflanke hinabfloss. Dieser Ausbruch ist der einzige, der derzeit sicher datiert werden kann.

1993 wurde ein Naturschutzgebiet eingerichtet, die Reserva Ecológica Antisana. Im Juli 2021 wurde es dann zum Nationalpark erklärt (Parque Nacional Antisana). Rund 50 km südöstlich der Hauptstadt Quito gelegen, befindet sich dieses geschützte Areal in den Provinzen Napo und Pichincha. Circa 1205,81 km² misst der der Nationalpark und er liegt in Höhen zwischen 2.000 m und 5.758 m.

Neben Andenwäldern beherbergt er auch die als Páramo bekannte Vegetationsform oberhalb der Baumgrenze. Im Páramo dominieren horstbildende Gräser und Pflanzen, die in kompakten Rosetten wachsen. Sträucher finden sich dort kaum oder gar nicht. Viele der Pflanzen dieses Lebensraumes kommen nur dort vor, was das Antisana-Reservat und einige andere Nationalparks Ecuadors mit Páramo-Flächen rund um die großen Vulkane zu lohnenden Zielen für Naturbegeisterte macht.

Wer gern Vögel beobachtet, ist im Antisana-Nationalpark bestens aufgehoben. Bislang wurden dort rund 420 Vogelarten nachgewiesen. Mit etwas Glück lassen sich dort einige besondere Spezies beobachten. Ich habe unter anderem Andenkiebitze, Schwarzzügelibisse und Streifenkarakaras gesehen. An der Laguna de la Mica oder Laguna Micacocha leben verschiedene Wasservogelarten wie die endemischen Andenblässhühner. Fasziniert haben mich zudem die Weißwedelhirsche, die auf den offenen, weiten Flächen heimisch sind. Zu den kleinen Säugetieren, die man antreffen kann, gehören die Brasilien-Wildkaninchen. Rund um den Checkpoint, der den Zugang zur Laguna de la Mica regelt, kann man sie recht zuverlässig beobachten; sie sind an den Menschen gewöhnt und wenig scheu. Insgesamt kommen im Antisana-Nationalpark über 70 Säugetierarten vor.

Impressionen aus dem Antisana-Schutzgebiet


Linktipp

Naturbeobachtungen und Fotos aus dem Gebiet auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker