Es ist noch nicht allzu lang her, dass man die Mitglieder der Familie der Erebidae zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae) gezählt hat, sie galten früher demnach als eine Eulenfalter-Unterfamilie. Inzwischen hat man die Erebidae jedoch zu einer eigenständigen Familie erklärt. Nicht nur in den Tropen, sondern auch in anderen Teilen der Welt kommen Vertreter der Erebidae vor. In Sri Lanka kann man diese interessanten Tiere vielerorts beobachten, ich selbst konnte bislang drei Arten fotografieren und stelle sie in diesem Kapitel vor.

Amata cysseus

Sri Lanka, Indien und Myanmar sind die Heimat der Falterart Amata cysseus. Diese auffällig gefärbten Insekten sind vor allem nachtaktiv, lassen sich aber auch am Tage oft entdecken, falls sie an exponierter Stelle ruhen. Für gewöhnlich fliegen sie tagsüber nur auf, wenn sie sich gestört fühlen. Die Flügel sind schwarz und je nach Lichteinfall glänzen sie auf der Oberseite ein wenig. Beide Flügelpaare weisen milchig-weiße bis transparente Flecken auf, deren Größe ein wenig variieren kann. Vorn ist der Kopf schwarz behaart, im hinteren Bereich sind die Härchen orange. Ebenfalls schwarz behaart ist der Brustteil. Der Hinterleib ist zylinderförmig und relativ dick. Er ist schwarz mit zwei gelblichen bis orange gefärbten Querstreifen. Die Fühler sind schwarz mit weißen Spitzen. Kulturlandschaften wie beispielsweise Teeplantagen sind Orte, an denen man die Art in Sri Lanka beobachten kann. Darüber hinaus kommen diese Tiere in Wäldern vor. Eine alternative wissenschaftliche Bezeichnung dieser Insektenart lautet Amata cyssea.

Chamaita nympha

Sri Lanka, Indien und Bangladesch sind die Heimat der Falterart Chamaita nympha. Ihre Flügelspannweite beträgt circa 18 Millimeter. Weißlich sind die Vorder- und Hinterflügel auf der Oberseite gefärbt. Ein feines, zartbraunes Muster bedeckt die Vorderflügel. Die Flügelränder sind stark gefranst und wirken regelrecht flauschig. Dasselbe gilt für die Beine, die fein behaart sind. Das erste Fühlersegment ist stark verdickt und ebenfalls behaart, die äußeren Fühler sind fadenartig und tragen keine Behaarung. Weibchen sind daran zu erkennen, dass sie je einen deutlich erkennbaren brauen und oval geformten Fleck auf den Vorderflügeln haben; den Männchen fehlt dieses Merkmal. Zu finden sind diese nachtaktiven Falter beispielsweise in der Nähe von Wäldern, sie werden von künstlichem Licht angezogen.

Cyana alborosea

Von China über Bhutan, Teile Indiens und Myanmar bis hin nach Java reicht das Verbreitungsgebiet der Falterart Cyana alborosea. Für Sri Lanka wird sie offiziell nicht gemeldet, doch es gibt einige Beobachtungsmeldungen und es wäre zudem ungewöhnlich, wenn sie in dem Land fehlen würde, obwohl es in ihrem Verbreitungs-Korridor liegt. Diese nachtaktiven Tiere haben eine weiße Grundfärbung der Vorderflügel. Darauf befinden sich drei rötliche bis orange-rote Streifen, die bei einigen Individuen sehr schmal, bei anderen etwas breiter ausfallen. Oft werden zwei der drei roten Bänder von einem feinen, schwarzen Streifen gesäumt und es gibt je einen runden, schwarzen Punkt relativ mittig auf den Vorderflügeln. An ihrer Basis sind sie ebenfalls rot und es verlaufen mehrere dünne, rote Streifen über die Oberseite des ansonsten weißen Brustteils. Der Kopf ist weiß und die Fühler sind orangebraun. Auch die Beine sind orangebraun bis rötlichbraun gefärbt und haben einige schwarze und weiße Bereiche. Einfarbig cremeweiß sind die Hinterflügel dieser Falter. Ich schätze ihre Flügelspannweite auf circa 35 bis maximal 40 Millimeter. Beobachtet habe ich diese Art im Tieflandregenwald von Sri Lanka.

Erebus ephesperis

Von Indien und Sri Lanka über weite Teile Asiens bis nach Japan, Taiwan und Borneo erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der nachtaktiven Falterart Erebus ephesperis. Circa 90 Millimeter beträgt die Flügelspannweite dieser imposanten Tiere. Auf der Oberseite sind die Flügel auffällig und kontrastreich in unterschiedlichen Braun- und Grautönen sowie weiß gemustert. Außerdem befindet sich auf den Vorderflügeln je ein Augenfleck. Trotz des sehr auffälligen Musters ist es oft nicht leicht, diese Falter zu entdecken, wenn sie am Tage beispielsweise auf trockenem Laub ruhen. Dann verschwimmt ihr Muster mit dem unruhigen Untergrund und sie sind bestens getarnt. Erebus ephesperis lebt in Wäldern im Tiefland. Innerhalb des Verbreitungsgebiets kommt die Art fast überall nur bis in Höhenlagen von maximal 500 Meter vor.

Indische Wespenmotte (Amata passalis)

Leider ist in den gängigen Literaturquellen kaum etwas über diese nachtaktive Falterart zu finden, sodass ich an dieser Stelle keine Angaben darüber machen kann, wo sie überall vorkommt. Ich selbst habe sie mehrfach an der Westküste Sri Lankas beobachten können. Die Flügelspannweite der Indischen Wespenmotte beträgt schätzungsweise circa 20 bis 25 Millimeter, der stämmige Hinterleib ist circa 18 Millimeter lang. Auffällig ist die orangerot-schwarze Querstreifung auf der Oberseite des Hinterleibs, der Brustteil ist schwarz behaart und hat senkrecht verlaufende orange-rot gefärbte Streifen. Die Oberseite der Flügel ist schwarz und schimmert je nach Lichteinfall violett. Außerdem haben die Tiere dort weiße Flecken.

Teulisna tumida

Etwa 28 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der nachtaktiven Falterart Teulisna tumida. Sie ist in Sri Lanka recht weit verbreitet und wird von künstlichem Licht angezogen. Bei den Männchen sind der Kopf, der Thorax und Bereiche des Hinterleibs braun gefärbt, der hintere Bereich des Hinterleibs ist schwarz. Weibchen ist das Ende des Hinterleibs ockerfarben und sie sind am Kopf, Thorax und restlichen Körper eher grau gefärbt. Die Vorderflügel sind auf der Oberseite bräunlich mit charakteristischen dunklen Flecken, die Hinterflügel sind zart cremefarben oder hellbraun gefärbt. Anhand der markanten Form der Vorderflügelkante mit einer Ausbuchtung kann man die Art relativ gut erkennen.

Unbestimmte Erebidae-Art

Falls Sie die unten gezeigte Art bestimmen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen. Bisher kenne ich nur die Gattung. es handelt sich um eine Teulisna-Art.


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