Während in Deutschland nur eine Art aus der Familie der Stare beheimatet ist, die obendrein relativ unauffällig gefärbt ist, kommen in Asien zahlreiche Star-Arten vor, die teils sehr bunt sind. In Sri Lanka sind es vor allem die Beos und ihre Verwandten, die besonders ins Auge fallen, weil sie leuchtend gelbe und unbefiederte Hautpartien haben. Sieben Arten aus der Familie der Stare leben in dem südostasiatischen Land, drei davon konnte ich bisher fotografieren.

Ceylon-Beo (Ceylon Grackle, Gracula ptilogenys), endemische Art

Etwa 25 Zentimeter ist der Ceylon-Beo groß. Sein Gefieder ist schwarz. Am Körper glänzt es im direkten Sonnenlicht metallisch grünlich, am Kopf und im Nacken weist es einen violetten metallischen Glanz auf. Je ein großer weißer Fleck schmückt die Flügel, vor allem im Flug sind sie gut zu sehen. Der Schnabel ist an der Basis graublau bis rötlich und etwa von der Mitte zur Spitze hin rötlich-orange bis gelblich gefärbt. Gelb sind die Beine und Füße gefärbt und die Iris ist dunkelgrau gefärbt. Im Nacken tragen diese Vögel leuchtend gelbe Hautlappen. Diese sind wichtige Unterscheidungsmerkmale, mit deren Hilfe sich der Ceylon-Beo vom ebenfalls in Sri Lanka beheimateten Indienbeo (Gracula indica) und vom Hirtenmaina (Acridotheres tristis melanosternus) abgrenzen lässt. In Wäldern und anderen mit Bäumen bestandenen Lebensräumen der feuchten Zone Sri Lankas ist der Ceylon-Beo heimisch, er kommt bis in Höhenlagen von circa 2.000 Meter vor und lebt dort ganzjährig. Weitere gebräuchliche englische Namen dieser Vogelart sind Sri Lanka Hill Myna und Sri Lanka Myna.

Greisenstar (White-faced Starling, Sturnornis albofrontatus), endemische Art

Greisenstare sind 22 Zentimeter groß und in Sri Lanka endemisch. Diese Vögel kommen ausschließlich in den Bergwäldern der feuchten Zone des Landes ganzjährig vor, somit ist ihr Verbreitungsgebiet sehr klein. Das Gesicht ist weiß und die Körperunterseite hellgrau gefiedert, auf der Körperoberseite sind die Federn dunkelgrau. Sie haben vor allem an den Flügeln oft einen leicht grünlichen Schimmer. Der spitze Schnabel ist schwarz und die Beine sind dunkelgrau. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht von einander. Jugendliche Vögel sehen etwas blasser aus als ihre erwachsenen Artgenossen. Früchte, Nektar und Insekten bilden die Nahrung dieser Vögel. Sie finden ihr Futter meist im Kronenbereich der hohen Regenwaldbäume und sind deshalb nicht sehr leicht zu beobachten. Noch bis vor nicht allzu langer Zeit wurde der Greisenstar wissenschaftlich als Sturnus senex bezeichnet. Dies hat man inzwischen jedoch geändert.

Hirtenmaina (Common Myna, Acridotheres tristis melanosternus)

Charakteristisch für Sri Lanka – und darüber hinaus für Indien – sind die fast am gesamten Körper schlicht dunkelbraun bis schwarz gefärbten Hirtenmainas. Diese häufig vorkommenden, 25 Zentimeter großen Vögel halten sich oft am Boden auf, suchen dort nach Futter und können verschiedene Vogelstimmen nachahmen. Im Gesicht haben Hirtenmainas gelbe, unbefiederte Hautbereiche, auch der Schnabel und die Beine sind gelb. Besonders schön ist es, den Männchen bei der Balz zuzuschauen. Sie verbeugen sich tief vor ihrer Partnerin und fächern dabei ihre Schwanzfedern breit auseinander. Dabei ist dann die heller befiederte Unterbauchgegend zu erkennen. Hirtenmainas kommen in Sri Lanka ganzjährig vor. Sie leben im gesamten Land mit Ausnahme des Hochlandes. Es gibt zwei weitere schwarze Vogelarten mit gelben Hautbereichen, die man bei flüchtiger Betrachtung mit Hirtenmainas verwechseln könnte: der Beo (Gracula religiosa) und der Ceylon-Beo (Gracula ptilogenys).