In Europa, Afrika und Asien ist die Familie der Fliegenschnäpper beheimatet. Sie umfasst eine große Zahl von Arten, deren Verwandtschaftsverhältnisse von der Wissenschaft derzeit jedoch teils noch rege diskutiert werden. Je nach wissenschaftlicher Betrachtungsweise sind 27 oder 29 Spezies aus dieser Vogelfamilie in Sri Lanka heimisch. Bislang konnte ich sieben Fliegenschnäpper-Arten fotografieren.

Braunschnäpper (Asian Brown Flycatcher, Muscicapa latirostris)

Schlicht und unauffällig sind die nur 13 Zentimeter großen Braunschnäpper. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über Ost- und Südostasien, die Philippinen, Japan und Borneo. In Sri Lanka sind sie typische Wintergäste, die in offenen Wäldern, Gärten und auf Plantagen im Tiefland bis in Höhenlagen von rund 1.000 Meter anzutreffen sind. Die Vögel sind auf der Körperoberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist hell gefärbt mit bräunlichen Bereichen. Ihre Schnabelbasis ist sehr breit, der Unterschnabel ist dunkel und hat eine helle Spitze. Vor allem in der Abenddämmerung sind diese Vögel, die man meist allein antrifft, recht aktiv. Sie jagen dann nach ihrer Nahrung, die aus Insekten besteht.

Ceylon-Schnäpper (Dull Blue Flycatcher, Eumyias sordidus), endemische Art

Ausschließlich im Hochland Sri Lankas lebt der Ceylon-Schnäpper, er ist dort endemisch und ganzjährig in dieser Gegend vertreten. Diese 15 Zentimeter großen Vögel leben in Höhenlagen über 500 Meter in Wäldern, kommen aber auch in baumreichen Gärten und Schluchten vor. Das Gefieder dieser Vögel ist fast am gesamten Körper graublau, die einzelnen Körperpartien sind dabei unterschiedlich hell. Relativ dunkel ist die Körperoberseite, während die Unterseite deutlich heller ist; der Bauch ist hellgrau bis weißlich gefärbt. Die Flügel und der Schwanz sind graubraun gefärbt. Jugendliche Ceylon-Schnäpper sind anders als die erwachsenen Individuen nicht graublau, sondern braun gefärbt. Insekten, die im Flug gefangen werden, bilden den größten Teil der Nahrung dieser Vogelart. Auch Beeren stehen auf ihrem Speisezettel.

Dajaldrossel (Oriental Magpie Robin, Copsychus saularis ceylonensis)

Ein bezaubernder Sänger ist die Dajaldrossel. Allerdings ist ihre Stimme nicht sonderlich laut, siehe Klangbeispiel unter diesen Zeilen. Früher ist diese Vogelart der Familie der Drosseln zugerechnet worden, was sich an ihrem deutschen Namen noch immer ablesen lässt. Inzwischen ist die Spezies von den Biologen jedoch anders klassifiziert worden und sie gehört zu den Neuwelt-Fliegenschnäppern. Das Verbreitungsgebiet dieser sich von Insekten ernährenden Art ist sehr groß. Es umfasst Pakistan, Indien, Bangladesch, Sri Lanka, Indonesien, Südchina und die Philippinen. Die Körpergröße beträgt 19 Zentimeter und das Gefieder der Männchen ist charakteristisch schwarz-weiß gefärbt. Der Kopf und der Rücken zeigen einen metallischen, blauen Schimmer. Weibliche Dajaldrosseln sind hingegen grau und weiß gefärbt. Jugendliche Individuen sehen ihnen ähnlich, ihre Kehle ist jedoch nicht grau, sondern fleckig hell graubraun. In Gärten, Kulturlandschaften, Buschland und in offenen Wäldern sind diese meist in Paaren lebenden Vögel anzutreffen. Nur in sehr dichten Wäldern sind sie nicht heimisch. Sie kommen in Sri Lanka ganzjährig vor.

