Mit rund 40 Arten ist die Familie der Kormorane auf der Erde vertreten. Vertreter dieser Vogelfamilie kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. In Asien sind mehrere Arten heimisch, darunter die drei in diesem Kapitel vorgestellten Spezies, die in Sri Lanka beobachtet werden können.

Braunwangenscharbe (Indian Cormorant, Phalacrocorax fuscicollis)

Die Braunwangenscharbe gehört zur Familie der Kormorane und kommt nicht nur in Sri Lanka vor, sondern auch in Indien und anderen Teilen Südostasiens. Überall wo es Süßwasser-Feuchtgebiete gibt, ist sie in Sri Lanka relativ häufig anzutreffen; diese Vogelart lebt ganzjährig in dem Land. Während der Brutzeit sind die 63 Zentimeter großen Tiere überwiegend schwarz gefärbt, während des restlichen Jahres ist das Gefieder eher bräunlich. Die Kehle ist weiß, in der Phase der Balz und Jungenaufzucht trägt der Nacken ebenfalls weißliche Federn. Beide Geschlechter dieser Vogelart sehen gleich aus. Wie es für Angehörige der Kormoranfamilie üblich ist, können Braunwangenscharben recht gut tauchen, sie erbeuten ihre Nahrung (Fische) unter Wasser. Weitere Vögel aus der Familie der Kormorane, die ebenfalls in Sri Lanka leben und deren Körperbau demjenigen der Braunwangenscharbe äußerst ähnlich ist, sind beispielsweise der Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis) selbst und die Kleinscharbe (Phalacrocorax niger).

Kormoran (Great Cormorant, Phalacrocorax carbo sinensis)

Kormorane sind in vielen Gegenden Sri Lankas ganzjährig beheimatet. Mit ihrer Körpergröße von 80 Zentimeter überragen diese Vögel die anderen sehr ähnlich aussehenden Wasservogelarten wie die Braunwangenscharbe (Phalacrocorax fuscicollis oder die Kleinscharbe (Phalacrocorax niger). Betrachtet man Kormorane aus größerer Entfernung, wirkt ihr Gefieder rein schwarz. Aus der Nähe gesehen, offenbart sich ein metallischer Schimmer. Die Kehle ist bei diesen Vögeln weiß gefärbt und im Gesicht befindet sich ein gelber, nackter Hautbereich. Kormorane tragen im Prachtkleid je einen weißen Fleck am Schenkelansatz, einen weißen Nacken und zudem ein weißes Gesicht. Täglich frisst ein Kormoran zwischen 400 und 500 Gramm Fisch. Die Beute wird unter Wasser gefangen, die Vögel „fliegen“ hierbei im nassen Element, indem sie mit den Flügeln schlagen und abtauchen. An Land sieht man die Tiere häufig dabei, wie sie mit ausgebreiteten Flügeln in der Sonne stehen. Früher hat man angenommen, diese Körperhaltung würde dem Trocknen der Federn dienen, weil diese beim Tauchen durchnässen. Dem ist jedoch laut neuester Untersuchungen nicht so. Das Ausbreiten der Flügel dient somit einem anderen, noch nicht geklärten Zweck.

Kleinscharbe (Little Cormorant, Phalacrocorax niger)

In Sri Lanka kommen mehrere Wasservogelarten mit dunklem Federkleid vor, die einander relativ ähnlich sehen. Eine dieser Vogelarten ist die Kleinscharbe. Sie wird bis zu 51 Zentimeter groß und trägt am gesamten Körper glänzend schwarzes bis bräunliches Gefieder. Der Schnabel dieser Spezies ist vergleichsweise kurz. An seiner Spitze ist er nach unten gebogen. Ein kleiner, heller Fleck befindet sich an der unteren Schnabelbasis. Die Beine und Füße sowie die Schwimmhäute dieser Vogelart sind dunkel gefärbt. Das Verbreitungsgebiet der hauptsächlich von Fisch lebenden Kleinscharbe erstreckt sich von Pakistan über Indien und Sri Lanka bis nach Indonesien. Innerhalb dieses Gebiets kann man die Tiere entlang der Küsten und an Binnengewässern sowie Flüssen beobachten. In Sri Lanka kommen diese Vögel ganzjährig fast im gesamten Land vor, lediglich im Hochland sind sie nicht präsent. Weitere Vögel aus der Familie der Kormorane, die ebenfalls in Sri Lanka leben, sind der Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis) selbst und die Braunwangenscharbe (Phalacrocorax fuscicollis). Sie unterscheiden sich durch einige Details und ihre Körpergröße von der Kleinscharbe, weshalb eine genaue Betrachtung stets ratsam ist, um in Erfahrung zu bringen, welche Art man gerade vor sich hat. Eine alternative wissenschaftliche Bezeichnung für die Kleinscharbe lautet Microcarbo niger.