Die Spechte sind eine artenreiche Familie mit 28 Gattungen und mehr als 300 Arten. Sie kommen in verschiedenen Erdteilen vor, auch in Asien gibt es etliche Spezies, von denen acht in Sri Lanka heimisch sind. Drei davon konnte ich bisher fotografieren, sie werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Ceylonsultanspecht (Crimson-backed Flameback, Chrysocolaptes stricklandi), endemische Art

Der Ceylonsultanspecht wird in manchen Literaturquellen als eigene, in Sri Lanka endemische Art (= Chrysocolaptes stricklandi) und in anderen als Unterart des Sultanspechts (= Chrysocolaptes lucidus stricklandi) geführt. Etwa 29 Zentimeter beträgt die Körpergröße dieser Vögel, die in Sri Lanka ganzjährig leben. Die Stirn und der vordere Bereich des Kopfes sind schwarz-weiß gemustert, der hintere Bereich des Oberkopfes ist bei den Männchen rot und am Hinterkopf befindet sich eine kleine Federhaube. Der Nacken ist schwarz, am Hals verlaufen seitlich je eine weiße und eine schwarze Linie. Die weiße Kehle ist schwarz gestrichelt. Weiß ist auch die Grundfarbe der Körperunterseite, dort sind die Federn teilweise schwarz gesäumt und außerdem oft rötlich bis orange überhaucht. Leuchtend dunkelrot sind die Flügel gefärbt. Verschiedene Wirbellose, die in typischer Spechtmanier an Bäumen gesucht werden, bilden die Nahrung dieser Vögel.

Hindugrünspecht (Streak-throated Woodpecker, Picus xanthopygaeus)

In vielen Ländern Südostasiens, darunter auch in Sri Lanka, ist der Hindugrünspecht heimisch. Auf dieser Insel ist er allerdings nur in einem relativ kleinen Gebiet anzutreffen. Vor allem auf Teeplantagen und in bewaldeten Lebensräumen in deren Nähe in der trockenen Zone Sri Lankas kann man auf diese 28 Zentimeter große Spechtart treffen. Auf der Oberseite ist das Gefieder gelblichgrün gefärbt. Die Federn auf der Körperunterseite sind hellgrau und sie haben einen dunkelgrauen, breiten Rand sowie je einen feinen, dunkelgrauen Streifen, der mittig verläuft. An der Kehle und an der Brust sind die Federn ebenso gemustert, ihre Grundfarbe entspricht allerdings derjenigen der Flügel. Männchen haben eine rote Krone, bei den Weibchen ist sie schwarz. Der Schnabel ist gelblich-grau gefärbt, die Beine sind grau. Insekten bilden die Nahrung dieser Vögel, die man für gewöhnlich einzeln oder paarweise in ihrem Lebensraum antrifft.

Orangespecht (Black-rumped Flameback, Dinopium benghalense psarodes)

Der Orangespecht, auch Bengalenspecht genannt, trägt den wissenschaftlichen Namen (Dinopium benghalense). In Sri Lanka sind diese Tiere im gesamten Land in der Unterart D. b. psarodes beheimatet, sie kommen jedoch nicht im Hochland vor. Diese Vögel leben ganzjährig in lichten Wäldern und anderen Gebieten mit Bäumen. Sehr dichte Wälder gehören jedoch nicht zu den bevorzugten Lebensräumen der Orangespechte. Der obere Rücken und die Flügel sind rot gefärbt, der Kopf ist schwarz-weiß bei den Weibchen und bei den Männchen findet sich dort eine rote Federhaube. Auf der Körperunterseite ist das Gefieder weißlich und schwarz gemustert. An der Kehle ist das schwarze Muster so dicht, dass sie nahezu vollständig schwarz wirkt. Verschiedene Insekten und deren Larven stehen auf dem Speisezettel der Orangespechte. Sie erbeuten diese kleinen Tiere an Bäumen und unter deren Rinde. Einige Literaturquellen geben eine in Sri Lanka endemische eigene Art namens Dinopium psarodes an.