Die Familie der Halmsängerartigen kommt mit mehr als 25 Gattungen und rund 140 Arten vor. Das Verbreitungsgebiet dieser Familie erstreckt sich über das tropische Asien und Australien, eine Art brütet in Südeuropa. In Sri Lanka leben sechs Spezies aus dieser Vogelfamilie. Vier Arten habe ich bisher fotografieren können.

Braunkopfprinie (Plain Prinia, Prinia inornata insularis)

Von Pakistan über Indien und Sri Lanka bis nach China und über das südöstliche Asien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Braunkopfprinie. Die in Sri Lanka ansässigen Vögel gehören der endemischen Unterart P. i. insularis an und sind ganzjährig auf der Insel anzutreffen. Etwa 13 bis 14 Zentimeter beträgt die Körpergröße dieser Vögel. Sie sind auf der Körperoberseite schlicht graubraun gefärbt, die Körperunterseite ist hell cremefarben. Typisch für diese Vogelart ist der helle Überaugenstreif, zudem haben die Tiere einen schmalen, graubraunen Augenstreif. Der Schnabel ist schwarz und die Beine sind fleischfarben bis orange-beige. Anhand ihres Aussehens lassen sich die Geschlechter nicht unterscheiden. Insekten bilden die Nahrung dieser Vögel, die vor allem in Grasland, aber auch auf Reisfeldern sowie in sumpfigen Gebieten heimisch sind. Braunkopfprinien leben in Sri Lanka in nahezu allen Landesteilen, lediglich im Hochland kommen sie nicht vor. Bis vor einigen Jahren wurden sie nicht als eigene Art angesehen, sondern wurde der Rahmbrustprinie (Prinia subflava) zugerechnet, die in Afrika südlich der Sahara lebt.

Dschungel-Prinie (Jungle Prinia, Prinia sylvatica valida)

Trockenes, offenes Grasland, offenes Waldland, gebüschreiche Gegenden auf dem indischen Subkontinent sowie in Sri Lanka sind die typischen Lebensräume der Dschungel-Prinie. Mitunter kann man diese 15 Zentimeter langen Vögel aber auch in Gärten beobachten. Diese Vögel kommen in Sri Lanka ganzjährig vor und leben nahezu im gesamten Land mit Ausnahme des Hochlandes. Auf der Oberseite sind sie braun gefärbt, die langen Federn an den Flügeln sind häufig leicht rötlich. Cremefarben ist die Körperunterseite gefärbt. Dschungel-Prinien haben einen feinen, dunklen Augenstreif und ihr heller Überaugenstreif ist nur sehr schwach ausgeprägt, was sie von der Braunkopfprinie (Prinia inornata insularis) unterscheidet. Meist trifft man diese Vögel paarweise oder in Gruppen an und ein typisches Verhalten ist das Fächern des Schwanzes. Dschungel-Prinien ernähren sich von Insekten. In Sri Lanka ist die Unterart P. s. valida endemisch.

Rostbauchprinie (Ashy Prinia, Prinia socialis brevicauda)

Etwa zwölf bis 13 Zentimeter ist die Rostbauchprinie lang. Auf der Oberseite des Körpers ist das Gefieder dunkelgrau, die Kehle ist weißlich, die Brust rötlich-beige und der Bauch ist hell rostrot gefärbt. Die Schwungfedern und der Schwanz sind rotbraun, die Iris ist ebenso gefärbt. Fleischfarben sind die langen Beine und der Schnabel ist schwarz. In Sri Lanka kommt diese Vogelart im gesamten Land ganzjährig vor. Besonders gern halten sich die Vögel in Gegenden mit hohem Gras, auf Reisfeldern, in gebüschreichen Gebieten sowie in Kulturlandschaften auf. Man sieht sie meist einzeln oder paarweise. Ein typisches Verhalten dieser Vogelart ist es, an zwischen Ästen oder Stängeln hin und her zu hüpfen und dabei den Schwanz zu fächern oder ihn steil aufzurichten. Insekten bilden die Nahrung dieser Vögel.

Rotstirn-Schneidervogel (Long-tailed Tailor Bird, Orthotomus sutorius sutorius)

Nur zwölf Zentimeter sind Rotstirn-Schneidervögel groß. Trotzdem gehören sie in Sri Lanka zu den Vögeln, die man vielerorts besonders leicht beobachten kann, weil sie nicht allzu scheu sind und zudem relativ häufig vorkommen. Im Tiefland bis in Höhenlagen von 1.500 Meter ist in Bereichen mit Unterholz und vor allem in Gärten die Unterart Orthotomus sutorius sutorius heimisch, im Hochland ab 1.500 Meter Höhe Orthotomus sutorius fernandonis; beide Unterarten sind in Sri Lanka endemisch und kommen dort ganzjährig vor. Das auffälligste Merkmal dieser Vogelart ist es, den Schwanz meist steil in die Höhe zu stellen. Die Krone ist rostrot gefärbt, die Körperunterseite ist cremeweiß und die Körperoberseite gelbgrün gefärbt. Beide Geschlechter sehen im Schlichtkleid gleich aus. Im Prachtkleid tragen die Männchen in der Mitte des Schwanzes zwei besonders lange Federn und messen dann 14 Zentimeter. Meist sieht man diese Vögel paarweise durch Gebüsche hüpfen und klettern, wo sie nach Fressbarem suchen. Insekten bilden die Nahrung der Rotstirn-Schneidervögel.