Botanischer Garten (Peradeniya)

In der Nähe der Stadt Kandy befindet sich die kleinere Ortschaft Peradeniya, in der etwa 50.000 Menschen leben. Ihre Hauptattraktion ist eine beeindruckende Gartenanlage, die den Namen „Royal Botanical Gardens of Peradeniya“ trägt. Dieser botanische Garten liegt auf einer Halbinsel, die in den Mahaweli-Fluss ragt. Die Anlage ist 59 Hektar groß und es werden dort mehr als 4.000 verschiedene Pflanzenarten gepflegt. Jährlich besuchen circa 1,2 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland dieses Pflanzenparadies, das als schönster botanischer Garten Asiens gilt.

Die Geschichte des Gartens reicht weit in die Vergangenheit Sri Lankas zurück. Bereits im Jahr 1371 hat König Wickramabahu III auf der Halbinsel Hof gehalten, weil ihm dieses Fleckchen Erde so idyllisch erschienen ist. König Rajadhi Rajasinghe hatte dort im 18. Jahrhundert ebenfalls seine Residenz. Nachdem die Briten im 19. Jahrhundert das Königreich Kandy erobert hatten, hat Alexander Moon im Jahr 1821 den botanischen Garten eröffnet. Damals haben sich nur im südwestlichen Teil der Anlage exotische Pflanzen befunden, auf dem restlichen Areal sind vor allem Kaffeesträucher und Zimtbäume angebaut worden. In den folgenden Jahrzehnten hat sich das Gesicht der Gartenanlage geändert und sie ist nach und nach zu dem geworden, was sie heute ist: Eine umfangreiche Sammlung unterschiedlicher Pflanzenarten aus aller Welt, die sowohl im Freien als auch in Gewächshäusern bewundert werden können.

Täglich von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr ist der botanische Garten für Besucher geöffnet. Man sollte für eine ausgiebige Erkundung mindestens einen halben Tag oder besser noch mehr einplanen, sofern man sich für Pflanzen interessiert. Allein im Orchideen-Gewächshaus, in dem über 300 Arten und Hybriden ausgestellt werden, kann man viel Zeit verbringen. Während einer meiner drei Sri-Lanka-Reisen bin ich mit einem Tuktuk durch den Garten gefahren. Dabei habe ich viele entlegene Ecken gesehen, die ich in der mir zur Verfügung stehenden kurzen Zeit sonst nicht hätte erreichen können. Besonders intensiv nimmt man die Tier- und Pflanzenwelt jedoch bei einem ausgiebigen Spaziergang wahr, wie ich ihn beispielsweise im Herbst 2015 gemacht habe. Es lohnt sich, im botanischen Garten nach Vögeln Ausschau zu halten. Auch die gigantische Kolonie Indischer Riesenflughunde ist ausgesprochen sehenswert. Diese nachtaktiven Säugetiere ruhen tagsüber zu tausenden in den Bäumen der Gartenanlage.

Im Folgenden finden Sie fotografische Impressionen aus dem botanischen Garten und weiter unten gibt es Linktipps.