Rund 11.700 Arten aus der Familie der Rüsselzünsler sind zurzeit weltweit bekannt. Der größte Teil dieser Tiere lebt in den Tropen. Demnach verwundert es nicht, dass man in Sri Lanka mit ein wenig Glück etliche Vertreter dieser artenreichen Falterfamilie beobachten kann. Wie viele Spezies dieser Familie in diesem Land vorkommen, weiß ich leider nicht genau. Bislang habe ich selbst vier fotografieren und bestimmen können; sie werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Aethaloessa calidalis

Die Falterart Aethaloessa calidalis kommt in einem großen Bereich vor, die Tiere leben beispielsweise auf den Seychellen, in Sri Lanka, in weiteren Ländern Südostasiens, in Australien und auf etlichen Inseln des Pazifiks. Etwa 20 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser Spezies, die man oft am Tage fliegen sehen kann, obwohl sie eigentlich vor allem nachts aktiv ist. Auf der Oberseite sind die Flügel schwarz bis dunkelbraun gefärbt und haben auffällige orange gefärbte Flecken. Der Körper ist ebenfalls schwarz und orange, der Kopf ist überwiegend orange. An der Basis sind die Fühler dunkelgrau bis schwarz und zur Mitte hin sind sie grau, der äußere Bereich ist weißlich. Landschaften mit vielen Gräsern sind typische Gegenden, in denen man Aethaloessa calidalis antreffen kann. Die Tiere kommen zudem oft in Parks und Gärten vor.

Cnaphalocrocis patnalis

Indien, Sri Lanka, Malaysia und die Philippinen sind die Heimat von Cnaphalocrocis patnalis, in diesen Ländern ist die nachtaktive Falterart bislang nachgewiesen worden. Sehr wahrscheinlich kommt sie darüber hinaus in einigen weiteren südostasiatischen Ländern vor. Über die Lebensweise und Charakteristika der Tiere finden sich in den gängigen Online-Literaturquellen leider keine Angaben. Die Flügelspannweite des von mir beobachteten Individuums schätze ich auf circa 20 bis 25 Millimeter. Hell beigebraun bis graubraun ist die Oberseite beider Flügelpaare gefärbt. Die Flügelränder sind dunkelbraun gesäumt und es finden sich zudem einige dunkelbraune Streifen auf den Flügeln. Oft kann man beobachten, wie diese Tiere mit ausgebreiteten Flügeln ruhen und dabei das Ende des Hinterleibs empor strecken. Dies ist für Rüsselzünsler typisch, sie locken damit Artgenossen für die Paarung an.

Filodes cf. fulvidorsalis

Über die nachtaktive Falterart Filodes fulvidorsalis sind in der Online-Literatur leider kaum Informationen vorhanden. Nachgewiesen wurden diese Tiere in Indonesien und Borneo, allerdings scheinen sie auch in anderen südostasiatischen Ländern beheimatet zu sein. Nur so lässt sich meine Beobachtung in Sri Lanka erklären. Die Flügelspannweite dieser Falter schätze ich auf etwa 20 bis 25 Millimeter. Grau bis graubraun sind die Flügel auf der Oberseite gefärbt und es gibt ein feines, dunkles Band, das sich etwa mittig auf beiden Flügelpaaren befindet und waagerecht verläuft. Bei den dunkelgrau gefärbten Individuen fällt dieses Band jedoch kaum auf. Im vorderen Bereich ist die Kante grau und sie glänzt metallisch. Dort sind die Vorderflügel zudem schwarz gepunktet und an der Basis sind sie orange. Der Körper von Filodes fulvidorsalis ist oben ebenfalls orange, unten ist er schwarz. Auf der Oberseite des Hinterleibs befinden sich einige schwarze und metallisch graue Flecken.

Sameodes cancellalis

In vielen Teilen Südostasiens, im australischen Queensland und auf einigen Inseln des Pazifiks ist die Falterart Sameodes cancellalis heimisch. Darüber hinaus kommen die Tiere in manchen afrikanischen Ländern vor. Etwa 22 bis 25 Millimeter beträgt die Flügelspannweite, die Falter sind nachtaktiv. Beide Flügelpaare sind auf der Oberseite braun bis zimtbraun gefärbt und haben ein lebhaftes Muster aus weißen Flecken. Sowohl die Vorder- als auch die Hinterflügel sind abwechselnd weiß und schwarz gesäumt. Die Unterseite der Flügel ist ähnlich gefärbt, wobei dort die hellen Bereiche dominieren. Am Kopf und am Körper tragen diese Nachtfalter eine hellbraune bis zimtfarbene Behaarung. Man kann diese Tiere in Sri Lanka vielerorts beobachten, weil sich die Larven unter anderem von Reispflanzen ernähren, die in dem Land an vielen Stellen kultiviert werden.


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