Alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis werden von Schwalben bewohnt. Sie sind in sehr vielen Teilen der Welt Zugvögel. Es kommen über 80 Arten vor, von denen acht in Sri Lanka leben beziehungsweise dort überwintern. Bisher konnte ich drei dieser Spezies fotografieren.

Ceylonschwalbe (Sri Lanka Swallow, Cecropis hyperythra), endemische Art

Die Vogelart Cecropis hyperythra ist in Sri Lanka endemisch. Der hier verwendete deutsche Name „Ceylonschwalbe“ ist nicht offiziell, ich habe mich bei der Namensverwendung am typischen Schema für die endemischen Vogelarten orientiert; ein offizieller deutscher Name für diese Vogelart ist mir leider nicht bekannt. Bis noch vor nicht allzu langer Zeit wurden diese Tiere als Unterart der Rötelschwalbe (Cecropis daurica) angesehen, doch inzwischen geht man davon aus, dass die Ceylonschwalbe eine eigenständige Art ist. Mit ihrer Körpergröße von 19 Zentimeter sind diese Tiere recht groß. Sie sind auf der Körperoberseite schwarz bis blauschwarz gefärbt, die Unterseite ist rötlichbraun; dies gilt auch für das Kinn und Teile des Gesichts sowie für den unteren Rücken. Der Schwanz ist tief gegabelt. Offene Graslandschaften, Reisfelder und mitunter auch Teeplantagen sind Orte, an denen man die Ceylonschwalben in Höhenlagen bis etwa 1.000 Meter antreffen kann. Sie sind in Sri Lanka ganzjährig heimisch und leben überall mit Ausnahme der sehr hoch gelegenen Gebiete des Hochlandes. Insekten bilden die Nahrung dieser Vögel. In manchen Literaturquellen wird die Art auch als Hirundo hyperythra bezeichnet.

Hügelschwalbe (Hill Swallow, Hirundo domicola)

Im südlichen Indien und in Sri Lanka liegt das Verbreitungsgebiet der Hügelschwalbe. Sie kommt in Sri Lanka in den hügeligen Landschaften des feuchten Landesteils ganzjährig vor; in einem schmalen Streifen ist sie lediglich im Winter anzutreffen. Nur 13 Zentimeter sind Hügelschwalben groß. Auf der Oberseite ist das Gefieder blauschwarz bis schwarz, die Flügel sind meist dunkelbraun bis braunschwarz. Die Stirn, das Gesicht und die Kehle sind dunkelrot gefärbt, die Körperunterseite ist schmutzig weiß bis hellgrau. Der Schwanz ist recht kurz und nicht so stark gegabelt wie der anderer Schwalbenarten. Bis vor nicht allzu langer Zeit nahm man an, die Hügelschwalbe sei lediglich eine Unterart der Südseeschwalbe und bezeichnete sie deshalb als Hirundo tahitica dominicola. Doch inzwischen gilt die Hügelschwalbe als eigenständige Spezies. Insekten, die im Flug gefangen werden, bilden die Nahrung dieser Vögel.

Rauchschwalbe (Barn Swallow, Hirundo rustica)

Aus Deutschland ist die Rauchschwalbe den meisten Menschen sehr wohl bekannt. Ihr in Sri Lanka zu begegnen, damit rechnen allerdings die wenigsten Urlauber. Die Vogelart ist in vielen Teilen der Welt heimisch, darunter auch Asien. Wie in Europa sind sie dort Zugvögel. Sri Lanka wird von den Vögeln im Herbst angesteuert, um dort zu überwintern. Im zeitigen Frühjahr fliegen sie wieder nach Norden. Drei verschiedene Unterarten überwintern in Sri Lanka: Hirundo rustica rustica (ohne Brustband, kommt eher selten vor), Hirundo rustica gutteralis (mit durchbrochenem schwarzem Brustband) und Hirundo rustica tytleri (ohne schwarzes Brustband). Rauchschwalben sind etwa 22 Zentimeter lang und an der Körperunterseite weiß gefärbt. Ihr Gesicht ist rot und darunter erstreckt sich ein je nach Unterart durchgängiges oder unterbrochenes schwarzes Brustband. Auch der Hinterkopf, der Rücken, die Flügel und die Schwanzfedern sind schwarz; das Gefieder hat dort einen metallisch blauen Schimmer. An ihrem stark gegabelten Schwanz sind Rauchschwalben leicht zu erkennen. Die Vögel sind sehr gesellig und deshalb meist in Gruppen anzutreffen, mitunter in Gesellschaft anderer Schwalbenarten. Sie fliegen niedrig beispielsweise über geflutete Reisfelder, um dort Insekten im Flug zu fangen. Manchmal kann man sie trinken sehen, indem sie zur Wasseroberfläche fliegen und kurz den Schnabel eintauchen.