Aufgrund des tropischen Klimas gedeihen in Sri Lanka viele Pflanzen, deren Bestandteile als Gewürze eingesetzt werden oder die schmackhafte Früchte bilden. Außerdem werden Pflanzenteile und -extrakte seit vielen Jahrtausenden zu medizinischen Zwecken verwendet. Die Volksmedizin namens Ayurveda hat ihren Ursprung zwar in Indien, ist jedoch in Sri Lanka ebenso populär, und das seit sehr langer Zeit. Weil sich oft eines mit dem anderen verbinden lässt und der Anbau von Gewürzen zudem für Touristen eine Attraktion darstellt, gibt es in Sri Lanka viele kleine und große Gewürzgärten, die ihre Pforten für Besichtigungstouren öffnen. Einige dieser Gewürzgärten sind gleichzeitig Ayurveda-Schulzentren, was bedeutet, dass dort Ärzte ausgebildet werden und die Pflege derjenigen Pflanzen kennenlernen, die ihnen die für medizinische Zwecke genutzten Bestandteile liefern.

Wer in Sri Lanka seinen Urlaub verbringt, sollte mindestens einen dieser Gärten besuchen. Es ist wirklich interessant zu erleben, wie ein Zimtbaum aussieht, wie Ingwerpflanzen riechen oder wie Pfefferkörner an der rankenden Pflanze reifen. Allerdings sollte man bei dem Besuch eines solchen Gewürzgartens etwas beachten: Meist sind den Gärten kleine Verkaufsstätten angegliedert, in denen ayurvedische Mixturen sowie etliche Pflanzenrohstoffe und Gewürze feilgeboten werden. Die Preise für die Produkte variieren sehr stark. So kann es beispielsweise sein, dass eine Flasche Königskokosnussöl in einem Gewürzgarten 1.000 Rupien kostet und in einem anderen sogar 2.00 Rupien. Weil ich mehrere Gewürzgärten besucht habe, habe ich die Preise vergleichen können. Manche Produkte sind in einem der Gärten sage und schreibe fünfmal so teuer gewesen wie in den anderen von mir besuchten Anlagen. Handeln sollte man also unbedingt, wenn man etwas kaufen möchte.

Mein Tipp: Etliche Produkte sind in Supermärkten oder in Ayurvedazentren ebenfalls erhältlich – und das zu erheblich niedrigeren Preisen. So hat zum Beispiel das bereits erwähnte Königskokosnussöl, das zur Haut- und Haarpflege eingesetzt wird, im Supermarkt pro Flasche im Jahr 2006 nur circa 60 Rupien, wohingegen die Preise in den Gewürzgärten meist bei weit über 1.000 Rupien lagen. Wer also seine Urlaubskasse ein wenig schonen und sein Geld lieber für weitere Souvenirs oder Spenden vor Ort ausgeben möchte, sollte einen Supermarkt aufsuchen. Mancherorts gibt es sogar ayurvedische Supermärkte, dort ist die Auswahl besonders groß. Damit möchte ich natürlich nicht sagen, dass die Gewürzgärten keine „Finanzspritzen“ erhalten sollten. Aber ehrlich gesagt finde ich Preise, die um mehr als das Zehnfache über den Ladenpreisen liegen, ziemlich unverschämt.

Doch davon einmal abgesehen sind viele der sri-lankischen Gewürzgärten sehr sehenswert, man muss dort ja nicht unbedingt etwas kaufen. Ich bin dort hingegangen, um etwas über die Pflanzen zu lernen, und das hat sehr gut funktioniert. Besonders begeistert war ich davon, dass sich so auch die Möglichkeit bot, beispielsweise frische Curryblätter direkt vom Baum zu kosten. Informieren Sie sich also am besten vor Ort im Hotel oder bei Ihrer Reiseagentur und lassen Sie sich einen seriösen und artenreichen Gewürzgarten empfehlen, dem Sie dann einen Besuch abstatten sollten.

Impressionen aus sri-lankischen Gewürzgärten