 

Elsterschmätzer (Pied Bush Chat, Saxicola caprata atrata)

Das Hochland Sri Lankas ist ganzjährig die Heimat des Elsterschmätzers. Bei dieser 14 Zentimeter großen Vogelart unterscheidet sich das Aussehen der beiden Geschlechter. Erwachsene Männchen haben nahezu am gesamten Körper schwarzes Gefieder. Lediglich Rumpf und Bürzelgegend sind weiß. Außerdem haben sie auf den Flügeln je einen kleinen weißen Fleck und ein ebenso gefärbtes Band. Weibliche Elsterschmätzer haben auf der Körperoberseite eine dunkelbraune Färbung, die Kehle und die Brust sind ebenfalls bräunlich und weisen einen leicht rötlichen Anflug auf. Im oberen Bereich haben die Weibchen auf den Flügeln je einen weißen Fleck, doch anders als die Männchen haben sie auf den Flügeln kein weißes Band. Meist trifft man diese Vogelart in offenem Grasland an. Insekten bilden die Nahrung der Elsterschmätzer. Die in Sri Lanka lebende Unterart S. c. atrata ist dort endemisch.

Schamadrossel (White-rumped Shama, Kittacincla malabarica leggei)

In weiten Teilen Sri Lankas mit Ausnahme des Hochlandes ist die Schamadrossel in geeigneten Lebensräumen ganzjährig heimisch. Diese Vogelart bewohnt Wälder und hält sich dort meist versteckt, sodass man sie eher hört als sieht. Die Körperlänge beträgt 26 Zentimeter, wovon ein Teil auf den langen Schwanz entfällt. Der Kopf, die Kehle, die obere Brust, der obere Rücken, die Flügel und der Schwanz sind beim Männchen blauschwarz, der untere Rücken ist weiß und der Bauch ist rostrot gefärbt. Fleischfarben sind die Beine gefärbt und der Schnabel ist schwarz. Weibchen haben an jenen Stellen, an denen das Gefieder der Männchen schwarz ist, dunkelgraue bis graubraune Federn. In Sri Lanka ist die Unterart K. m. leggei endemisch.

Strauchschmätzer (Black-backed Robin, Saxicoloides fulicatus leucopterus)

Das Verbreitungsgebiet des Strauchschmätzers erstreckt sich über Pakistan, Indien und Sri Lanka. Diese 16 bis 19 Zentimeter langen Vögel ernähren sich von Insekten. Das Gefieder der Männchen ist nahezu am gesamten Körper glänzend schwarz. An den Flügeln befinden sich einige weiße Bereiche, die man jedoch aufgrund der Federstellung nicht immer sieht. Kastanienbraun ist das Gefieder in der Kloakengegend. Der Schwanz ist lang und wird von den Männchen vor allem beim Singen oder bei Aufregung steil aufgerichtet. Schnabel und Beine sind dunkelgrau bis schwarz. Weibchen haben ein dunkelbraunes bis dunkelgraues Gefieder und sie haben ebenfalls kastanienbraune Federn rund um die Kloake. Gärten, Kulturbereiche sowie gebüschreiche Zonen vom Tiefland bis in Höhenlagen von 1.600 Meter sind in Sri Lanka die bevorzugten Aufenthaltsorte dieser Vögel; sie sind ganzjährig in dem Land heimisch. Im feuchten Landesteil kommen sie weniger häufig vor als im trockenen. Vor allem Insekten stehen auf dem Speiseplan der Tiere, insbesondere während der Brutsaison ergänzen Frösche und Eidechsen diese Kost.

Tickellblauschnäpper (Tickell’s Blue Flycatcher, Cyornis tickelliae jerdoni)

Von Indien bis nach Südostasien reicht das Verbreitungsgebiet des Tickellblauschnäppers. In Sri Lanka kommt er im gesamten Land mit Ausnahme des Hochlandes ganzjährig vor. Wälder und andere baumbestandene Bereiche, darunter auch baumreiche Gärten, sind typische Lebensräume, in denen man diesen hübschen Tieren begegnen kann. Diese Vögel sind elf bis zwölf Zentimeter groß und die beiden Geschlechter sehen ein wenig unterschiedlich aus. Bei den Männchen ist die Körperoberseite kräftig dunkelblau gefärbt, bei den Weibchen ist sie matt graublau. Männchen haben einen schwarzen Bereich im Gesicht, der sich bis weit unter die Wangen erstreckt; dieser fehlt den Weibchen. Kehle und Brust sind bei den Männchen leuchtend orange gefärbt, bei den Weibchen ist der Farbton deutlich blasser und die Kehle ist weiß. Beide Geschlechter haben am Bauch cremefarbene Federn, dunkelgraue Beine und einen schwarzen Schnabel. Insekten bilden die Nahrung des Tickellblauschnäppers.