Die Familie der Schnepfenverwandten (Scolopacidae) ist auf der Nordhalbkugel verbreitet, es gibt circa 80 Arten. Davon sind einige in Asien beheimatet und in Sri Lanka kommen 39 Spezies vor. Unter ihnen befinden sich etliche ziehende Arten, die sich nur zu bestimmten Zeiten in dem Land beobachten lassen. Bislang konnte ich nur drei Schnepfenvogel-Arten in Sri Lanka fotografieren.

Bruchwasserläufer (Wood Sandpiper, Tringa glareola)

Vom Herbst bis in den Frühling kann man in Sri Lanka vielerorts den Bruchwasserläufer antreffen. Er kommt im gesamten Land vor, im Hochland allerdings nur selten. Seine Körperlänge beträgt 19 bis 21 Zentimeter und seine Flügelspannweite misst 36 bis 40 Zentimeter. Auf der Oberseite ist das Gefieder graubraun gefärbt, die Federn auf der Körperunterseite sind weiß. Die Unterseite der Flügel ist hellgrau und den weißen Schwanz zieren fünf bis acht feine Querbänder. Typisch für den Bruchwasserläufer ist der helle Überaugenstreif und die Beine sind sehr lang; sie sind gelblich gefärbt. Ihre Nahrung suchen diese Vögel auf Schlammflächen und in sehr seichten Uferzonen von Gewässern. Sowohl pflanzliche als auch tierische Kost steht auf dem Speisezettel der Bruchwasserläufer.

Flussuferläufer (Common Sandpiper, Actitis hypoleucos)

Der Flussuferläufer gehört zur Familie der Schnepfenvögel und ist in weiten Teilen Europas sowie in Asien beheimatet. Auch im südlichen Afrika und in Australien kommt diese Vogelart vor. In Sri Lanka sind die 20 Zentimeter großen Tiere Wintergäste, im Sommer ist die Vogelart nur äußerst selten dort anzutreffen. Die Flügelspannweite des Flussuferläufers beträgt bis zu 40 Zentimeter. Auf der Körperoberseite tragen die Vögel ein bräunlich gemustertes Gefieder, die Körperunterseite ist weiß gefärbt. Ihre Beine sind relativ kurz und blassgelb. Drei Zehen weisen nach vorn, der vierte Zeh ist recht kurz und weist nach hinten; er liegt nicht auf dem Boden auf. Schwarz sind die Augen der Flussuferläufer gefärbt und im Gesicht tragen diese Vögel auf jeder Seite je einen weißen Überaugenstreif. Insekten, Spinnen, kleine Krebstiere und Weichtiere stehen auf dem Speiseplan dieser Spezies, die vor allem an seichten Ufern von Gewässern sowie an Flüssen und Bächen, selten an Stränden anzutreffen ist.

Rotschenkel (Common Redshank, Tringa totanus)

Rotschenkel gehören zu den Schnepfenvögeln. Sie treten in Sri Lanka nur als Wintergäste in Erscheinung. Oft treffen die ersten Vögel schon im September ein, sodass man sie also bereits im Herbst beobachten kann. Man trifft sie im Tiefland in Küstennähe an Gewässern und auf feuchten Wiesen an. Rotschenkel erreichen eine Körperlänge von bis zu 30 Zentimeter. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder bräunlich gefärbt, außerdem trägt es ein braun, grau und schwarz geflecktes Muster. Die Körperunterseite ist weiß und braun gemustert. Ein für die Art typisches Erkennungsmerkmal sind die orangeroten, langen Beine, auf die der deutsche Name anspielt. Der Schnabel ist mittellang und an der Basis orangerot gefärbt, seine Spitze ist schwarz. Würmer, Krebstiere, Insekten, Muscheln, Schnecken und andere Weichtiere bilden die Nahrung des Rotschenkels.