Die Familie der Leiothrichidae hat bislang keinen offiziellen deutschen Namen – zumindest ist mir keiner bekannt. Es handelt sich bei ihr um Vögel, die in der Alten Welt vorkommen. 13 Gattungen und über 130 Spezies sind der Wissenschaft bislang bekannt. In Sri Lanka lassen sich drei Arten aus dieser Vogelfamilie beobachten.

Ceylon-Drossling (Orange-billed Babbler, Turdoides rufescens), endemische Art

Im Hochland und in der feuchten Zone Sri Lankas lebt in dichten Wäldern der Ceylon-Drossling. Diese Vogelart ist endemisch und kommt ganzjährig in Sri Lanka vor. Ihre Körpergröße beträgt 25 Zentimeter und beide Geschlechter sehen gleich aus. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder braun, die Unterseite ist etwas heller rötlichbraun gefärbt. Der Schnabel und die Beine sind orange, die Iris ist hell graublau gefärbt. Wegen ihrer kurzen Flügel sind Ceylon-Drosslinge relativ schlechte Flieger. Sie sind nur selten allein zu beobachten, für gewöhnlich durchstreifen sie ihren Lebensraum in Gruppen von sieben bis zehn Vögeln; mitunter sogar mehr. Dabei stehen die Tiere untereinander ständig in Rufkontakt, weshalb die kleinen Trupps meist nicht zu überhören sind. Ceylon-Drosslinge bilden oft mit anderen Vogelarten gemischte Schwärme und gehen so gemeinsam mit ihnen auf Nahrungssuche. Insekten stehen auf dem Speisezettel dieser Vögel. Alternative englische Namen für diese Vogelart sind Ceylon Rufous Babbler und Sri Lankan Rufous Babbler.

Gelbschnabeldrossling (Yellow-billed Babbler, Turdoides affinis taprobanus)

Das südliche Indien und Sri Lanka sind die Heimat des Gelbschnabeldrosslings. Diese Vogelart ist in diesen Regionen ganzjährig anzutreffen. Sie wird bis zu 24 Zentimeter lang und trägt am gesamten Körper ein bräunliches, schlichtes Federkleid. Schnabel und Beine sind gelb gefärbt, die Irisringe sind auffällig hellgrau bis hellblau gefärbt und verleihen den Vögeln einen intensiven Blick. Ein zart gelber Ring umgibt die Augen. Selten sieht man Gelbschnabeldrosslinge allein. Sie durchstreifen mindestens zu zweit die Umgebung. Noch lieber sind sie in kleinen Gruppen von sechs bis zwölf Individuen unterwegs, wobei sie ständig miteinander in Rufkontakt stehen. Diese Eigenschaft hat ihnen im Englischen den Beinamen „Common Babbler“ eingebracht, was auf Deutsch „Gewöhnlicher Plapperer“ heißt. Wie das „Geplapper“ klingt, können Sie bei xeno-cato.org hören. Am Boden bewegen sich die Vögel gern hüpfend fort, ihr Flug wirkt ein wenig kraftlos. Mit Ausnahme von Wäldern ist diese Spezies in praktisch jedem Lebensraum in Sri Lanka präsent. Den Hauptbestandteil der Nahrung dieser Vögel machen Insekten aus, Früchte ergänzen diese Kost. Wenn die Tiere ruhen, kann man sie oft dabei beobachten, wie sie einander das Gefieder pflegen.

Graustirn-Häherling (Ashy-headed Laughing Thrush, Garrulax cinereifrons), endemische Art

Ausschließlich in Sri Lanka ist der Graustirn-Häherling heimisch, und das ganzjährig. Er ein Regenwaldbewohner und kommt deshalb nicht überall vor. Nur selten entfernen sich die Vögel vom dichten Dschungel, vereinzelt sind sie in Bambushainen im feuchten Landesteil anzutreffen. Die Körpergröße dieser Vogelart beträgt 24 Zentimeter. Der Schwanz ist recht lang und die Flügel wirken während des Fluges eher rundlich. Aschgrau ist der Kopf gefärbt, der restliche Körper trägt Federn in unterschiedlichen Dunkelrotbraun-Schattierungen. An der Kehle befindet sich ein weißer Gefiederbereich. Oft hört man die Tiere, bevor man sie in der dichten Vegetation ausmacht. Sie sind laut und ruffreudig, ihre Rufe erinnern an ein Lachen. Nur selten sind die Vögel einzeln anzutreffen, sie sind sehr gesellig und durchstreifen den Wald normalerweise in kleinen Gruppen. Recht gute Chancen, diese Vogelart beobachten zu können, hat man im Sinharaja-Regenwald und in Kitulgala.